Hafen Lüneburg
Lüneburg/NiedersachsenNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Der Alte Hafen ist das Herz des Wasserviertels
Der mittelalterliche Hafen, der spätestens im 12. Jahrhundert entstand, war von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Lüneburg und von besonderer Relevanz für das Wasserviertel. Im 15. Jahrhundert, in der Blütezeit Lüneburgs, sollen täglich rund 1000 Schiffe den Hafen verlassen haben. Allerdings waren dies relativ kleine Schiffe, die auf der Ilmenau navigieren konnten. Auch wenn es an der Ilmenau heute keinen Hafen mehr gibt, findet man doch einige Zeugnisse der früheren Bedeutung, wie z. B. Nachbauten der alten Hanseschiffe, den Alten Kran und das Historische Kaufhaus. Das Wasserviertel rund um den Hafen gehört für mich zu den schönsten Stadtteilen des historischen Lüneburg.
Alter Hafen mit Stintmarkt, Kran, usw – so schön
Der „Alte Hafen“ mit dem „Stintmarkt“, dem „Alten Kran“, dem „Historischen Kaufhaus“ und dem Wasserturm „Abtswasserkunst“ ist Teil des Lüneburger Wasserviertels. Für mich war dies die schönste Gegend der Stadt, hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es dort authentischer für eine ehemalige Hansestadt als z.B. auf dem Platz „Am Sande“. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Zum Stintmarkt am alten Hafen: Der Markt verdankt seinen Namen dem kleinen Fisch namens Stint, der auch eines der Wahrzeichen von Lüneburg ist. Von Februar bis April ist Stint-Saison, und früher wurden die Fische im alten (historischen) Kaufhaus gelagert und verkauft. Das Kaufhaus gibt es immer noch, ist aber heute ein Hotel, das Dormero. Auch wird heute am alten Hafen kein Salz mehr verladen, gehandelt, usw., es wird eher gegessen und getrunken :-) Entlang des Wassers reihen sich die Restaurants, Cafés, Kneipen und daher ist es in der Regel sicher nicht so super ruhig dort, wie es zur Zeit meines Besuches war. Die älteste Kneipe Lüneburgs (heute Pons) ist am Hafen in dem Eckhaus Lüner Straße / Salzstraße zu finden. Das Haus war im 16. Jahrhundert ein Brauhaus und eine Schenke. Im 19. Jahrhundert kam das Haus in den Besitz von Heinrich Luhmann, der dann aber eine modernere Brauerei in der Lüner Straße 21 bauen ließ. Der alte Kran, den man heute am alten Hafen sieht, ist nicht der, den es früher mal gab. Den ersten Kran gab es Mitte des 14. Jahrhunderts, der jetzige Kran stammt von Ende des 18. Jahrhunderts. Er soll unten einen Durchmesser von 8 m haben. Glaube ich gern, er ist wirklich enorm. Im Kran gab es Treträder, mit deren Hilfe die Arbeiter des alten Kaufhauses die Schiffe ent- und beluden. Die Schiffe brachten damals das Brennholz, das für die Salzherstellung benötigt wurde und verließen später den Hafen beladen mit Salz. Erwähnen möchte ich noch den 5-Etagen-Turm "Abtswasserkunst" am Hafen. Er ist am Ende der Häuserzeile links zu sehen. Heute ist der Turm Teil eines Hotels, früher wurde er dringend für die Bierbrauerei benötigt. Sauberes Wasser war dafür das A und O und dieses holte man sich aus der Ilmenau und speicherte es in dem Wasserturm. Und damit auch nur sauberes Wasser in den Turm kam, war es damals den Bewohnern streng verboten, an bestimmten Tagen – wenn Wasser in den Turm gepumpt werden sollte - Fäkalien in den Fluss zu schütten. Bezahlt wurde der Bau des Wasserturms vom Michaeliskloster und den Lüneburger Bierbrauern. Quellen: lustauflueneburg.de und Lüneburg an einem Tag / Lehmstedt Verlag