St. Winthir Brunnen
München/BayernNeueste Bewertungen (1 Bewertungen)
Brunnen gewidmet den Seligen Winthir
Der Rotkreuzplatz bildet das Mittelpunkt des Stadtteils Neuhausen. Zwei Brunnen zieren den Platz: Der 1955 nach Kriegszerstörung neu gebaute Winthirbrunnen sowie das "steinerne Paar", das 1984 durch Prof. Klaus Schultze errichtet wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde nahezu die komplette Bebauung des Rotkreuzplatzes im Bombenhagel zerstört. Auch die erste Version des Winthirbrunnens von 1901 die von Theodor Fischer (1862 – 1938) und Klaus Bradl entworfen wurde, fiel dem Bombardement zum Opfer. Der Brunnen wurde von dem Künstlerehepaar Ursula und Rudolf Wachter (1923 - 2011), im Jahr 1955 in München auf dem Rotkreuzplatz neu errichtet. Der in der Inschrift des Brunnens angegebene Namen („St. Winthir-Brunnen“) ist eigentlich irreführend, da der Selige Winthir zwar ein regional verehrter Seliger, aber kein Heiliger der Katholischen Kirche ist. Die Seligsprechung geht der Seligsprechungsprozess voraus, die vom Ortsbischof eingeleitet wird.. Hier geht es vor allem um die Prüfung der Lebenswandel des Seligzusprechenden. Die Heiligsprechung erweitert diese Verehrung auf die ganze Weltkirche aus. Die Bronzefigur auf dem Winthirbrunnen zeigt den Seligen Winthir von Neuhausen auf einem knienden Maultier sitzend. Winthir steht auf einem runden Sockel neben einem Becken, die beide aus Granit gehauen sind. Er reitet im Damensitz und hebt das Kreuz mit seiner Linken. Winthir (geboren in England, gestorben in Neuhausen) war vermutlich ein Wanderprediger, der im 8. oder 12. Jahrhundert die oberbayerische Region östlich der Würm und westlich der Isar, christianisierte. Er wird im Erzbistum München und Freising als Regionalseliger verehrt. Nach der Überlieferung gab es zeit seines Lebens in Neuhausen weder Unwetter noch Viehseuchen. Im Jahr 1738 sollen die Bauern von Neuhausen eine Schrift verfasst haben, in der sie angaben, dass der selige Winthir ihnen bei zahlreichen Krankheiten geholfen habe. Der Überlieferung nach, soll Neuhausen im Spanischen Erbfolgekrieg im Gegensatz zu Sendling verschont geblieben worden sein, weil die Bewohner beim seligen Winthir Zuflucht gesucht hätten. Es gibt keine schriftlichen Zeugnisse bezüglich seines Lebens, nur Volksüberlieferungen. Der Selige Winthir wird noch heute noch als Schutzheiliger gegen Viehseuchen verehrt. Nach Winthir ist auch eine Kirche in Neuhausen benannt.