

Reisetippbewertung Rheinsteig Tour
Alter: 51-55
Reisezeit: im Oktober 14
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Der Rheinsteig von Kaub nach St. Goarshausen
Der Rheinsteig von Kaub nach Sankt Goarshausen
Der Rheinsteig Fernwanderweg verläuft auf insgesamt ca. 320 km rechtsrheinisch von Bonn nach Wiesbaden. Er ist in 4 Regionen auf insgesamt 21 Etappen eingeteilt.
Unsere heutige Wandertour begann in Kaub am Bahnhof und ist nicht nur die längste aller Rheinsteig Touren, sondern auch an den zu überwindenden Höhenmetern nicht zu toppen.
Kaub liegt am rechten Rheinufer bei Rhein km. 546. Die etwa 800 Einwohner Stadt befindet sich etwa in der Mitte zwischen Wiesbaden und Koblenz sehr schön im Mittelrheintal auf etwa 78 Meter ü. M. gelegen, eingebettet an steilen Weinbergen und Schiefergebirgen. Wir erreichten gegen 10.00 Uhr am Morgen im „Oktoberfrühnebel“ gelegen unseren Startpunkt. Die Stadt ist gut an die Bahnlinie Koblenz – Wiesbaden angebunden. Etwa stündlich verkehren hier die Züge am Wochenende. An der Bahnstrasse, am Bahnhof sind auch schon die ersten Schilder des Rheinsteigs zu erkennen. (Blau weißes Symbol)
Der „Einstieg“ der Tour begann auch gleich sehr knackig.
Auf einem steilen Wanderpfad am Ortsrand, auf steinigem und unbefestigtem Untergrund mussten wir gleich mal knappe 260 Höhenmeter auf kurzer Distanz überwinden.
Hier zeigt sich bereits, dass dies an diesem Tourtage nicht einfach wird. Man sagt diese Tour sei die Königsetappe des gesamten Rheinsteigs. Sicherlich ist dieser und noch weitere starke Anstiege auf dem folgendem Wege mit ein guter Grund dafür….
Die Belohnung lässt nicht lange auf sich warten… Ganz oben angekommen, auf ca.338 Metern ü. M. hat man einen herrlichen Ausblick auf das Rheintal und den aufsteigendem Frühnebel, durch die sich so langsam die Sonne ihren Weg bahnte. Auf den letzten Metern des Anstieges verläuft der Rheinsteig durch die Weinberge. Hier fand gerade die Weinlese statt. Überreif in großen Pergeln hingen die Trauben an ihren Stöcken. Ein Gärender leicht fäulender Geruch lag in der Luft.
Kurz bevor man durch ein Schutztor die Weinberge verlässt, befindet sich am Wege ein kleines Holzkästchen. Was verbirgt sich dahinter nur, stellten wir uns die Frage?
(Eine Mutter Gottes?, Ein Schutzpatron?, Eine erste Hilfe Station? Weit gefehlt…
Wen man das Kästchen öffnet, staunt man wirklich nicht schlecht: Drinnen stehen kleine Weinflaschen, und Gläser für nen kleinen „Schoppe“ (Weinpause). Gegen eine geringe Gebühr kann man den Riesling probieren und auf der gegenüber liegenden Bank in den Weinbergen bei schöner Aussicht genießen.
Kurz danach streifte der Wanderweg das Bergdorf Dörscheid. An der Schwedenschanze vorbei hat man auf dem Höhenweg nicht nur ein gut ausgebautes Stück Wanderweg zu laufen, sondern es befinden sich mehrere Aussichtspunkte mit Blick auf das Rheintal sowie die Burg Pfalzgrafenstein, die sich auf der Rheininsel in der Mitte des Stromes befindet. Auf dem weiteren Weg geht es munter bergauf und ab. Hier wird der Weg wieder mal sehr schmal und man klettert an Klippen und Felsvorsprüngen sehr steil bergab. Die Aussicht ist von den schmalen und schlecht begehbaren Felsen dafür einfach herrlich. Hier sollte man sehr umsichtig und auch vorsichtig sein, um sich auf den weiteren Abstieg zu begeben. An den sehr engen und schwierigen Abschnitten sind Seile zum halten angebracht. Bis auf 155 Höhenmeter geht es hinunter. Nach einer kleinen Brücke im unteren Tal folgte der 2te starke und steile Anstieg auf einem sehr schmalen Pfad hinauf.
