

Reisetippbewertung Mäuseturm
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Alter: 56-60
Reisezeit: im August 20
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Das kleine Märchenschloss im Rhein
Der Binger Mäuseturm steht auf einer langgezogenen Insel im Rhein in Höhe des sogenannten „Binger Lochs“, einer ehemaligen Felsbarriere, die bis zu ihrer Sprengung eine ernste Bedrohung für die Schifffahrt darstellte. Der knapp 25 Meter hohe Mäuseturm aus dem frühen 14. Jahrhundert diente zunächst als Wach- und Zollturm und bekam seinen Namen aufgrund einer gruseligen Sage. Der hartherzige Erzbischof Hatto von Mainz verweigert damals hungrigen Bürgern den Zugang zu seinen wohlgefüllten Kornkammern, ließ die Bettelnden sogar bei lebendigem Leib verbrennen und wurde daraufhin von tausenden Mäusen bis auf die Insel verfolgt, wo ihn die Pelztiere schließlich verspeisten.
Während des Dreißigjährigen Krieges und auch im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde der Mäuseturm zerstört, während ihn der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV im Jahr 1856 als Signalturm wieder aufbauen ließ, in dem nun ein Bediensteter lebte und sich um die Sicherheit der Schiffe am Binger Loch kümmerte.
Inzwischen steht der Binger Mäuseturm unter Denkmalschutz, ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbe und wurde erst vor einigen Jahren aufwendig renoviert. Über die Binger Tourist-Info kann man sich an ausgewählten Tagen des Jahres für eine Innenbesichtigung des Mäuseturms anmelden und bei extremen Niedrigwassern des Rheins führt auch ein steinerner Damm zum Mäuseturm.
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