Ich kann nur davon abraten mit dieser Airline zu fliegen, der Grund dafür war schon im letzten Jahr 2015. Wir sind im Juli mit Condor von Frankfurt nach Teneriffa geflogen.
Der Hinflug war noch ganz okay und wie zu erwarten. Ich erwarte nämlich bei Charterflügen, wie die meisten erfahrenen Urlauber, eigentlich nichts!
Und das hab ich auch bekommen... ein ruhiger Flug, ohne großen Service und ohne Zwischenfälle. Alles was man an Board haben will, sorgt dafür, dass man sein Urlaubsbudget direkt schon mal massig angreift. Aber das weiß man eigentlich und bereitet sich ja dann entsprechend vor.
Das Board-Entertainment-Programm richtete sich an Kinder und war für Erwachsene einfach Nichts... aber auch das ist okay, besser so, als mit einem Haufen quängelnder Kinder in einer Sardninenbüchse eingesperrt zu werden. Also auf die eigenen Unterhaltungs-Ressourcen zurückgreifen.
Wir hatten eine geringe Verspätung von unter 15 Minuten, auch das fand ich nicht der Rede Wert, zumal wir das locker wieder aufholen konnten.
Nun aber zum Grund dafür, dass ich hier überhaupt einen Betrag schreibe:
Der Rückflug jedoch war ein Drama mit mehreren Akten!
Da wir bereits im Vorfeld wussten, dass wir recht spät in Frankfurt ankommen werden (geplant: 21:20 Uhr) und wir wahrscheinlich Hunger kriegen würden haben wir uns im Vorhinein über die Website der Condor Menüs bestellt und diese auch mit Kreditkarte bezahlt... nicht gerade günstig, aber was will man machen.
Check-In
Am Flughafen Teneriffa Süd angekommen suchten wir uns dann unseren Weg zum Checkin-Schalter. Die Anzeigetafel lies schon nichts Gutes erahnen. Der Checkin war geöffnet und zwar nicht nur für einen Flug, sondern gleich für 4 Condorflüge, die gleichzeitig abgefertigt wurden. Hierfür standen doch tatsächlich ganze 3 Mitarbeiter zur Verfügung. Die Schlange war so lang, dass sie nicht in die großzügige Absperrung passte.
Als wir endlich an der Reihe waren, wurden wir anscheinend dennoch vom Glück erfasst und konnten unsere 3 Sitzplätze in einer 3er Reihe für uns alleine bekommen.
Der Mitarbeiter am Flughafen sprach zwar kein Wort mit uns, schien aber unseren Wunsch per Gedankenkontrolle geahnt zu haben.
Warten...warten...
Wir passierten dann frühzeitig die Sicherheitskontrolle, weil es eh nichts Interessantes auf dem Flughafen zu tun gibt und weil wir uns schon dachten, dass die Schlange dort ähnlich lang sein wird.
Nachdem wir dann im Wartebereich angekommen waren und vor unserem Gate standen, denn Sitzplätze gab es fast keine, warteten wir vergeblich auch das Boarding.
Man kennt es ja, dass die Boarding-Zeit auf den Boardkarten in der Regel eher ein Richtwert ist, damit es auch Alle pünktlich schaffen, also machten wir uns zunächst keine Gedanken.
Als dann aber die eigentliche Abflugzeit immer näher rückte war klar: Irgendwas stimmt nicht. 15 Minuten nachdem wir bereits in der Luft sein sollten wurde dann in einer Kurzansage mitgeteilt:
"Flugzeug wird getauscht." wie lange es dauert bis die neue Maschine da sein wird konnte uns Keiner sagen.
Nunja, auch das ist tendeziell ärgerlich, kann aber passieren.
Leider dauerte es ganze 2 Stunden bis eine neue Maschine zur Verfügung stand. In dieser Zeit wurde uns natürlich nichts angeboten... und ja... es steht einem ab 60 Minuten laut Fluggastrechten "Irgendwas" zu, das wussten wir... aber was? Konnten wir nicht überprüfen.
Den Sicherheitsbereich bzw. das Gate verlassen um uns was zu kaufen durften wir auch nicht mehr. Also alles wie gehabt... kein Sitzplatz, mittlerweile Hunger, Durst und zunehmend schlechte Laune.
