Wehmütig denke ich an meine geschäftlichen Überseeflüge rund um die Kugel zurück. Verglichen mit den heutigen vollgestopften fliegenden „Kantinen“ mit gestresstem Servicepersonal in Uniform, waren die damaligen, manchmal nur zur Hälfte ausgebuchten DC 8 fliegende Gourmettempel und das nicht nur bei der Swissair, meiner Heimat-Airline & Co. Nicht ganz billig, aber zum Glück bezahlt von meinem Arbeitgeber. Nach einem hervorragenden Essen serviert auf Porzellangeschirr, begleitet mit süffigen dazu passenden Tropfen aus besten Lagen für die Vor- und Hauptspeisen, anstelle des heute bei den meisten Passagieren so beliebten Wassers mit oder ohne "Blöterli", qualmten wir jeweils unsere Pfeifen oder eine exzellente handgerollte Zigarre, begleitet mit einem gut gelagerten Cognac und diskutierten mit weiteren Fluggästen über Gott und die Welt. Und überstanden, eingehüllt in herrlich schmeckenden Rauchschwaden auch die obligaten Turbulenzen auf gewissen Flugstrecken.
Schmunzelnd denke ich auch an meine Flüge von den USA nach Venezuela zurück. Bei der Venezolanischen Fluggesellschaft „VIASA“ herrschen damals etwas spezielle Vorschriften bezüglich das Verhalten an Bord und das Reisegepäck. Rauchverbot war auch in diesen Maschinen selbstverständlich ein Fremdwort. Aber im Gegensatz zu den üblichen normierten Bord Gepäcktaschen, Beautycase, Rucksäcklein, und Köfferchen, kam es schon mal vor, dass Einheimische Venezolanische Passagiere ihre Weihnachtseinkäufe wie: Ständerlampe, Salontisch, Fernseher, Bettrost, Matratzen und weitere, zugegeben etwas sperrige „Artikelchen“ mit in die Kabine brachten und mit Hilfe des Bordpersonals irgendwo verstauten. Hin und wieder erlebte ich staunend, dass in den Kabinen-Gängen, auf den Sitzen und in der Bordküche zu virtuos vorgetragenen Gittarrenklängen eines Passagiers mit Stewardessen und weiteren Fluggästen getanzt wurde. Südamerikanisches Flair in höchsterVollendung.
Nun, das ist leider alles Schnee von gestern und ich nehme mal an, bei heutigen Airlines nicht mehr üblich. Sollte ich falsch annehmen, bin ich für entsprechende Tipps dankbar!
Pesche