Auf Entdeckungstour rund um Alicante
Das Schöne meiner Meinung nach: Die Wege zwischen den einzelnen Zielen sind kurz. Schon nach einer halben Stunde Fahrt findest Du Dich in einer völlig neuen Umgebung wieder: mal in einer Altstadt voller Geschichte, mal mitten in der Natur. Plane Dir also Zeit für spontane Stopps ein, egal ob für einen Kaffee am Meer oder einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt. In den nächsten Routen habe ich Dir abwechslungsreiche Vorschläge zusammengestellt, die Du ganz flexibel nach Deinen Vorstellungen kombinieren kannst.
Tagestrips südlich von Alicante
1
Torrevieja

Torre… was? So ging es mir, als ich den Namen der Küstenstadt südlich von Alicante zum ersten Mal gehört habe. Als sprachenkundiger Mensch bin ich natürlich sofort darauf gekommen, dass sich das Wort aus dem Spanischen torre, "Turm" und vieja, "alt" herleitet, was man in der Kombination als alter Turm übersetzen kann. Somit hat die Stadt Torrevieja ihren Namen von einem alten Wehrturm, dessen Fundamente noch heute erhalten sind. Historisch hat sich die Stadt vom kleinen Fischerdorf zu einer lebendigen Stadt entwickelt. Lange Zeit lebte man hier von Fischerei und der Salzgewinnung. Wenn Du geschichtsinteressiert bist und noch mehr darüber erfahren möchtest, kannst Du diesen Traditionen im Museo del Mar y de la Sal auf den Grund gehen. Das kleine Museum liegt zentral und vermittelt Dir spannende Einblicke in die lokale Geschichte. Danach lohnt sich ein Frühstück oder ein Kaffee im Café Viéna gleich um die Ecke. Ein perfekter Einstieg in Deinen Roadtrip an der Costa Blanca.

“Bevor Du Dich gedanklich schon auf die Weiterreise begibst, noch ein letzter Tipp: Ein absolutes Highlight sind die beiden großen Salzseen westlich der Stadt, die Laguna Salada de la Mata und die Laguna Salada de Torrevieja. Während der eine See in tiefem Grün leuchtet, schimmert der andere in einem auffälligen Pink, ein Naturphänomen, das durch spezielle Algen entsteht. Bei Sonnenuntergang sind die Farben besonders intensiv. Pack am besten die Kamera ein. “
2
Cartagena

Weiter südlich erreichst Du Cartagena, die mit ihrer 3.000 Jahre langen Vergangenheit zu den geschichtsträchtigsten Städten an der spanischen Mittelmeerküste zählt. Die Altstadt ist lebendig, voller Cafés, Plätze und Boutiquen, ein idealer Ort, um die Atmosphäre zu genießen. Wenn sich der Hunger meldet, setz Dich in eines der vielen Restaurants und probiere lokale Spezialitäten wie „Caldero“, ein traditionelles Reisgericht der FischerInnen, das mit frischem Fang aus der Region zubereitet wird.
Für KulturliebhaberInnen ist Cartagena ein wahres Paradies: Im Marinemuseum kannst Du das weltweit erste U-Boot bestaunen, im imposanten Teatro Romano kannst Du den Spuren der Antike auf den Grund gehen. Direkt nebenan findest Du das Nationalmuseum für Unterwasserarchäologie, wo geborgene Schiffswracks und Fundstücke aus dem Meer gezeigt werden.
Wenn Du Dich für Architektur interessierst, lohnt sich zusätzlich ein Besuch der eindrucksvollen Fassaden am Rathausplatz und entlang der Calle Mayor. Sie stammen aus dem Jugendstil, der viele Bauwerke der Stadt im 19. Jahrhundert prägte.
Brauchst Du eine kurze Pause von dem ganzen Sightseeing? Der Parque Torres oberhalb der Stadt bietet eine großartige Aussicht über den Hafen, ist also auf jeden Fall einen Besuch wert.
3
Murcia

