Na ja, können kann man alles in Ägypten, sofern man bereit ist, den Preis bzw. den Imageschaden dafür zu zahlen. Aber bei manchen Reisenden reicht es auch zu dieser Erkenntnis nicht mal.
In Ägypten drückt man schon zugunsten der Touristen ordentlich die Augen zu. Da springt auch mal Oma, Opa, Hund und Tochter im String am Strand herum, wo man selbst schon als Mitteleuropäer anfängt, gequält mit den Augen zu rollen. Was nur bisweilen auffällt, ist dann allerdings das Gebrüll, weil man/frau sich plötzlich - angesicht etwaig auftretender Heerscharren von grinsenden Händlern, Hotelangestellten, etc. - belästigt fühlt.
Andererseits ist es oben auch schon angedeutet worden. Ägyptische Mädchen und Frauen werden deutlich stärker als im mitteleuropäischen Raum von der Umgebung abgeschottet, was seinerseits dazu führt, dass die meisten männlichen Hotelangestellten ebenfalls nicht gerade vor nackten Erlebnissen in ihrem Heimatort protzen können. Umso größer ist dann natürlich der Mitnahme-Effekt an den Hotelstränden - vor allem in schlecht geführten Hotels.
Andererseits gibt es auch den umgekehrten Sonderfall - die gut gemeinte, aber leider überzogene Anpassung an das Urlaubsland. Sich als Europäer in Galabiya zu bewegen und verzweifelt ägyptische Kultur zu demonstrieren wirkt auf die meisten Ägypter genauso schräg, wie ein Chinese oder Angolaner in Lederhose. Es wirkt nett, ja ... aber eben nur nett im englischen Sinne des Wortes.