Es ist doch letztlich auch eine Einstellungssache, was man aus so einem Langstreckenflug macht und wie man mit der Situation umgeht. Wir reisen immer gern nach SO-Asien, können uns nur Eco leisten, suchen uns Strecke, Zeiten und Airline aber schon bewusst und nach Komfortkriterien aus.
1. Ich fliege in den Urlaub - da ist die Grundstimmung doch schon mal gut. der Weg ist das Ziel!
2. Ich versuche mir einen angenehmen Platz zu buchen (Seatguru!). Man weiß, wo gerne Familien mit kleinen Kindern oder Babies gesetzt werden, also wählt man die andere Richtung. Wenn es die Konfig. 2-4-2 gibt nehmen wir immer gern einen Zweier, bei 3-4-3 eine der Letzten Reihen, wo nur Zweierbestuhlung ist. Da ist man ein bisschen mehr für sich. Klappt fast immer.
3. Ohne Frage ist es eigentlich völlig wurscht (jedenfalls bei meinen 1,70m), ob man nun 83, 85 oder 87 cm hat, nach ein paar Stunden wird es unbequem. Ist einfach so. Muss man akzeptieren. Sich dafür an Kuscheldecke und Kopfkissen erfreuen.
4. Das Gesamtprogramm an Bord als Entertainment betrachten. Damit meine ich nicht nur das Inseat-Entertainment, sondern auch die Bewirtung und die Studien, die man an seinen Mitreisenden machen kann.
5. Die Airline tut schon viel um es einem kurzweilig zu machen. Fliegt man abends, gibts erstmal Kopfhörer, dann Aperitif, Abendessen, Kaffee + Digestif. Vielleicht noch Bordverkauf. Sind schon mal 2,5 - 3 Std. um. Irgendwann geht das Licht aus - Schlafenszeit, gut und gerne für 4 Std. Den Rythmus einfach mitmachen. Ich persönlich kann leider nicht so gut und am Stück schlafen, weil ich viel und ständig trinken muss. Schade. Ich beneide immer die, die sich ein Pillchen einwerfen, die Augenmaske aufziehen und weg sind. Irgendwann gehts Licht wieder an, die allgemeine Wanderung zu den Klos beginnt (auch wieder Zeit für interessante Betrachtungen), dann gibts Frühstück, man ist fast schon da und wundert sich, wo die Zeit geblieben ist.
Also nicht nur das Negative sehen, o gott, die lange Zeit, die Langeweile, mit 400 Leuten auf 3m² eingepfercht... Man kann mit der richtigen Einstellung seinen Spaß daran haben, und mal ehrlich, es ist um einiges komfortabler als Reisen im 18 Jahrhundert, als man sich wochenlang mit der Postkutsche durch halb Europa quälen musste und hinterher jeden Knochen einzeln benennen konnte. Wir haben es schon gut, und ferne Länder sind viel zu spannnend als nur bis Gran Canaria zu gucken.