Reisetippbewertung Wasserturm Lüneburg
Alter: 51-55
Reisezeit: im April 19
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Das begehbare Industriedenkmal in der Altstadt
In anderen Altstädten sind es eher die Kirchtürme – in Lüneburg jedoch der historische Wasserturm, der das Stadtbild schon von weitem prägt: Von 1907 bis 1985 versorgte er die Salzstadt mit Trinkwasser und wurde vom Architekten Franz Krüger damals ganz im neogotischen Backstein-Stil entworfen, der wunderbar mit den umgebenden historischen Gebäuden harmoniert.
Nach seiner Außerdienststellung sollte der Turm zunächst abgerissen werden und lediglich die hohen Kosten für den Rückbau bewahrten den Lüneburger Wasserturm vor der geplanten Zerstörung. Inzwischen unter Denkmalschutz gestellt, ist der Turm nach einer gründlichen Sanierung seit dem Jahr 2000 der Öffentlichkeit zugänglich.
Mit einem Lift fährt man bis in die sechste Etage und geht von dort über eine kurze Wendeltreppe zur Aussichtsplattform in fast 60 Metern Höhe. Hoch über den Dächern der Altstadt reicht der Blick bei guter Sicht sogar bis zum 45 km entfernten Hamburg. Der Rückweg lässt sich zwar auch mit dem Lift bewältigen, aber sehr viel spannender ist der Weg über eine Leiterkonstruktion, die zunächst in die Dauerausstellung „Das blaue Gold“ führt – man erkundet hier interaktiv sehr viele interessante Facetten der Trinkwasserversorgung. Durch den noch intakten Wasserbehälter mit einem Volumen von 500.000 Litern geht es dann über weitere Ebenen und wechselnde Sonderausstellungen bis zur Erdgeschossebene zurück.
Lüneburg aus der Vogelperspektive, viel Wissenswertes zur Wasserversorgung und alte historische Technik mit Exponaten wie Badeöfen, Holzwasserleitungen oder Handwaschmaschinen: Der Besuch des Wasserturms hat mich nachhaltig beeindruckt und der Eintrittspreis von 4,50 € für Erwachsene (Stand 4/2019) ist eine lohnende Investition, die überdies dem betreuenden Trägerverein hilft, das Denkmal zu erhalten.
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