Ein Flugzeug ist eben doch kein Faradayscher Käfig.
Ich habe gerade ein Interview gelesen:
"Wenn ein Flugzeug vom Blitz getroffen wird, "kommt zuerst ein so genannter Leitblitz, wie ein Kundschafter", sagt Professor Harald Schwarz, Experte für Hochspannungstechnik an der Technischen Universität Cottbus. "Der Kundschafter sieht, dass er mit dem leitenden Flugzeug 30, 40 Meter auf dem Weg zu seinem Ziel überbrücken kann - und schlägt in der Nase, in der Tragflächenspitze oder im Heck ein." Quer durch die Maschine suche sich der Leitblitz seinen Weg. Wenn die Verbindung hergestellt sei, komme der Hauptblitz.
"Dann fließt ein sehr hoher Strom irgendwo über das Flugzeug", sagt Schwarz. Das geht an vielen Maschinen nicht spurlos vorüber. "Denn das Flugzeug ist kein vollständiger Faradayscher Käfig, in dem man sicher wäre", warnt Schwarz. "Es gibt Fenster, Türdichtungen, der Käfig ist nicht komplett." Es sei nicht zu verhindern, dass der Blitz auch über die Verkabelung fließe und von dort aus in die Elektronik des Flugzeugs, die durch den starken Strom zerstört werden könne.
An dieser Stelle fangen allerdings auch die Forscher an zu rätseln. Wenn ein wichtiges Element der Elektronik zerstört wird, das nicht doppelt angelegt ist, kann das zum Absturz des Flugzeugs führen. Wo und wann aber bei einem Blitzeinschlag etwas kaputtgehe, "können wir nicht einmal im Modell richtig untersuchen", so Schwarz. Hinter der Vergleichbarkeit von Modell und echtem Flugzeug stünden jedes Mal "drei Fragezeichen". "
Aus SPIEGEL/Wissenschaft
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,433179,00.html
Hier sind noch weitere Details zu schweren Schäden durch Blitzschläge nachzulesen.
Zur Unglückzeit gab es Gewitter.