Synagoge
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Jüdische Gemeinde in Amberg
Wenn man in Amberg ist, so sollte nach meiner Meinung auch einmal in die Salzgasse gehen und sich die Synagoge anschauen. Amberg hat heute wieder eine größere jüdische Gemeinde und so wird die Synagoge auch heute als „lebendige“ Synagoge genutzt. Die Synagoge befindet sich nur ca. 200 Meter südlich vom Rathaus.
Die Jüdische Gemeinde von Amberg lebt
Die Synagoge von Amberg befindet sich in der Salzgasse 5. Sie wurde 1896 in zwei bereits bestehenden Häusern eingerichtet. Im November-Pogrom von 1938 zerstörten SA-Mitglieder die Inneneinrichtung der Synagoge, nachdem diese vorher von dem NAZI-Oberbürgermeister Josef Filbig aufgewiegelt wurden (zu Josef Filbig siehe auch die Anmerkung im letzten Absatz). Einrichtungsgegenstände der Synagoge wurden aus dem Gebäude auf die Straße geworfen und verbrannt, die noch vorhandenen jüdischen Mitbürger wurden durch die Straßen getrieben - die „braven, vorbildlichen Amberger Bürger“ schauten dabei zu. Jedoch wurde die Synagoge weder abgebrannt, noch gesprengt, da dies in der Altstadt auch andere Gebäude hätte beschädigen und zerstören können. Heute verfügt Amberg wieder über eine aktive jüdische Gemeinde und die Synagoge hat wieder einen eigenen Rabbiner. HIER NOCH EINE KURZE, NICHT VOLLSTÄNDIGE ANMERKUNG ZUM THEMA JÜDISCHES LEBEN IN AMBERG: Bereits im Mittelalter bestand eine jüdische Gemeinde in Amberg. Herzog Rudolf I. verkündete 1294, dass die hier lebenden Juden allein der Stadt unterstellt sind. 1298 wurden im sogenannten Rintfleisch-Pogrom (auch Rindfleisch-Verfolgung genannt) 13 jüdische Männer, Frauen und Kinder erschlagen, die anderen Amberger Juden konnten durch den Rat der Stadt in Sicherheit gebracht werden. 1347 lebten wieder 6 jüdische Familien in Amberg. Damals gab es wohl schon eine Synagoge und 1364 erhielt der damalig Rabbiner die Erlaubnis zur Errichtung einer Jeschiwa (einer jüdischen Schule). Aber bereits 1391 wurden auf Grund einer Anordnung des Pfalzgrafen Ruprecht II. alle jüdischen Bewohner der Pfalz – und somit auch von Amberg – vertrieben. In den folgenden fast 500 Jahren durften sich dann keine Juden mehr in Amberg niederlassen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte sich wieder eine jüdische Gemeinde in Amberg ansiedeln und 1896 in der Salzgasse ihre Synagoge einrichten. 1933 lebten 83 jüdische Mitbürger in Amberg, von denen in den Folgejahren ca. 30 flüchten konnten, 3 nahmen sich das Leben und einige zogen von Amberg weg und suchten Zuflucht in größeren Städten. Beim November-Pogrom wurde wie gesagt die Inneneinrichtung der Synagoge durch SA-Mitglieder zerstört, aufgrund der Lage in der Altstadt wurde sie aber nicht abgebrannt und nicht gesprengt. Die noch in Amberg lebenden jüdischen Mitbürger wurden in „Schutzhaft“ genommen, die meisten Männer wurden in das KZ-Dachau deportiert. 1942 lebten noch 12 jüdische Mitbürger in Amberg, die alle nach Lublin deportiert wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Synagoge als Lebensmittellager genutzt. Nach dem Krieg kamen ca. 500 Juden nach Amberg. Die meistens davon wanderten nach Israel bzw. in die USA aus. 1953 lebten noch 41 jüdische Menschen in Amberg, in den 1980-er Jahren nur noch 25. Ab 1990 wurde die Amberger Jüdische Gemeinde wieder größer, was besonders durch den Zuzug aus der ehemaligen Sowjetunion zurückzuführen ist. Seit 2013 verfügt die jüdische Gemeinde wieder über einen eigenen Rabbiner. Im Jahr 2016 bestand die israelische Gemeinde wieder aus 108 Mitgliedern. NOCH EINE ANMERKUNG zu dem bereits oben genannten Amberger NAZI-Oberbürgermeister Josef Filbig: 1952 kandidierte er erneut für das Amt des Oberbürgermeisters. Er trat für die rechtsextreme, national-neutralistische Partei „Deutsche Gemeinschaft / DG“ an und wurde von den Ambergern mit 64 % der Stimmen erneut zum Oberbürgermeister gewählt (ich frage mich, wie dies möglich sein konnte!!!!).
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