Nun sind wir aus Sharm el Sheikh zurück und ich muss zugeben, alle meine Sorgen worüber ich hier debatiert habe, wären vollkommen überflüssig gewesen. Die Flüge fanden einwandfrei statt, wir flogen sogar pünktlicher als eh und je. Am Flughafen in Sharm landeten wir zwar als einzige Maschine Derzeit, aber durch die massiven Entlassungen vor Ort, stempelte nur ein Männecken die Pässe und das dauerte natürlich ewig. Ansonsten blicken wir auf einen sehr gelungenen Urlaub zurück. Wetter, Wasser, Klima, besser geht es nicht. Es fehlten nur die Touristen, denn Sharm el Sheikh war bis zum 05. April utopistisch leer. Unser Hotel Mariott hatte nur 15% Auslastung. Die ganzen zweiten Straßenreihen, wo die Resorts stehen, waren geschlossen. Einige ältere Hotels, wie Al Bostan am Nama Bay auch. Überwiegend Italiener, ein handvoll Engländer und wir als einzige Deutsche im Hotel. Am Abendessen im großen Speisesaal beim Klaviermusik saßen die Gäste nur am 6-7 Tischen, mehr nicht. Das Büffet war auf Minimum reduziert, keine Barbecue, keine Galadinner, kein Dekoration und als einziges Abendprogramm jeden Abend der gleiche Bauchtanz. Das ist ein Kritikpunkt, denn die Versorgung ist wieder einwandfrei und sie hatten kein Recht darauf, uns so drastisch die Mahlzeiten zu kürzen. Andere Hotels waren besser besucht, dort gab es weiterhin sehr schönes Essen wie immer, aber die deutschen Gäste fehlten auch dort. In Mariott stimmte die Preis/Leistung Verhältnis absolut nicht. Die Ägypter sind verzweifelt und verstehen die Welt nicht, warum wir nicht kommen. Von Unruhen keine Spur und von den Haiern spricht dort kein Mensch mehr. Es sind überall Hochsitze aufgestellt aber die sind unbesetzt. Man schwimmt innerhalb eines Kordels entlang aber mehr oder weniger wegen der Boote.
Man konnte am Nama Bay wieder fantastisch schnorcheln. So seit 20 Jahren mal wieder 3 große Napoleons gesichtet, die ganz nahe rankamen und man konnte sie wunderbar fotografieren. Denn es schnorchelte kaum jemand, so kamen die schönsten Fische wieder im Uferbereich. Es war wieder mal ein Erlebnis. Es gibt leider zu viele Boote am Nama Bay aber durch die fehlenden Gäste war auch dort ganz ruhig. Wir haben so viele Blaupunkt Rochen gesehen, daß wir kaum noch hingekuckt haben.
Es war bald beschähmend, wie sehr die Serviceleute uns im Hotel hoffiert haben. Täglich 4-5 Handtücher am Strand für uns zwei, die Liegen wurden immer hergerichtet, jeder Wunsch vom Munde abgelesen. Die meisten Hotelangestellte leben vom 50-60 Euro im Monat und das Trinkgeld fällt schon seit Monaten für sie weg. Im old town waren wir an einem Nachmittag fast die einzigen Touristen, alle stürzten auf uns um etwas zu verkaufen. Das neue Vergnügungsviertel am Nama Bay hat überhaupt keine Gäste, sie locken schon mit 50% Preisnachlass, aber keine will dort alleine sitzen. Zum Glück sieht man immer mehr ägyptsiche Touristen, viele junge
Paare, Hochzeitsreisende, sonst wäre die Promenade abends fast leer. Selbst in Ghasala Beach Bar, wo sonst nie Plätze frei waren, war kaum was los. Nun sollten die
ersten Russen in dieser Woche eintreffen und dadurch erwarten sie wieder etwas Aufschwung. Ich kann hier natürlich nur über die Zeit bis zum 05. April berichten. Bitte habt keine Bedenken nach Ägypten zu fahren. Wenn man sich hier mit den Flügen erstmal durchboxt, dort wartet wie früher, der Urlaub pur. Wir möchten im November wieder hinfliegen. Sie brauchen uns, denn alles was sie bis jetzt aufgebaut haben, wird ohne Gäste in sich zusammenfallen.
Irene