Blaue Reise auf der Allaattin Kaptan
Kemer/Türkische RivieraInfos Blaue Reise auf der Allaattin Kaptan
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Blaue Reise mit der „Allaattin Kaptan“
Die so genannte „Blaue Reise“, die von unterschiedlichen Anbietern überwiegend von den Starthäfen Bodrum, Marmaris, Fethiye und Antalya/Kemer angeboten wird, ist meines Erachtens eine der erholsamsten Formen, die türkische Küste in ihrer Vielfalt kennen zu lernen. Man verbringt in der Regel eine Woche auf einer „Gulet“, einem Holzsegler, der aber überwiegend – mangels ausreichendem Wind – unter Motorkraft fährt. Die Schiffe verfügen über 4 – 8 Kabinen, die alle über eigenes WC und Dusche verfügen. Nachts liegt das Schiff regelmäßig in einsamen Buchten und man kann auch gern problemlos auf den dicken Schaumstoffmatratzen auf dem Vorderdeck schlafen und vor dem Einschlafen noch den genialen Sternenhimmel über sich genießen. Der Morgen eines genialen Tages beginnt dann direkt mit einem Sprung über die Bordwand in kristallklares Wasser. Gegessen wird gemeinsam an einem großen Tisch auf dem Achterdeck, wobei die Verpflegung (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) typisch türkisch ist. Es erstaunt immer wieder, auf welch kleinem Raum die Besatzung die unterschiedlichsten Gerichte (Fisch, Huhn, gegrilltes Fleisch/Mett) zaubert, die allesamt sehr wohlschmeckend sind. Meine insgesamt zehnte „Blaue Reise“ führte mich in diesem Jahr mit einer neunköpfigen Gruppe auf die „Alaattin Kaptan“, eine Gulet mit 8 Kabinen. Die Route startete in Kemer und führte uns in die Region um die versunkene Stadt Kekova, wo wir uns drei Tage und Nächte aufhielten. Wer will, kann sowohl zu Fuß die alte Burg Simena (toller Rundumblick!), Olympos und Phaselis oder mit optionalen Busausflügen die Schlucht von Saklikent bzw. Myra, den Geburtsort des heiligen St.Nikolaus, erkunden. Sollte das Interesse an „toten Steinen“ eher gering ausgeprägt sein, bleibt man einfach an Bord, badet und relaxt. Die etwas längeren Streckenabschnitte (Demre <-> Adrasan: Fahrzeit ca. 4 Stunden) wurden jeweils morgens früh um 5:00 Uhr in Angriff genommen, so dass das Frühstück bereits in der nächsten Bucht genossen werden konnte. Obwohl man bei einem sanften Schaukeln des Bootes besonders gut schlafen kann, sollte man allerdings nicht versäumen, den fantastischen Sonnenaufgang über dem Meer auf sich wirken zu lassen. Die Besatzung um den deutsch sprechenden Kaptan Süleyman, seinen Vater, der ebenfalls Kaptan ist, seine Tochter Ebru und Koch Ali tat ALLES, um uns an Bord jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Zudem befand sich das Schiff in einem hervorragenden Zustand und verfügte über ein gutes Schlauchboot mit 40-PS-Außenborder. Landgänge oder aber eine Fahrt in die „Blaue Grotte“ bei Gökaya waren so selbstverständlich kein Problem. Als besonders angenehm empfanden wir eine zusätzliche Sitzecke mit Polstern auf dem Vorschiff, für die zeitweise fast Platzkarten ausgegeben werden mussten. Auffallend war die große Sauberkeit an Bord. Da man auf Deck nur barfuss unterwegs ist, kann dies an der Farbe der Fußsohlen nach einer Woche eindeutig bewertet werden. Wir hatten die Reise im Rahmen eines Pauschalangebots (TUI) gebucht und trafen an Bord auf weitere fünf Gäste (2x Deutschland, 2x USA, 1x Frankreich), mit denen schon nach kurzer Zeit eine harmonische und entspannte Atmosphäre herrschte (PS: Dies habe ich auf allen bisherigen Touren so kennen gelernt!). Kaptan Süleyman erläuterte mir in den vielen gemeinsamen Gesprächen allerdings eine Problematik, die für ihn bei Fahrten für Agenturen besteht. An dem für diese Reise im September lachhaften Wochenpreis von 309,-€ (ohne Flug aber mit Vollpension) wollen natürlich viele verdienen, der deutsche und der ortsansässige Veranstalter sowie die Schiffsagentur. Somit kommt bei dem letzten Glied in der Wertschöpfungskette, dem Schiffsbesitzer, nicht mehr sehr viel an. Er bekommt in diesem Fall die Lebensmittel für die Reise von der Schiffsagentur an Bord geliefert und muss damit zurecht kommen, ohne auf die Qualität und Menge irgend einen Einfluss zu haben. Umso faszinierender ist es, was die Besatzung daraus macht. Er ist somit auf den Gewinn aus dem Verkauf von Getränken (zivile Preise!) an Bord und ein wohl selbstverständliches Trinkgeld am Ende der Reise angewiesen. Aus diesem Grund plant Kaptan Süleyman für das kommende Jahr, das Schiff unter Umgehung von Agenturen überwiegend direkt anzubieten und deren finanziellen Anteil lieber in eine weitere Qualitätsverbesserung fließen zu lassen. Zudem kann er dann noch gezielter auf die Wünsche seiner Gäste eingehen, was bei einer Agentur-Reise mit vorgegebenem Programm eher schwierig ist. Wir waren jedenfalls sehr zufrieden auf der „Alaattin Kaptan“ und werden diese Alternative bei unserer nächsten Blauen Reise in jedem Fall genau prüfen. Interessenten können sich über folgende E-Mail-Adresse informieren: alaattinkaptan@hotmail.com.