

Reisetippbewertung Moormuseum Moordorf
Alter: 51-55
Reisezeit: im April 18
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Aus dem Leben der ersten Moorsiedler
Die „gute alte Zeit“ sucht man im „Moormuseum Moordorf“ vergeblich - es gab sie hier nämlich niemals und das Freilichtmuseum zeigt eindrucksvoll, wie elendig über 200 Jahre das Urbarmachungsedikt von König Friedrich II ab 1765 umgesetzt wurde. Statt der sonst praktizierten „Fehnkultur“ mit gezielter Entwässerung der Moorflächen und einer kanalisierten Infrastruktur mussten die Moorsiedler rund um Moordorf in bittersten Armut und ohne jede staatliche Hilfe ums nackte Überleben kämpfen: Auf angezündeten Moorflächen wurde Buchweizen angebaut und gelebt wurde in Lehmhütten, die auf winzigem Raum manchmal mehr als 10 Personen beherbergten. Der Torfabbau - harte Knochenarbeit – führte aufgrund der fehlenden Kanäle und Straßen nicht zu den erhofften Absatzmärkten.
Beim Rundgang über das gut 3 Hektar große Freigelände kommt man vorbei an authentisch nachgebauten Lehmhäusern und originalen Steinbauten, einem kleinen Moorbiotop mit Binsen und Wollgras und dem historischen Torfstichareal. Über einen Bohlenweg erreicht man die hölzerne Aussichtsplattform im erhaltenen Hochmoorbereich, in dem weidende Heidschnucken dafür sorgen, dass die Heide-Kulturlandschaft nicht von Sträuchern und Bäumen besiedelt wird.
Der Besuch des Moormuseums Moordorf ist eine Zeitreise in die Vergangenheit, beleuchtet eindrucksvoll die armseligen Lebensumstände der ersten Moorsiedler und dürfte auch für Kinder spannend sein.
Als Tipp: An der Kasse erhält man zum symbolischen Preis einen vom Museumsteam erstellten Leitfaden, der alle Exponate nicht nur anschaulich erklärt, sondern darüber hinaus mit viel Wissenswertem zum Verständnis der Moorkolonisation beiträgt.
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