Wandern Murnau am Staffelsee

Murnau am Staffelsee/Bayern
Möchten Sie Urlaub in der Nähe buchen?Folgende Hotels könnten Ihnen gefallen

Infos Wandern Murnau am Staffelsee

Für den Reisetipp Wandern Murnau am Staffelsee existiert leider noch keine allgemeine Beschreibung. Dein wertvolles Reisewissen ist jetzt gefragt. Hilf mit, objektive Informationen wie in Reiseführern anderen Urlaubern zur Verfügung zu stellen.

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Manfred71+
August 2022

Murnauer Moos – Rundweg

6,0 / 6

Der Ausgangspunkt unserer Murnauer Mooswanderung war die Bushaltestelle Murnau Westried. Wir überquerten die Verkehrsstraße und nach etwa 5 Minuten eine Eisenbahnschiene. Dort steht ein beschilderter Wegweiser der uns den Moos Rundweg angab. Der Rundweg ist 12,5 km lang und zum Gasthof Ähndl sind es 3,9 km. Wir entschieden uns den Rundweg entgegengesetzt zu gehen, d.h. zur Gaststätte Ähndl waren es dann 8,6 km. Der Grund war, wir wollten etwas später unsere Mittagspause in der Gaststätte machen. Das Murnauer Moos dehnt sich südlich vom Ortsteil Westried nach Eschenlohe und westlich nach Grafenaschau aus. Es ist hinsichtlich seiner Größe und Geschlossenheit, seiner Landschaftsformen und seiner Tier- und Pflanzenwelt einmalig in Mitteleuropa . Es soll der größte zusammenhängende noch erhaltene Moor Mitteleuropas sein. Die Region rund um Murnau und den Staffelsee wird auch das Blaue Land genannt. Das Blaue Land, wird es wegen seiner bläulichen Lichtstimmungen genannt. Die Künstler des Blauen Reiters wie Gabriele Münter, Wassily Kandinsky, Franz Marc und Kollegen waren bereits vor über 100 Jahren begeistert von dieser Landschaft. Zuerst ging wir durch den schönen Ortsteil Westried. Da der gesamte Moos Rundweg sehr gut beschildert ist, bogen wir nach einigen Minuten links ab. Es ging erstmals vorbei an einer Wiese und dann erreichten wir schon bald den schattigen Wald. Als erstes entdeckten wir im Wald eine Infotafel mit dem Hinweis“ Achtung – Wildkamera!“. Üppige Moose und Farnkräuter überwucherten bereits hier am Boden vermorschende Stämme, Nun war es nicht weit zum Bohlensteg. Man konnte konnte kurz vor dem Bohlensteg auf einem Warnschild lesen: Bohlensteg. Rutschgefahr! Betreten auf eigene Gefahr. Radfahrer müssen hier einen anderen Weg wählen. Auf Holzbohlen kann man die naturbelassene Moorlandschaft mit Heidekraut und lichten Birken- und Kiefernbeständen durchwandern. Der Bohlenweg ist ca. 2 Kilometer lang und führt über die „Lange Filz „. Es ist ein landschaftliches Highlight und nach meiner Ansicht das interessanteste Teil der Murnauer Moosrunde. Auf halber Strecke befindet sich eine offene Holzhütte, die zu einer Kurzpause einlädt, auch ein Gästebuch ist hier vorhanden. Sehr informativ fand ich auch die Hinweistafel „Wie entstehen Moore?“. Nach dem Bohlensteg gingen wir zuerst einen Wald- und dann einen Wiesenweg bis zu einer Brücke. Begeistert waren wir von den herrlichen Wiesen mit den vielen Herbstzeitlosen. Die Herbstzeitlose blüht im Spätsommer bis Herbst und ist in Europa weit verbreitet. Bei den kleinen Bach Ramsach bogen wir links ab und gingen einen Kiesweg entlang. Auf diesem Kiesweg waren sehr viele Fahrradfahrer unterwegs. Es scheint ein Biber ist auch in der Ramsach heimisch geworden. Nachdem Biber nicht klettern