Reisetippbewertung Herrenhäuser Gärten
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Alter: 56-60
Reisezeit: im Mai 20
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Ein Gartentraum der Superlative
Die Herrenhäuser Gärten als bedeutendste Barockgartenanlage Europas umfassend in einem Reisetipp vorstellen zu wollen, ist schlicht unmöglich. Alles begann mit dem Bau eines Schlosses 1666 durch den Herzog Johann Friedrich, der neben dieser Sommerresidenz in Herrenhausen auch einen Lustgarten anlegen ließ.
Die Folgezeit war von Ausbau und Vergrößerung geprägt – auf einem Areal von 50 Hektar, was damals der gesamten Innenstadt Hannovers entsprach, entstanden Blumengärten und die Kaskade, der Große Garten mit seiner Parterre, Schwanenteiche und Gartentheater, ja sogar ein großer grüner Irrgarten. Die „Große Fontaine“ schickte ihr Wasser zunächst 35, wenige Jahre später sogar 70 Meter in den Himmel, was in Europa als technische Sensation bewundert wurde.
Während die Herrenhäuser Gärten um 1710 ihren glanzvollen Höhepunkt erlebten, folgte danach ein kontinuierlicher Niedergang, denn die königliche Personalunion von Hannover und England führte zur Abwesenheit der Herrscher, die sich nun mehr in London aufhielten. Auch die spätere preußische Herrschaft war den Herrenhäuser Gärten nicht eben zuträglich, denn in dieser Zeit verwahrloste die Anlage zunehmend.
Erst die Gärtnerdynastie Wendland, die sich über drei Generationen im 18. und 19. Jahrhundert um die Gärten kümmerte, legte den Grundstein zum heutigen Barockgarten-Paradies.
Als Besucher gelangt man nach dem Eingangsgebäude zunächst in den Blumengarten und zur Kaskade, die aus dem Jahr 1676 stammt und zu den ältesten erhaltenen Bauwerken der Gärten zählt. Von dort sollte man sich einfach nach Gusto durch den Großen Garten treiben lassen, wobei ein kostenloser Gartenplan dabei helfen kann, sich zwischen unglaublichen 35 Kilometern Buchsbaum- und Hainbuchenhecken zurecht zu finden.
Mit Sondergärten, der Großen Fontaine, den Ornamenten des Parterre, unzähligen Skulpturen und den beiden Tempeln „Remy de la Fosse“ kann man wunderschöne Stunden in den Herrenhäuser Gärten verbringen, zu denen außer dem Großen Garten auch noch der Berg- und der Georgengarten gehören.
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