Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz / Deserteursdenkmal

Wien/Wien

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Enelore(66-70)
September 2018

Rehabilitation der Opfer

6,0 / 6

Am Ballhausplatz befindet sich seit dem Jahr 2014 das „Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz“. Es ist ein „begehbares“ Denkmal, man kann auf das Denkmal, welches die Form eines großen, liegenden X hat, hochsteigen. Erst von oben kann man das Denkmal richtig erkennen. Mit diesem Denkmal wird in erster Linie den Deserteuren des 2. Weltkrieges gedacht, aber auch anderen, die nicht den NAZIs dienen wollten. Man hat fast 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges benötigt, bis man mit diesem Denkmal diesen Menschen gedachte und sie – zumindest teilweise – rehabilitierte, indem auch eine gesetzliche Anerkennung der Deserteure als Opfergruppe erfolgte.

Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz
Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz
von Enelore • September 2018
Harro(66-70)
September 2018

Späte Ehrung für tapfere Menschen

6,0 / 6

Das Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz befindet sich im 1. Bezirk von Wien (Innere Stadt). Es liegt am Ballhausplatz, gegenüber vom Bundeskanzleramt. Schräg gegenüber befindet sich zudem der Sitz des Bundespräsidenten. Gedacht wird hier jenen tapferen Männern, die im zweiten Weltkrieg nicht für die NAZIs morden wollten. Es waren dies überwiegend die sogenannten Deserteure des 2. Weltkrieges, welche vom NS-Regime verfolgt und vielfach ermordet wurden. Die NAZI-Militärjustiz verhängte über 25.000 Todesurteile (z.T. wird auch von 30.000 Todesurteilen gesprochen). Die meisten dieser Todesurteile wurde gegen Deserteure ausgesprochen, aber auch Kriegsdienstverweigerer, sowie sogenannte Wehrkraftzersetzer und Selbstverstümmeler waren unter den Verurteilten. Man geht davon aus, dass bis zu 15.000 Urteile auch wirklich vollstreckt wurden, wovon ca. 2.000 aus Österreich kamen. Das Denkmal hat die Form eines großen, liegenden X. Dieses X kann (und sollte) auch bestiegen werden, da man das Denkmal nur von oben richtig sehen kann. Man sollte aber dabei Respekt walten lassen. Es handelt sich hierbei aber weder um einen Turnplatz, noch um ein Klettergerüst oder um einen Spielplatz - und man sollte selbstverständlich auch nicht seinen Abfall hier ablegen (was leider vorkommt). Anmerkung: Das Denkmal stammt aus dem Jahr 2014. Es war eine späte Ehrung für die damaligen Opfer. Die Errichtung des Denkmals hatte jedoch nicht nur Freunde, sondern dies wurde vehement von gewissen Seiten abgelehnt. So waren z.B. der Österreichische Kameradschaftsbund und die FPÖ gegen dieses Denkmal - und die FPÖ stimmte zudem im Nationalrat gegen die gesetzliche Anerkennung der Deserteure als Opfergruppe. Meine persönliche Meinung: Es handelt sich hierbei um ein sehr wichtiges Denkmal / Mahnmal für tapfere Menschen, die sich nicht von den NAZIs als Mörder abrichten und missbrauchen lassen wollten. Dass der Österreichische Kameradschaftsbund und die FPÖ dagegen waren, wundert mich hierbei nicht.

Ein Denkmal / Mahnmal für tapfere Menschen
Ein Denkmal / Mahnmal für tapfere Menschen
von Harro • September 2018
Ein Denkmal / Mahnmal für tapfere Menschen
Ein Denkmal / Mahnmal für tapfere Menschen
von Harro • September 2018
Die Stimmen der Verfolgten am Deserteursdenkmal
Die Stimmen der Verfolgten am Deserteursdenkmal
von Harro • September 2018