

Reisetippbewertung Freiburger Münster
Alter: >70
Reisezeit: im November 15
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Freiburger Münster ein nationales Kulturdenkmal
Nach unserem Stadtrundgang in Freiburg besuchten wir den weltberühmten Freiburger Münster.
Das Freiburger Münster ist zugleich Pfarrkirche der Dompfarrei und die Kathedrale der Erzdiözese Freiburg. Darüber hinaus ist das Münster ein nationales Kulturdenkmal und gehört zu den wenigen gotischen Großkirchenbauten, die noch im Mittelalter vollendet wurden und die zahlreichen Kriege nahezu unversehrt überstanden haben, wie z.B. den Bombenangriff vom 27. November 1944, der die Häuser in der nächsten Umgebung des Turmes zerstörte.
Mit einer Turmhöhe von 116 Meter ist das Wahrzeichen Freiburgs aus rotem Sandstein schon von weitem sichtbar. Der Kirchenturm soll 16 Glocken haben, die älteste ist die „Hosanna“-Glocke aus dem Jahr 1258 und ist eine der ältesten erhaltenen Glocken in dieser Größe. Leider reichte die Zeit nicht mehr für eine Turmbesteigung.
Um den Bau des Münsters zu fördern, gab Papst Sixtus IV im Jahr 1479 auf zwei Jahre einen vollkommenen Ablass allen jenen, die zum Abschluss des Chores einen Beitrag leisteten.
Sehr beeindruckt waren wir von den prachtvollen Glasfenstern in der Kirche. Das Freiburger Münster besitzt noch viele Fenster aus der Entstehungszeit des Münsters. Die Glasbilder mit den abwechslungsreichen Erklärungen aus der Bibel und dem Leben der Heiligen vermittelten den mittelalterlichen Menschen, die größtenteils nicht lesen konnten, auf bildliche Weise den christlichen Glauben. Viele mittelalterliche Glasmalereien gingen im Zeitalter des Barocks (17./18. Jh.) leider verloren. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurden die mittelalterlichen Fensterscheiben ausgebaut und blieben daher unbeschädigt.
Die bedeutendsten Werke in der Kirche sind der Hochaltar von Hans Baldung Grien und ein Altar von Hans Holbein dem Jüngeren in einer der Chorkapellen. Das zentrale Bild des Freiburger Altars zeigt eine Marienkrönung. In einem von musizierenden Engeln besiedelten Himmel sitzen Christus und Gott Vater auf dem Regenbogen und krönen Maria, die zwischen ihnen steht, mit einer goldenen Bügelkrone.
Zur Fastenzeit wird bereits seit 400 Jahren der Chor des Münsters mit dem großen Fastentuch aus dem Jahr 1612 verhängt. Mit seinen Maßen von zehn mal zwölf Metern und einem Gewicht von mehr als einer Tonne gilt das Freiburger Fastentuch als das größte noch erhaltene Fastentuch überhaupt.
Die Ausstattung der Portalhalle des Freiburger Münsters zählt zu den vielfältigsten und schönsten Figurenzyklen der Hochgotik.
Bekannt ist das Freiburger Münster auch wegen seiner Orgeln. Die vierteile Anlage, bestehend aus der Marienorgel, der Langschifforgel, der Michaelsorgel und der Chororgel zählt zu den größten Orgeln Deutschlands und der Welt.
Wer in Freiburg ist, sollte auf jeden Fall den Münster besichtigen. Wenn man genügend Zeit hat, sollte man sich unbedingt einer Kirchenführung anschließen.
Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)