• carsten79
    Dabei seit: 1159747200000
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    geschrieben 1279747004000

    Hallo zusammen,

    was haltet ihr von den Entschädigungen, die die Bahn für ihre Hitze-Opfer (defekte Klimaanlagen und somit über 50 Grad Celsius in manchen Zügen) plant? Meiner Meinung nach manövriert sich die DB derzeit von einer Lächerlichkeit in die nächste.

    Als erstes die Tatsache der überhitzen Züge an sich, die dann glücklicherweise irgendwann gestoppt wurden.

    Als zweites die bekannt gewordenen Tatsache, dass die Klimaanlagen nur bis 32 Grad Außentemperatur ausgelegt sind.

    Als drittes die Überlegung der Bahn, allen Betroffenen den eineinhalbfachen Ticketpreis zu erstatten, in Form von Reisegutscheinen (in meinen Augen eine Frechheit!)!

    Dann gestern die Recherche von Frontal21, dass teilweise über 70 Grad in den Zügen geherrscht haben.

    Und heute die Meldung, dass alle Geschädigten 500 Euro erhalten sollten. Wobei die Bahn lustigerweise als Geschädigte lediglich die Leute ansieht, die sich in ärztliche Behandlung begeben mussten. Meiner Meinung nach die zweite große Frechheit.

    In meinen Augen unter dem Strich miserables Krisenmanagement und "tolle Antiwerbung" für die Bahn.

    Wie seht ihr das? Findet ihr das so ok, wie die bahn es sieht, oder ärgert es euch auch?

    Die 500 Euro sind m.M. nach eh nur eine Summe, die die Betroffenen ruhigstellen soll, damit diese die DB nicht verklagen.

    P.S.: Ich bin/war selbst nicht betroffen, fahre aber durchaus einige Male im Jahr Bahn.

  • Chris737
    Dabei seit: 1179964800000
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    geschrieben 1279748309000

    Ein schwiergies Thema - ich habe mir auch schon überlegt, was ich hier angemessen finden würde, bin für mich aber zu keinem Ergebnis gekommen. Einerseits ist Gesundheit nicht mit Geld aufzuwiegen. Andererseits kann im Nachhinein naturgemäß nur eine finanzielle Lösung gefunden werden.

     

    Natürlich herrschten auch nicht in allen Zügen die selben Bedingungen. Dass zwischen "echten" gesundheitlichen Problemen und "reinen Unannehmlichkeiten" unterschieden wird, halte ich im Prinzip schon für richtig, da die Sache sonst vermutlich unbezahlbar wird. Und: wo will man hier die Grenze ziehen? Viele Regionalzüge, S-Bahnen etc. sind überhaupt nicht klimatisiert, da wird es im Sommer auch immer heiß. Man kann aber sicherlich nicht jedem S-Bahn-Fahrgast mehrere Hundert Euro überweisen.

     

    Ziel der Bahn sollte in erster Linie sein, solche Pannen künftig zu vermeiden. Wer wirklich gesundheitliche Beeinträchtigungen erlitten hat, sollte angemessen entschädigt werden (wobei ich keine Ahnung habe, was angemässen wäre). Für alle anderen finde ich persönlich die angebotene Lösung in Ordnung.

     

    P.S.: ich war (wie Du) selbst auch nicht betroffen, fahre aber ebenfalls häufig Bahn.

     

    Gruß

    Chris

  • curiosus
    Dabei seit: 1469923200000
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    gesperrt
    geschrieben 1279748727000

    ...die Klimaanlagen sind für eine Außentemperatur bis 32°C ausgelegt, was ja bei der Planung und Anschaffung gem. der Klimatabellen ausreichend war und ist. Dies bedeutet allerdings nicht, daß sie bei 32,5 oder 34°C den Dienst versagen (so wie es aktuell der Fall war), sondern nur, daß sie eben dann nicht die gewünschte Innenraumtemperatur zu 100% mehr garantieren können, sondern eben aufgrund des Leistungsverlustes es zu einem leichten Anstieg derselben kommt... ;)

  • carsten79
    Dabei seit: 1159747200000
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    geschrieben 1279749205000

    @curi: Das ist mir schon klar. Aber wenn es eben derart lange derart weit über 32 Grad geht, darf man sich nicht wundern, und hat m.M. nach die Geschädigten zu entschädigen. Und Geschädigte sind m.M. nach Leute, die sich "ihre Kleidung komplett durch- und einen Wolf geschwitzt" haben, und nicht nur die, die ärtzliche Hilfe brauchten.

    @Chris: Nach Zügen und tatsächlich "erlittener Temp." zu unterscheiden wäre wohl am fairsten, wird aber kaum gehen.