Auf dem Rückweg in Richtung Norden lohnt sich ein Abstecher in die Universitätsstadt Murcia. Besonders schön ist es, durch die Altstadt zu schlendern, wo sich kleine Plätze, historische Bauwerke und lebendige Straßencafés abwechseln. Im Mittelpunkt der Stadt befindet sich die beeindruckende Kathedrale Santa María auf dem Plaza del Cardenal Belluga. Der Bau der Kathedrale begann im 14. Jahrhundert, die Kirche erhielt aber erst vier Jahrhunderte später ihre beeindruckende Barockfassade.
Wenn Du eine Auszeit von der Stadt brauchst und es Dich ins Grüne zieht, findest Du im Jardín de Floridablanca einen der ältesten Parks Spaniens. Gigantische, alte Bäume spenden hier Schatten in den heißen Sommermonaten. Auch ein Spaziergang entlang des Río Segura lohnt sich: Besonders in den Abendstunden herrscht dort eine entspannte Stimmung, wenn die Einheimischen zum Flanieren und Plaudern unterwegs sind.

Dank der Universität, die zu den größten Spaniens zählt, ist Murcia nicht nur geschichtsträchtig, sondern auch jung geblieben. Rund um die Calle Trapería und die Plaza de Santo Domingo zeigen sich die studentischen Einflüsse besonders deutlich. Es reihen sich Bars, Restaurants und das Casino de Murcia aneinander.
Wenn Du ein kulinarisches Interesse hegst, solltest Du unbedingt auf der Plaza de las Flores vorbeischauen: Dort locken die beliebten Tapasbars. Vielleicht möchtest Du auch die regionale Spezialität „Pastel de Carne“, eine deftige Fleischpastete, probieren.
So stellt Murcia einen interessanten Kontrast zu den Küstenorten dar. Die Stadt zeigt sich voller Geschichte, Kultur und studentischer Lebensfreude. Ein idealer Abschluss für die Tagestrips durch den Süden, der Dich ganz bestimmt positiv überraschen wird.


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Tagestrips in und um Alicante
4
Agost & Via Verda del Maigmó

Nur eine halbe Stunde nordwestlich von Alicante liegt die kleine Stadt Agost, die für ihre lange Töpfertradition bekannt ist. In den verwinkelten Gassen finden sich Werkstätten, in denen noch heute Keramik nach traditionellen Methoden hergestellt wird. Wenn Du Dich dafür interessierst, bietet die Stadt einen spannenden Einblick in das alte Handwerk, was die Region seit Jahrhunderten prägt.
Doch nicht nur die Stadt selbst, sondern vor allem ihre Umgebung zieht BesucherInnen aus aller Welt an. Von hier aus startet die Via Verda del Maigmó, eine ehemalige Bahnstrecke, die zu einem Wanderweg umgestaltet wurde. Auf rund 22 Kilometern führt die Strecke durch Täler, über Brücken und durch mehrere Tunnel. Manche davon sind unbeleuchtet, daher empfiehlt es sich, eine Taschenlampe im Rucksack dabei zu haben.

Gleichermaßen eignet sich die Route für gemütliche Spaziergänge oder Radtouren. Unterwegs eröffnen sich immer wieder herrliche Ausblicke auf Bergkette Sierra del Maigmó. Besonders schön ist dieses Erlebnis in den Morgen- oder Abendstunden, wenn das Licht lange Schatten auf die Berge wirft.
Agost ist damit nicht nur ein Ort für LiebhaberInnen der traditionellen Keramikkunst, sondern auch ein idealer Ausgangspunkt für alle, die die Landschaft im Hinterland aktiv erkunden möchten.
5
Cap de l’Horta & Cala Cantalar

Nach dieser sportlichen Etappe geht es zurück ans Meer. Am Cap de l’Horta, nur wenige Kilometer von Alicante entfernt, erwartet Dich die kleine Bucht Cala Cantalar. Das felsige Ufer mit seinen naturbelassenen Formationen ist ein wunderbarer Ort für einen Spaziergang entlang des Wassers. Anders als die großen Strände der Region ist die Cala Cantalar kein klassischer Badeort, sondern ein Platz, an dem Du die Natur fast ungestört genießen kannst. Probier es aus: Setz Dich auf die Felsen, lausche dem Rauschen der Wellen und beobachte, wie das Wasser gegen die Küste schlägt.

