Nie wieder CONDOR !
Am 21.11.2015 um ca. 7:00 Uhr am Check-in-Schalter der Business-Class Condor wurde uns – wie beiläufig – mitgeteilt, dass der Flug Frankfurt – Punta Cana durch einen anderen Carrier durchgeführt wird, ohne Business-Class und ohne Premium-Eco. Es wurde nicht von einem kurzfristigen Ausfall des Fluggerätes gesprochen, sodass wir den Eindruck hatten, dies sei so von Condor geplant. Parallel dazu erhielten wir 2 Downgrade-Formulare. Vor dem Check-in standen mannshohe Werbeplakate mit "hier Wohlfühlfliegen" .Auf Rückfrage nach irgendeiner Umbuchungsmöglichkeit meinte die Dame am Check-in : "Umbuchung nicht möglich". Somit standen wir binnen Sekunden vor der Entscheidung, ob unser 3-Wochen-Urlaub ins Wasser fällt, oder ob wir mitfliegen. Wir flogen mit – aber wie ! Trotz des Downgrades erhielten wir Zutritt zur Lounge, in der sich zunehmend Fluggäste "mit dickem Hals" sammelten. Das Boarding per Flughafenbus, der bis ans Ende des Frankfurter Flughafen fuhr, fand dann ungefähr zum Abflugzeitpunkt statt.
Nach ca. 10 Min. Wartezeit vor einem "No-Name"-Flieger öffnete der Bus die Türen. Das komplette Flugzeug war vermeidlich "Eco"-bestuhlt. Es stellte sich jedoch heraus, dass selbst die Ansprüche an eine innerdeutsche Eco- Classe kaum erfüllt wurden. Abstand der Sitzreihen extrem eng. Rückenlehnen nicht vertellbar, d.h. im kompletten Flugzeug fest verbaute Sitze. Bildschirme offenbar "Attrappen" da sie während des gesamten Fluges ausgeschaltet blieben. Keine Kopfhörer-Buchsen in den Sitzen. Somit gab es auch keinerlei Flugverfolgung oder Entertainment in irgendeiner Form. An Bord war komplett portugiesisches Personal + 2 Condor-Flugbegleiterinnen, deren ausschließliche Aufgabe wärend des gesamten Fluges war, die Fluggäste zu beruhigen. Der Flieger rollte einen endlosen Weg in Richtung Startbahn, und parkte erneut ein. Durchsage des Kapitäns : "Uns ist gerade ein Computer abgestürzt, den fahren wir wieder hoch, und dann geht’s gleich los". Der Start erfolgte dann auch mit ca. 1 Std. Verspätung. Gesamtflugzeit wurde mit "knapp 10 Std." angegeben. Das Flugzeug gehört lt. Beschriftung im Flieger zur Gesellschaft "HIFLY". Scheinbar als weitere "Beruhigungsmassnahme" wurde von den Condor-Flugbegleiterinnen per Bordansage mitgeteilt, dass auf dem gesamten Flug alkoholische Getränke kostenfrei wären. Die Folgen liegen auf der Hand : nach der ersten Runde gab es nur noch ausgewählte Getränke.Leider gab es an Bord auch keinen zollfreien Einkauf. Nach ca. 6-7 Std. Flugzeit meldete sich der Kapitän : "Wir sind mitten auf dem Atlantik, bereits in amerikanischem Luftraum, und werden ca. – wie geplant – landen. Dies war der erste Hinweis darauf, dass wir in die richtige Richtung fliegen. Nach der Landung in Punta Cana rollte das Flugzeug in Parkposition, kam jedoch nicht endgültig zum Stillstand. Durchsage des Kapitäns: "Wir sind etwas zu gross und passen nicht in die für uns vorgesehene Parkbucht. Daher müssen wir auf die endgültige Parkposition noch etwas warten." Nach bisher 11 Std in diesem schrecklichen Flugzeug saßen wir also erneut ca. 1 Std angeschnallt fest, bis sich endgültig die Türen öffneten.
Es gibt sicherlich unterschiedliche Motivationen, Business-Class zu buchen. Einige Fluggäste legen Wert auf den "Sekt" vor Abflug, Einige möchten einfach bequemer fliegen oder besser Essen. Oder sie können es sich einfach "leisten". Wir buchen diese Klasse aufgrund unserer Körpergrösse, des Umfangs, und des Gewichts. Wir sind daher extra nach Frankfurt gefahren, da zum Buchungszeitpunkt die Business-Class bei Condor nach Punta Cana nur ab FRA gebucht werden konnte. Natürlich waren die ersten Tage im Urlaub durch diese Erlebnisse getrübt. Unter deutschen Urlaubern gab es die erste Woche im Hotel nur ein Thema : HIFLY
Auf schaurige Schilderungen anderer Urlauber verzichten wir, da "aus dritter Hand". Erwähnenswert ist allerdings die Auskunft der Neckermann-Reiseleitung im Hotel : Das geht schon seit Monaten so ! Insofern m u s s Neckermann als Veranstalter um diese Umstände gewusst haben. Eigene Recherche vor Ort (Flighttracker) ergaben das gleiche Bild. Nachweislich wurde über viele Wochen geplant "HIFLY"-Fluggerät eingesetzt.
Auch der Rückflug am 12.12.2015 lief nicht ganz problemlos. Bis zum Einsteigen ins Flugzeug konnte uns niemand bestätigen, dass wir in einer Condor-Maschine mit Business-Class fliegen werden. Neben einigen unschönen, technisch bedingten Verzögerungen erhielt dieser Flug eine unsäglich lange Flugstrecke zugewiesen.
Es ging über Alaska, Grönland, kurz unterhalb von Island in einem Riesen-Bogen zurück, weshalb der Pilot per Bordansage "Bedenken wg. der langen Gesamtflugzeit für die Crew" äusserte. Das merkte man der – sehr nervösen – Crew auch an.
Am Ende wurde natürlich der Anschlussflug Frankfurt-Hamburg verpasst. Die Umbuchung (incl. Gepäck !) lief allerdings reibungslos.
Fazit : Dies war definitiv unser letzter Condor-Flug. Wer derart planmässig die Fluggäste verschaukelt, muss vom Markt verschwinden.
Gruss Joe-Hawk