

Reisetippbewertung Rheinsteig Tour
3 von 3 User (100%) finden diese Bewertung hilfreich.
Alter: 46-50
Reisezeit: im September 09
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Hoch am Hang lang "Der Rheinsteig"
Ein weiteres Stück der Rheinsteiges, gepaart mit einem Stück des Riesling-Wanderweges, war heute das Ziel unseres Tagesausfluges. Schroffe Schieferfelsen, steile Hänge, Weinberge, Streuobstwiesen und fantastische Ausblicke auf das Rheintal waren heute der Lohn für eine anstregende Wanderung. Angegeben mit einer Länge von 20,7 km, Steigung 651 Höhenmeter, Gefälle 646 Höhenmeter und einer reinen Laufzeit von 5 1/2 Stunden, ist der Weg schon eher etwas für geübte und konitionierte Wanderer.
Wir ließen den Wagen an dem ausgewiesenen, kostenlosen "Rheinsteig-Parkplatz" in Leutersdorf stehen. Ab hier die gelbe Beschilderung als Zubringerweg direkt mit einem ordentlichen Anstieg hoch in die Weinberge. Er steigt an der Westflanke des alten Steinbruchs an und geht dann links in Richtung Beschilderung der Ruine Hammerstein auf den eigentlichen Rheinsteig. Die Serpentinen winden sich an Felsgruppen hoch und geben schon hier einen Ausblick auf den Rhein frei.
Nach dem kurzen aber doch steilen Anstieg kamen wir zur "Edmundshütte" eine traumhaft gelegene Gastronomie mit toller Sonnenterrasse. Eigentlich wollten wir ja noch gar nicht rasten....;-) Die Chefin kam raus und fragte uns ob sie uns einen Tipp geben dürfte - sie merkte wohl wie begeistert wir vom Ausblick waren und wie hin und her gerissen dort zu verweilen ;-) Wir nahmen auf der gegenüberliegenden Seite ein Ausflugsboot wahr, zu dem sie uns den Grund nannte. Wir waren direkt gegenüber vom "Andernacher Geysir" dieses ist der höchste Kaltwasser-Geysir der Welt und bietet einen ca. 60 m hohen Geysir-Sprung. Dieses Zischen und Gurgeln konnten wir zwar auf Grund der Entfernung nicht hören, aber die Auswirkungen kurz danach sehen. Es zeigte sich eine beeindruckende Höhe der Wassersäule, die sich über den Baumgipfeln entlud. Wir genossen dabei die nette Bedienung, die uns ein Schmalzbrot und frischen Kaffee an den Tisch brachte. Es fiel uns schwer aufzustehen und den Weg fortzusetzen....
Im weiteren Verlauf folgte ein kurzes aber steiles Stück des Aufstiegs, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfodert. Das Teilstück ist mit Stahlseilen gesichert und dadurch gut zu passieren (es gibt eine Umleitung als harmlosere aber etwas längere Variante). Wir kamen auf den Apfellehrpfad und folgten diesem über offene Wiesen- und Weinberglandschaften. Man kletterte über Tiergatter und läuft durch tollen Mischwald mit zur Zeit sehr schöner Herbstfärbung und spürt das Rascheln der Blätter unter den Schritten. Nun geht der Weg komplett runter ins Tal, etwas oberhalb der B 42, bevor der nächste Anstieg zur Burgruine Hammerstein erfolgt. Hier hat man die Möglichkeiten einen Abstecher zur Ruine zu machen und wird mit einem tollen Ausblick verwöhnt, allerdings ist es eine Sackkasse und man muß ein Stück des Weges wieder zurück laufen, um auf den eigentlichen Rheinsteig zukommen. Wir sind diesem Weg gefolgt und durch die Reste der Ruine gewandert und nahmen den Ausblick als kurze Pause gerne an.
Danach windet sich der enge Pfad runter nach Hammerstein in den kleinen Ort, vorbei an dem Friedhof, den wenigen Häusern und dem Weingut. Hier geht der Rheinsteig mitten durch die Reben - und die Versuchung an den Trauben zu naschen ist schon groß - das Weingut hat einige Weinfässer auf dem Hof stehen, hier ist auch ein Direktkauf des Weines möglich.
Was wir runter gelaufen waren um nach Hammerstein zu kommen, mußten wir kurz danach wieder als Aufstieg zurück legen, es geht durch einen Wald, vorbei an einem kleinen Fluß der uns ein Stück begleitete. Kaum waren wir auf der maximalen Höhe, ging der Weg auch schon wieder talwärts, über Wiesenflächen zur Hütte mit wieder tollem Rheinblick und dann runter zum etwas tiefer gelegenen Ehrenmal. Weiter ging der Weg abwechslungreich bis wir auf die 1. Häuser und Gärten in Rheinbrohl stießen. Hier hat man die Möglichkeit in den Ort und zum Bahnhof zu laufen und den Rückweg anzutreten.... oder wie wir, den weiteren Weg nach Bad Hönningen zu wählen. Knapp 13 km liegen an diesem Punkt hinter dem Wanderer und es sind dann gut 8 km bis zum nächsten Etappenziel.
...ca. 500 m ging es über einen Teerweg durch Rheinbrohl bis der Aufstieg durch alte Teile des Steinbruchs erfolgte. Es folgten auch hier wieder Wiesenflächen und abwechslungsreiche Landschaft, wobei wir jetzt etwas weiter vom Rhein entfernt waren und der Ausblick sich auf Wälder, Wiesen und Hügel der Landschaft beschränkte. Wir erreichten einen Bauernhof auf einer Erhöhung, dem Lamperthof - wer einen Wanderpaß besitzt, kann sich hier den Stempel dafür abholen. Wir entschieden uns weiter zu laufen und keine Rast einzulegen. Der Weg geht zurück auf die andere Seite oberhalb von Rheinbrohl und hier hatten wir auch wieder den Rheinblick incl.
Es folgt ein Stück auf dem Wirtschaftswegs, der aber ziemlich bewachsen ist und keine störenden Fahrzeuge und Geräusche bietet. Am Waldrand entlang folgten wir dem Weg in leichtem "Auf und Ab" bis wir in Arienheller ankamen auch hier bieten sich viele Möglichkeiten zur Einkehr.
Der Rheinsteig knickt gut beschildert nach rechts ab und der Blick auf das Schloss Arenfels oberhalb von Bad Hönningen zeigt das nächste Ziel. Etwas oberhalb der B 42 folgten wir dem Wegweiser des gelben Rheinsteigschildes in Richtung Bahnhof um von Bad Hönningen aus, nach einem erlebnisreichen, aber auch anstrengenden Tag die Fahrt mit dem Bus anzutreten (alternativ fährt auch der Zug, allerdings in seltener Abständen) Wir erreichten dann nach knapp 6 Std. incl. der Wartezeit und der Busfahrt unseren Ausgangspunkt.
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