Reisetippbewertung Fürstäbtliche Residenz Kempten

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Aus: Deutschland
Alter: >70
Reisezeit: im Juli 24




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Meisterwerke aus dem Rokoko

Bei unserem Aufenthalt in Kempten besichtigten wir zuerst die Prunkräume in der Residenz. Die Besichtigung der Zeremonialräume ist nur im Rahmen einer 45 Minuten dauernden Führung möglich. Wir bezahlten als Rentner für den Eintritt 2,50 Euro.

Wir hatten einen sehr guten Führer, der sich ausgiebig Zeit genommen hat und uns die Geschichte der Residenz ausführlich erklärt hat. Der Rundgang durch die Prunkräume und den prächtigen Thronsaal offenbarte den Besuchern den vollen Glanz des frühen bayerischen Rokoko.

Auch auf einer Hinweistafel konnte man die Geschichte der Residenz von Kempten nachlesen.

Nach der Zerstörung des 750 gegründeten Benediktinerstifts ließ der junge Fürstabt Roman Giel von Gielsberg Kirche und Residenzgebäude von 1651 an in pompöser Größe neu errichten. Die Fürstäbtliche Residenz Kempten war die erste monumentale barocke Klosteranlage Deutschlands nach dem Dreißigjährigen Krieg.

Die üppige Innenausstattung der Wohnräume aus den Jahren 1732 bis 1742 ist Anselm von Reichlin-Meldegg zu verdanken. Der Fürstabt war ein außerordentlicher Kunstliebhaber und ließ die Residenz im Stil des frühen Rokoko einrichten. Er aktivierte dazu viele berühmte Künstler der damaligen Zeit für die große Aufgabe der Neuausstattung. Zu den Künstlern zählten der Maler Franz Georg Hermann als künstlerischer Leiter, Aegid Verhelst als Bildhauer und der Stuckateur Johann Georg Üblher.

Wie man im Internet nachlesen kann, entspricht die Abfolge der Räume dem im 18. Jahrhundert für Appartements von Regenten üblichen Schema: Festsaal – Vorzimmer – Audienzzimmer – Wohnzimmer – Schlafzimmer.

1732 bis 1735 arbeitete das Künstlerteam an den eigentlichen Wohnräumen, die im späten Renaissancestil gehalten sind. 1740 bis 1742 folgte die Ausstattung des Festsaals, nach einem Entwurf von Dominikus Zimmermann . Das gesamte Tonnengewölbe wird von einem Deckenbild Franz Georg Hermanns überzogen, das die Verherrlichung des Fürststifts und seine Geschichte zum Thema hat. Dieser Festsaal gilt als einer der Höhepunkte des bayerischen Rokoko.

Die Fürstabtei Kempten, war bis zu ihrer Aufhebung 1803 dem Adel vorbehalten war. Die Fürstäbte besaßen einen eigenen Hofstaat, der im 17. und 18. Jahrhundert deutlich erweitert wurde.

Wie uns der Führer auch erzählte, ist Kempten die älteste schriftlich erwähnte Stadt Deutschlands und hat auch eine abwechslungsreiche Geschichte. So war Kempten über Jahrhunderte hinweg eine rivalisierende Doppelstadt. Über 600 Jahre gab es zwei konkurrierende Städte, geteilt in die katholisch geprägte Stiftsstadt und die weltlich orientierte evangelische Reichsstadt.

Die Ausstattung der Räumlichkeiten fand ich zum Teil üppiger als in manchem Königsschloss.

Die aufwendigen Stuckarbeiten und die Wand- und Deckenmalereien waren alleine schon den Besuch der Residenz wert.


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Reisetipp Fürstäbtliche Residenz Kempten - Fürstäbtliche Residenz Kempten
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