können, ist dies die einzige Möglichkeit für die Biber an die Knospen, Blätter und Triebe zu gelangen. Die Ramsach ist der bedeutendste Bach im Moosgebiet. An den Ufern der Ramsach haben sich hohe Schilfmonokulturen auf großer Fläche ausbreiten können. Sehr schön fanden wir auch die Sträucher mit den roten Früchten. Wir waren uns sicher es sind keine Vogelbeerbäume. Wir testeten unser Fauna- und Floraprogramm im Smartphone und stellten dabei fest, die Stauden mit den roten Früchten sind ein Schneeballstrauch und heißt Vibburum Opulus. Dieser schön anzusehende blühende Laubgehölz wächst bis zu vier Meter in die Höhe und bis zu 3,5 Meter in die Breite. Wie man im Internet nachlesen konnte, gelten die roten Früchte auch bei Vögeln als willkommene Nahrungsquelle. Bei einer kleinen Brücke mit der Hinweistafel „Kleiner Rundweg zum Ähndl“ überquerten wir wieder die Ramsach. Wir gingen einen schmalen Pfad hinauf bis zu einem breiteren Fahrweg. Neben einem Wegkreuz befand sich eine Wiese mit Kühen. Weiter ging es in Richtung Ähndl. Dabei kamen wir bei einem Imker vorbei. Die Imkerei Murnau hat einen Verkaufsstand aufgestellt. Um Honig der Imkerei Murnau zu kaufen, muss man einfach den Deckel der Verkaufsbox öffnen, den fälligen Betrag in die eingebaute Spardose einwerfen und den Honig entnehmen. Somit ganz einfach und auf Vertrauensbasis. Als nächstes kamen wir beim Teich am Ramsachkircherl vorbei. Der künstlich angelegte Teich wird nicht mehr bewirtschaftet und ist voller Leben. Im Teich befinden sich u.a. Gelbbauchunken. Der kleine, spitzwarzige Froschlurch hat eine unscheinbar gefärbte Oberseite, während die Bauchseite eine leuchtend gelbe Warnfärbung aufweist. Gegenüber vom Teich befand sich die Gaststätte Ähndl und das Ramsachkircherl. Im Gasthaus Ähndl machten wir unsere Mittagspause. Anschließend besichtigten wir noch das Ramsachkircherl. Nach dem Besuch der Kirche ging es wieder weiter bei unserer Mooswanderung. Wir gingen bis zu dem Mooswiese mit Kühen zurück, dann bogen wir nicht links ab, sondern ging den Forstweg geradeaus. Laut Wegweiser hatten wir noch 40 Minuten nach Westried. Auf einem Teilstück des Weges in einem Mischwald ging es etwas bergauf. Bald kamen wir zu einem Höhenrücken. Hier auf der Anhöhe vor einem landschaftlichen Gebäude befindet sich auch eine Panoramatafel. Auf dieser großen bunten Panoramatafel findet man ausführliche Informationen über die Mooslandschaft sowie über das zu sehende Bergprofil. Von dieser Aussichtsstelle hatten wir einen herrlichen Fernblick über das Murnauer Moos bis hin zum Estergebirge und zum Wettersteingebirge. Vom Aussichtspunkt ging es u.a. bei einem Bahngleis entlang und dann nach einige Minuten wieder leicht abwärts durch ein Waldstück bis zu einer Teerstraße. Von hier war es nicht mehr weit bis zu unserer Bushaltestelle Murnau Westried. Erwähnenswert sind auch die vielen gestifteten Ruhebänke entlang des Murnauer Moos – Wanderweges, die vom Verschönerungsverein aufgestellt wurden. Der Verschönerungsverein arbeitet ehrenamtlich. Zweck des Vereins ist es, gemeinnützig das Orts- und Landschaftsbild in Murnau am Staffelsee und dessen Umgebung zu erhalten und zu verbessern. Der Wanderweg ist sehr gut beschildert. Uns hat die Rundwanderung mit Ausnahme des Kiesweges (viele Radfahrer) sehr gut gefallen.