“Die Gegend rund um das Cap de l’Horta ist außerdem ein beliebtes Ziel für NaturliebhaberInnen. Wenn Du Glück hast, entdeckst Du hier Seevögel, die zwischen den Felsen nisten. “

Wenn Dir der Sinn doch nochmal nach Bewegung steht, kannst Du den Küstenpfad Senda del Cap ausprobieren. Er führt Dich über einige Höhenmeter und windet sich durch eine karge, mediterrane Landschaft, die von wildem Rosmarin und anderer naturbelassener Vegetation gesäumt ist. So bietet das Cap de l’Horta mit der Cala Cantalar einen ruhigen, naturbelassenen Gegenpol zu den touristischen Stränden der Umgebung. Ein Ort, an dem Du die Schönheit des Mittelmeers in all ihrer Ursprünglichkeit erleben kannst.
6
El Barrio & Santa Cruz

Zum Abschluss Deiner Tagestrips in und um Alicante solltest Du unbedingt das Altstadtviertel El Barrio zu Fuß erkunden. Tagsüber herrscht hier ein buntes Treiben: In den engen Gassen reihen sich kleine Geschäfte, gemütliche Cafés und traditionelle Lokale aneinander. Die Atmosphäre ist entspannt, und man kann wunderbar durch die Straßen schlendern, die alten Fassaden betrachten und an einem schattigen Platz eine Pause einlegen. Sobald die Sonne untergeht, verändert sich das Viertel merklich. El Barrio wird zum Zentrum des Nachtlebens in Alicante: zahlreiche Bars, Restaurants und Musiklokale öffnen ihre Türen, und die Straßen füllen sich mit Menschen.

Direkt angrenzend liegt das charmante Viertel Santa Cruz, das einen ganz eigenen Charakter besitzt. Über enge Treppen gelangst Du zu weißen Häusern mit bunten Türen und schmiedeeisernen Balkonen. Die verwinkelten Gassen gehören zu den fotogensten Orten Alicantes. Der Aufstieg lohnt sich nicht nur wegen der besonderen Atmosphäre, sondern auch wegen des Ausblicks: von hier oben hast Du einen unglaublichen Blick über Alicante, den Hafen und das Mittelmeer. Besonders in den Abendstunden, mit den vielen Stadtlichtern, ist die Stimmung einzigartig.
Wenn Du noch nicht genug hast, geben Dir die nächsten Vorschläge weitere Ideen für mögliche Tagesausflüge nördlich von Alicante.
Tagestrips nördlich von Alicante
7
Altea

Der nächste Ausflug führt Dich nach Altea. Berühmt ist die Küstenstadt für die Kirche Nostra Senyora del Consol, deren blaues Kuppeldach schon von weitem leuchtet und zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist. Rund um die Kirche befinden sich enge Kopfsteinpflastergassen mit vielen kleinen Kunstgalerien und Boutiquen, die zum Stöbern einladen. Auch kulinarisch verwöhnen Dich unzählige gemütliche Cafés und Restaurants mit lokalen Köstlichkeiten. Für einen tollen Ausblick empfiehlt sich ein Abstecher auf dem Kirchplatz, von dem aus Du eine uneingeschränkte Sicht auf die Weiten des Mittelmeeres hast.

Wenn es Dich nach diesem Ausblick aufs Meer näher ans Ufer zieht, lohnt sich ein Spaziergang entlang der Uferpromenade von Altea. Vorbei an Palmen, kleinen Läden und Eisdielen, kannst Du Dich in einem der zahlreichen Lokale niederlassen, die frischen Fisch und regionale Spezialitäten servieren.
So wird Altea schnell zu einem der Orte, die man an der Costa Blanca nicht verpassen sollte. Für einen ruhigen, aber vielseitigen Tagesausflug ist die Stadt damit bestens geeignet.
8
Algar-Wasserfälle

