Reisetippbewertung Alte Liebe

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Aus: Deutschland
Alter: 41-45
Reisezeit: im Juni 07




Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0

Die "Alte Liebe"

Die „Alte Liebe“ ist ein Bollwerk an der Hafenkante zur Elbmündung, die neben der „Kugelbake“ zu den berühmtesten Bauwerken Cuxhavens gehört. Kaum ein Urlauber, der nicht von hier den Blick auf die meistbefahrene Wasserstraße der Welt gerichtet hat – und viele Cuxhavener Seebären, die hier wehmütig an ihre aktive Fahrenszeit denken. Bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit ist die „Alte Liebe“ einen Besuch wert – hier schippern von der kleinen Segeljolle bis zum riesigen Containerfrachter jedes Jahr, Tag und Nacht, etwa 100. 000 Schiffe vorbei. Die langsamsten sind dabei die Baggerfahrzeuge, die sich im Schneckentempo fortbewegen und die Fahrrinne vertiefen – am schnellsten sicherlich die Katamarane auf dem Weg nach Helgoland mit einer Geschwindigkeit von knapp 70 Km/h – angetrieben von vier Waterjet-Turbinen mit 9500 PS Schubkraft.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts befand sich das Elbufer noch dort, wo heute die Schiffe fahren, nämlich etwa 2 Kilometer weiter nordwärts. Mit der Verlagerung des Elbstromes kam es dann jedoch zu großen Landverlusten – Deiche brachen und zunehmend mehr Küstenlinie wurde in das offene Meer gespült, zuletzt bei der Sturmflut von 1717. Insbesondere die Landmarken „Große Bake“(heute Hamburger Leuchtturm) und „Kleine Bake“ (heute die „Kugelbake“) wurden deshalb durch Bollwerke geschützt. Ab 1720 begann man mit Steinschüttungen - hierzu wurden an der „großen Bake“ drei Schiffe auf Grund gesetzt und anschließend mit Steinen gefüllt – so konnte wirkungsvoll das weitere Abbrechen der Uferkante verhindert werden. Das vorderste der versenkten Schiffe trug den Namen „Alte Liebe“.
In den folgenden Jahrzehnten wurde das Bollwerk weiter ausgebaut, wobei die vergängliche Holzkonstruktion mehrfach erneuert werden musste. Ab 1839 wurde die „Alte Liebe“ auch zunehmend als Schiffsanleger genutzt – von hier verließen viele Jahre die Seebäderschiffe die Küste in Richtung Helgoland. 1981 nahm die „Alte Liebe“ ihre heutige Gestalt an und wird heute nur noch als Aussichtsplattform genutzt – der Blick reicht im Westen über das Gebäude des Havariekommandos, des Yachthafens und RoRo-Terminals bis zum Anfang der Grimmershörnbucht. Im Norden übersieht man das Elbmündungspanorama und erkennt am Horizont die Windkraftwerke der Küste Schleswig-Holsteins. Im Osten befindet sich in den Sommermonaten das Feuerschiff „Elbe 1“ und die Hafeneinfahrt. Im Süden liegen an einem kleinen Schwengel die orangefarbenen Lotsenversetzer, dahinter die Boote der Küstenwache und das Betriebsgelände des Wasser- und Schifffahrtsamtes.
Die „Alte Liebe“ ist der letzte Punkt des Festlandes, den die Seeleute bei „großer Fahrt“ passieren – viele Angehörige winken von hier ihren Liebsten einen letzten Gruß zu.

Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)

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