Reisetippbewertung Kloster Unser Lieben Frauen
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Alter: 26-30
Reisezeit: im Juli 04
Weiterempfehlung: Ja
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Kloster Unser Lieben Frauen
Den Titel "Perle der Straße der Romanik" trägt Magdeburgs Kloster Unser Lieben Frauen zu recht: Die architektonische Schönheit mit einem einzigartigen Brunnenhaus, einem monumentalen Tonnengewölbe und einer unvergleichlichen Klosterkirche mit zwei schlanken Türmen ist nicht nur Zentrum aller romanischen Bauwerke in Sachsen-Anhalt. Als Konzerthalle "Georg Philipp Telemann" und Magdeburger Kunstmuseum verspricht das romanische Gebäude darüber hinaus jederzeit einen kulturellen Genuss. Das Kloster Unser Lieben Frauen ist das älteste erhaltene Bauwerk Magdeburgs. Es wurde um 1017/18 durch den Magdeburger Erzbischof Gero gestiftet. Von dessen Ursprungsbau blieb jedoch, soweit bekannt, nichts erhalten. Der vom Erzbischof Werner (1063-1078) veranlasste Neubau wurde im 12. Jahrhundert durch den seit 1129 im Kloster ansässigen Orden der Prämonstratenser vollendet. Eine architektonische Besonderheit stellt der spitzkegelige Rundbau der Tonsur am Ostflügel dar. In Verbindung mit den 32 Arkaden bildet er ein Ensemble, das zu den reizvollsten der europäischen Klosterarchitektur gehört. Nach 1220 erhielt die Kirche ein frühgotisches Gewölbe.
In den sechziger Jahren entstand der im zweiten Weltkrieg zerstörte Westflügel neu, während die verbliebenen Gebäude im Umfeld beseitigt wurden. Seit 2006 ist das Bauwerk durch einen Rundweg von allen Seiten zugänglich. Neben dem Bauwerk und den Ausstellungen verfügt das Kunstmuseum auch über eine Bibliothek. Ihr Altbestand, die Klosterschulbibliothek, ist die historisch wertvollste Büchersammlung Magdeburgs und reicht vom 16. Jahrhundert bis zum frühen 20. Jahrhundert. Darin enthalten sind nahezu alle Wissensgebiete von Theologie über Geschichte bis hin zu den Naturwissenschaften.