Hier läuft man auf krummen Felsen und losem Schiefer bergauf.
Endlich !!,oben!! Juhuuh, angekommen, nach vielen schöpferischen Pausen!! hat man eine Höhe von ca. 265 Metern erreicht. Immer wieder gibt es schöne Aussichtspunkte an der Strecke entlang. So macht Wandern erst so richtig spaß.
Hier, auf dieser Rheinsteig Etappe wird die Tour zum Alpinen Erlebnis. Starke Anstiege Kletterpfade, einen schönen Höhenweg und viele Aussichtspunkte auf das Rheintal, und dabei noch schönes Wetter dazu.
Wanderherz was willst du mehr!!!
Leider ist erst einige km. weiter die erste Einkehrmöglichkeit der Tour. In einem Aussiedlerhof auf 187 Metern gelegen am Rheinsteigweg, nahe der Loreley gelegen, kann man sich stärken. Und das taten hier und heut eigentlich alle Tourengänger.
Jedoch war es schon gegen 15.00 Uhr. Da war es schon mit den warmen Mahlzeiten vorbei.
Dafür gab es leckeren Kuchen bei einer guten Tasse Kaffee.
Nach der Mittagspause folgte das Highlight der Tour. Die Loreley.
Die Loreley ist auch der Name eines Mädchens auf dem Felsen. Der Legende zufolge bürstete sie dort leicht bekleidet ihre goldenen Haare und zog die Schiffer mit ihrem Gesang magisch an.
Die Schiffer waren dadurch offenbar so abgelenkt, das sie ihre Boote gegen die Felsen steuerten.
Hier hat auch einst auch Heinrich Heine bei seinem Besuch das so berühmte Gedicht:
„Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ geschrieben.
Neben den schönen Aussichtspunkten, mit herrlichen Ausblicken in verschiedene Himmelsrichtungen gibt es noch eine Konzertbühne, wo wir auch schon in früheren Jahren Peter Maffay schon rocken sahen. Eine Sommerrodelbahn für Jung und Alt ist auch vorhanden. Hier hat man beim Abstieg nun auch die Möglichkeit den Weg mit den 410 Stufen direkt an den Rhein runter zu gelangen, bzw. weiter über die Burg Katz und danach ins Tal nach Stankt Goarshausen hinunter zu laufen.
St.Goarshausen liegt am Mittelrhein gelegen unmittelbar an dem wohl so berühmten Loreleyfelsen. Der Rheinsteigwanderweg endet am Bahnhof in St. Goarshausen.
In schmalen Rheinbogen zwischen Strom und Fels, am Fuße der Burg Katz liegt die Altstadt von St. Goarshausen mit dem historischen Rathaus. Unweit vom Bahnhof führt ein kleines Gässchen direkt dorthin zum Rathaus. Dort sind einige urige Wirtschaften und Kaffees, die zum Ausklingen der Tour genau richtig sind.
Insgesamt wurden ca. 1500 Höhenmeter rauf und rab überwunden.
Eine starke und beeindruckende Tour, für die man schon etwas Kondition benötigt.
22 wunderschöne km. haben uns sehr beeindruckt.
Es war für uns die mit Abstand schönste Wandertour in den letzten Jahren gewesen.
Die Wandertour wurde mit GPS aufgezeichnet und kann euch gerne als Track zur Verfügung gestellt werden.
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