    In Regionalzügen und S-Bahnen kann man aber auch oft mal ein Fenster öffnen (was im ICE ja nicht geht, Reisende haben zur Kühlung durch den Fahrtwind ja sogar eine Scheibe eingeschlagen); und man hat sehr viel öfter die Gelegenheit, dieser Sauna zu entkommen. Ein ICE hingegen hält des öfteren weit über eine Stunde nicht und man ist mehr oder weniger gefangen und den Bedingungen ausgeliefert.

    Was ich frech finde ist die Entschädigung mittels Reisegutschein bei Version 1. Den eineinhalbfachen Fahrpreis an sich finde ich gar nicht so verkehrt.

  • GPiP
    Dabei seit: 1270684800000
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    geschrieben 1279759407000

    Die Bahn und ihre Geschäftspolitik sind ja immer sehr beliebte Themen.

    Das eine Klimaanlage ausfällt kann ja mal passieren usw usf...aber ich finde es immer sehr arm von der Bahn NIE Stellung zu beziehen. Es ist immer die selbe Geschichte, ein Fall wird gemeldet, zB Klimaanlagenausfall, Kinder die aus dem Zug geworfen werden...ein "Einzelfall und keine weiteren Kommentare". Aber es sind nun mal keine Einzelfälle.

    Ich stelle es mir einfach nur schrecklich vor als Mutter mit Kleinkind in einem dieser Züge gefangen zu sein und sein Kind leiden zu sehen, vllt sogar um sein Leben zu fürchten.

    Es würde mich nur interessieren, ob ein "einfaches Attest" (vom Hausarzt) reicht, oder ob die Bahn versucht sich aus dieser Geschichte zu winden.

    Ansonsten finde ich die Entschädigung von 500€ okay und halte es auch für sinnvoll diese zu attestieren (kann ja dann jeder kommen.)

    Besonders gespannt bin ich auf das Ergbenis der Klage, die die Schulklasse eingereicht hat.

  • Lexilexi
    Dabei seit: 1091059200000
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    geschrieben 1279814991000

    in den 16 uhr nachrichten wurde gesagt, dass nicht nur die kunden entschädigt werden, die ärztlich behandelt wurden, sondern auch die, die gesundheitliche beeinträchtigungen hatten.

     

    Das "F" in Montag steht für Freude.
  • carsten79
    Dabei seit: 1159747200000
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    geschrieben 1279820634000

    Je lexilexi, das ist das neueste von heute. Allmählich scheint es Druck zu geben, und wenn ich mich nicht irre, war für heute ein Gespräch mit unserem werten Bundesvekehrsminister angesetzt.

    Aber: was ist unun wiedre eine "gesundheitliche Beeinträchtigung", und muss man diese wiederum nachweisen? :question:

  • Lexilexi
    Dabei seit: 1091059200000
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    geschrieben 1279820902000

    @carsten

    eben aufgrund des gesprächs und der anschließenden  pressekonferenz kam man zu dem entschluß, dass sich die db sehr kulant zeigt.

    es reicht wohl, wenn man im besitz eines tickets der betroffenen züge ist.

    Das "F" in Montag steht für Freude.
  • bernhard707
    Dabei seit: 1195948800000
    Beiträge: 25346
    geschrieben 1279821965000

    Nur am Rande, die Verantwortung für die Probleme hat eindeutig die DB. Nach meinem Wissen steht für die Technik der ICE Siemens, und die können auch bei hohen Temperaturen funktionierende AC's sehr gut. Siehe Skytrain Bangkok mit Siemens-Technik, Gefriertruhe selbst bei über 35C.

    Da hat DB mal wieder versucht bei der Ausstattung der ICE ein paar Euro zu sparen, "fit für den Börsengang".

    Life is too short to limit your vision ... indeed
  • carsten79
    Dabei seit: 1159747200000
    Beiträge: 4482
    geschrieben 1279823601000

    @lexilexi: Das macht die Bahn natürlich ganz freiwillig  ;) ...

    @bernhard707: Genauso sehe ich das auch. Richtig, Siemens liefert die Technik. Aber ich vermute mal, dass die Bahn hochbezahlte Leute hat, die vor dem Einbau der Klimaanlagen genau alles druchgerechnet haben und man somit zu dem Entschluß gekommen ist, dass ein paar eventuelle Entschädigungen die Bahn wohl günstiger kommen als alle ICE mit leistungsfähigeren Anlagen auszurüsten.

    Zumindet grob fahrlässig (hier wird dieses Wort ad absurdum geführt ;) ) ...

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