Antikes Agora Thassos
Limenas Thasou / Thassos Stadt/ThassosNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Absolut sehenswert
- großes Areal - Eintritt frei
Prunkstück - die wunderschöne perfekte Exedra
Die Agora liegt am Ende der Shopping-Meile oberhalb des antiken Kriegshafens (heute Fischereihafen). Zwischen Shopping-Meile und Agora liegt einzig ein großer Kinderspielplatz, der auch nicht zu verfehlen ist, wenn man die Straße am Hafen entlang geht. Sollte man sich zuerst im Archäologischen Museum umgesehen haben: Der Eingang zur Agora befindet sich genau gegenüber. Nach Betreten des Agora Geländes sieht man zuerst eine kleinere halbkreisförmige Exedra aus der römischen Zeit. Diese war Teil eines früheren Säulenhofes, der heute nur noch durch Säulenfundamente angedeutet ist. Hinter diesem früheren Säulenhof blickt man auf die Nordwest-Stoa. Hier sollen 35 Säulen gestanden haben. Rechts daneben gehen sechs Stufen hoch (Quellen benennen nur fünf). Diese Stufen sollen ins westliche Propylon geführt haben = der Haupteingang zur Agora gewesen sein. Die in meinem Reiseführer erwähnte ab hier zu findende Südwest-Stoa und die antike Straße waren zur Zeit meines Aufenthaltes wie auch andere Teile der Anlage unter einer dicken Schicht frisch gemähter „Wiese“ begraben. Ein Angestellter war bemüht, der kniehohen Gräser, des hochgeschossenen Unkrauts mit einem entsprechenden Gerät Herr zu werden. Allerdings – gemäht oder nicht gemäht… was nicht hoch genug rausragte, war nicht auszumachen. Somit bin ich ab dem Propylon / den sechs Stufen (rechts) geradeaus einen schmalen Weg entlang gegangen – in der Hoffnung, eine weitere Exedra und das Odeon zu finden. Leider stand ich relativ schnell am Ende des Weges bzw. es gab einen Bruch und ging ca. 1 m tiefer recht ungewiss weiter. Ungewiss, da absolut nicht einsehbar und rechtsseitig oben nur kniehohes Gras. Allerdings hatten sich frühere Besucher einen Weg durchs Gras gebahnt und dieser Spur bin ich gefolgt. Ja, und so bin ich zu der wunderschönen perfekten Exedra gekommen, die ich in dieser Perfektion nicht erwartet hatte. Sie war / ist ohne jeden Zweifel der schönste Teil der Anlage. Schon allein ihretwegen sollte man der Agora einen Besuch abstatten. Das Odeon – nein, das habe ich dort nicht gefunden, auch wenn dies so auf älteren Plänen der Stätte verzeichnet ist. Zum Odeon geht’s „hintenrum“, d. h., man verlässt die Agora, geht sozusagen um sie, eine kleine Kirche und eine Schule herum und nähert sich somit dem Odeon von der anderen Seite. Ist übrigens auch einen Besuch wert. Auf dem Gelände der Agora konnte ich außer dem bisher Genannten nur „identifizieren“: das Heiligtum des Theogenes und den Altar von Lucius Cäsar (so auf steinernen Platten vor Ort vermerkt). Alles andere war für mich nicht erkennbar bzw. war unter gemähtem oder nicht gemähtem Gras, etc. verborgen. Nichtsdestotrotz erhält die Agora von mir sechs Daumen - und hauptsächlich wegen der wirklich außergewöhnlichen Exedra. Auf ein derartiges Prunkstück stoßen die Archäologen ganz gewiss nicht jedes Jahr. Noch ein Satz zur Geschichte: Die Agora (der Marktplatz) war spätestens ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. Mittelpunkt der antiken Stadt – zuerst unter griechischer, makedonischer und später unter römischer Herrschaft.