Von Altea aus erreichst Du in kurzer Zeit die Wasserfälle Fonts de l’Algar, eine der bekanntesten Naturattraktionen in der Nähe der Costa Blanca. Wenn Du eine Pause vom salzigen Mittelmeer brauchst, sind die Wasserfälle ein beliebtes Ziel an heißen Tagen, denn hier kannst Du Dich in Süßwasserbecken abkühlen.
Gleich mehrere Becken laden zum Schwimmen ein, manche tiefer, andere eher flach und ruhig, sodass auch Kinder gefahrlos planschen können. Wenn Du mehr Zeit mitbringst, kannst Du den Besuch der Fonts de l’Algar auch gut mit einer kleinen Wanderung in der Umgebung verbinden und die Landschaft des Hinterlands erkunden. Ein angelegter Rundweg führt Dich vorbei an Wasserfällen und kleinen Kaskaden, von denen aus Du immer wieder schöne Ausblicke genießt.
So sind die Fonts de l’Algar nicht nur ein Ort zum Abkühlen, sondern auch ein Naturerlebnis, das Abwechslung zur Küste bietet. Ein perfektes Ziel, wenn Du an heißen Sommertagen Ruhe vor den Touristenmassen in den Küstenstädten suchst.

“Zur Orientierung lädst Du Dir am besten eine in Spanien ortskundige App herunter.“
9
Canelobre-Höhlen

Wenn Du Dich für das unterirdische Reich interessierst, könnte Dich das beeindruckende Höhlensystem der Cuevas de Canelobre in der Nähe von Busot reizen. Falls Du Dir jetzt denkst, dass das eh nichts für Dich ist, weil Du enge Räume meidest, solltest Du die Idee noch nicht direkt abschreiben. Im Inneren zeigt sich erst der spektakuläre Anblick: Ein riesiger Hohlraum mit bis zu 70 Metern Höhe erinnert eher an den Innenraum einer Kirche als an eine natürliche Höhle. Die Tropfsteinformationen sind definitiv einen Besuch wert und werden zusätzlich durch farbige Beleuchtung kunstvoll in Szene gesetzt. Bei einem Rundgang bekommst Du nicht nur Einblicke ins Erdreich, sondern kannst auch die besondere Akustik der Höhle erleben. Es finden hier sogar gelegentlich Konzerte statt, bei denen die Tropfsteine wie eine natürliche Kulisse wirken.

Da nur eine begrenzte Anzahl an BesucherInnen gleichzeitig eingelassen wird, lohnt sich eine Reservierung im Voraus.
Auch die Umgebung der Höhlen ist sehenswert: Vor dem Eingang eröffnet sich ein weiter Blick über die Landschaft bis hin zur Mittelmeerküste. Besonders bei klarem Wetter kannst Du von hier aus sogar Alicante und das Meer erkennen. Der Platz eignet sich perfekt, um den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen.
So verbinden die Cuevas de Canelobre Natur, Geschichte und ein kleines bisschen Magie. Meiner Meinung nach ein unvergesslicher Abschluss für Deine Reise rund um Alicante.
Praktische Tipps für Deinen Alicante Roadtrip

- Buche Deine Unterkünfte rechtzeitig, besonders in der Sommer- und Ferienzeit. In den Küstenorten sind Hotels oft schnell ausgebucht.
- Informiere Dich über lokale Parkplätze, in den engen Altstädten kann das Parken herausfordernd sein. Achte dabei auch auf die geltenden Verkehrsregeln in Spanien.
- Plane etwas Zeit für spontane Stopps ein – ob für einen Kaffee in einer kleinen Bucht oder einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt.
- Probiere unbedingt die lokale Küche – von Tapas in Murcia bis zu frischem Fisch in Altea hat jede Stadt ihre eigenen Spezialitäten.
Schlussgedanken
Ob Du lieber durch historische Altstädte schlenderst, Dich in die Natur zurückziehst oder an der Küste entspannst - rund um Alicante findest Du eine Vielfalt an Möglichkeiten. Mit dem Mietwagen bist Du flexibel unterwegs und kannst Dir Deine Tagesausflüge so zusammenstellen, wie es am besten zu Dir passt. So wird jeder Stopp zu einem kleinen Erlebnis für sich, die hoffentlich allesamt lange in Erinnerung bleiben.