Endlich ein Flugzeug
Wir wurden dann irgendwann endlich von der Warterei erlöst und durften an Board der Maschine. Begrüßt wurden wir von einer sichtlich genervten Crew, die uns aufforderte schnell Platz zu nehmen. Klar... machen wir... allerding nicht auf den Plätzen die wir laut Boardkarten bekommen haben.
Die Crew hatte es so eilig, dass wir uns dahin zu setzen hatten, wo sie das wollten. Alles so optimiert, dass es eben schneller geht. Somit saß ich nicht beim Rest meiner Familie, sondern auf der anderen Seite des Flugzeugs acht Reihen weiter hinten. Vielen Dank dafür!
Weiter ging es damit, dass mir direkt in einem unglaublich unverschämten Ton gesagt wurde, ich müsse die Kopfhörer die ich im Board-Musik-Kanal versenkt hatte um vom direkt hinter mir sitzenden ärgerlich schreienden Kleinkind abzulenken, sofort aus den Ohren nehmen, weil wir ja starten.
Auf meinen Hinweis, dass es kein externes Gerät ist und ich über das Board-Radio die Ansagen sehr wohl hören würde, sagte man mir (Zitat) "Das haben Sie nicht zu entscheiden" und die gute Frau verabschiedete sich bei mir mit den, an ihre Kollegin gerichteten, Worten "Achtung Klugscheißer auf Platz..." was Jeder in der Umgebung hören konnte.
Bestelltes Essen
Irgendwann kam dann der Service und ich freute mich auf meine vorbestellte und vorbezahlte Mahlzeit. Kam nur leider nicht... erst auf Nachfrage, warum denn die anderen ihre Menüs bekamen und ich nicht entgegnete man mir, dass die nicht geliefert wurden.
Immerhin bemühte man sich und wollte uns dann das Crew-Essen als Alternative anbieten. Ein netter Zug der Crew. Leider jedoch nichts für mich, da ich das Essen nicht vertragen hätte (Scaloppa Hawai), da ich hochgradig allergisch gegen Annanas bin. Also ging ich leer aus. Der Rest meiner Familie hatte das Crew-Essen angenommen, was aber deutlich weniger war, als das bestellte Menü.
Landung... nur wo?
Weiter ging es dann mit dem Boardverkauf und all dem anderen Mist der dazu dient Geld zu scheffeln. Ich musste mittlerweile auf die Toilette und durfte aber nicht, solange noch der Servicewagen im Gang steht. Als der ENDLICH mal weg war, wurden die Anschnallzeichen eingeschaltet... wir landen. Ich also ganz höflich gefragt ob ich bitte noch auf's WC dürfte weil ich ja schon die ganze Zeit warte und so weiter... Es wurde mir gesagt, wenn ich das mache und riskiere, dass wir deshalb später landen, hätte ich die Kosten dafür zu tragen... so ein hochtrabender Blödsinn und eine dermaßende Frechheit... ich war geladen ohne Ende.
Nach weiten 20 Minuten voller Tritte vom Kleinkind hinter mir und mit Schweiß im Gesicht, weil ich wirklich dachte mir platzt die Blase, meldet sich der Pilot mit der Nachricht, dass wir nur hoffen können Frankfurt vor dem Nachtflugverbot zu erwischen, sonst müssen wir nach Stuttgart fliegen.
Ich halte es mal kurz: Wir sind wenige Minuten vor 23 Uhr auf der Landebahn..."aufgeschlagen"...es war eine Extremlandung...
Mit mehr als 2 Stunden Verspätung, Hunger, Blasennotstand und einer Laune die Mordgelüste hervorrief haben wir unsere Condor-Erfahrung vorerst beendet.
Eine Erstattung der nicht erbrachten On-Noard-Menüs fand bis heute (1 Jahr später) nicht statt. Wir haben es aufgegeben, da der Streitwert zu gering ist um deshalb zu prozessieren.
Eine Entschuldigung gab's auch nicht. Von der uns zustehenden Ausgleichszahlung wegen der Verspätung wollen wir gar nicht erst sprechen.
Nie, nie, nie wieder!
Danke Condor!