• Günter/HolidayCheck
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    geschrieben 1688473789431 , zuletzt editiert von Günter/HolidayCheck

    Das mit den Reiseströmen, gerade nach Italien, Kroatien, aber auch Sardinien z.B. stimmt. Da läuft es momentan sehr, sehr gut. Also via HotelOnly .Auch wenn die Hotels preislich angezogen haben.

    Wenn man als Familie mit zwei Kindern die Preise aufruft, egal wohin-- weiß man warum. Jetzt schlagen die Flugpreise voll durch. 4000 Euro als Pauschalurlaub für eben diese Familie Mustermann für 8-10 Tage Mallorca -ist eben schon ein Preis, der wehtun kann. Da setzen sich eben schon einige ins Auto buchen ihr Hotel direkt.

    Ostsee --Nordsee ebenfalls sehr gut gebucht, das war aber schon letztes Jahr so.

    Zum Bereich fehlende Fluggeräte wurde ja schon einiges gepostet- mit dem Mangel - der ist Wirklichkeit--wird man noch ein Weilchen leben müssen.

    Daher gehe ich darauf nicht besonders ein.

    ===

    Goldgräberstimmung? Nein, die herrscht in der Branche sicher nicht. Man darf den netten Marketing-Sprüchen und Jubelchören der VA nicht immer so ganz trauen.da ist auch viel Motivation dabei.

    Sagen wir mal eine gewisse Zufriedenheit , das passt eher

    Nehmen wir uns mal ein paar Destinationen vor- besser in Kurzform, sonst wird das ein Roman.

    Die Kanaren

    Sicher keine Destinationen, die aus dem deutschen Quellmarkt momentan sehr gut gebucht wird., Alle Kanareninseln hinken unterschiedlich ausgeprägt hinterher. Die Flugpreise sind sehr hoch -und für einen reinen Badeurlaub sind auch die Hotelpreise recht anspruchsvoll geworden Urlauberzahlen liegen hinter denen von 2019.

     

    Ägypten:

    Läuft auch aus dem Quellmarkt D heraus gut, die Preise- nichts Neues- haben kräftig angezogen,das scheint aber viele Urlauber nicht sonderlich zu belasten.

    Und--- wir sind eben nicht der Nabel der touristischen Welt- Ägyptenurlauber kommen aus sehr vielen anderen Quellmärkten, aktuell auch auch wieder deutlicher aus dem russischen, das läuft dann flugtechnisch eben über das Drehkreuz Istanbul..Punkt.

    Türkei.

    Boomt. Die Hotelpreise wie auch die Flugpreise -sind bekanntlich deutlich gestiegen, die Urlauberzahlen aus D sind sehr hoch. Ich bemühe mich gerade um übergreifende Zahlen- die liefere ich noch nach- es gibt zwar welche, aber die sind nicht freigegeben.

    Preislich wird sich- da sind sich alle Experten einig -nichts mehr nach unten tun. Inflation, gestiegene Einkaufspreise, Lohnerhöhungen, gerade auch über den Sektor Mindestlohn (wurde Anfang 2023 um 50% erhöht auf 8.500 Lira) Im Bereich Mindestlohn arbeiten sehr viele im türkischen Tourismus.

    Mallorca

    Boomt, aber es gibt wohl offensichtlich auch Löcher im August-kleinere im September-- darüber spricht man so öffentlich nicht so gerne.

    Am besten sieht man das an solchen Feinheiten, wie plötzliche "Öffnung für Buchungen eigener oder gebrandeten VA Hotels- auch für die Konkurrenz. Das ist schon beachtlich, weil man gerade über Eigentum oder Branding die Preise gut unter Kontrolle hat.

    Namen lasse ich raus, das sind Insider Infos. Dafür bitte ich um Verständnis.

    Tunesien

    Es wurde in den letzten zwei Jahren hotelseitig vieles getan-- könnte generell eine Ersatzdestination werden.

    Besonders im Hinblick auf die teuer gewordene Hotels wie z.B die in der Türkei.

    Nur --da haben wir aktuell ein massives Problem bei den Flügen, kaum Kapazitäten vorhanden.Also für 2023 wird das erstmal nicht viel mehr werden.

    Man hört aber von allen VA, dass vermutlich 2024 ein sehr starkes Tunesien-Jahr werden könnte

    Kreta ( als größte griechische Destination beispielhaft)

    Die Saison läuft gut, aber man hört auch, dass die Gästezahlen von 2022 jetzt doch ein Stückchen besser waren.

    Den Traum mit der Ausdehnung auf den November teile ich rein sachlich gesehen nicht. Damit bin ich aber nicht alleine

    Das Thema kommt immer wieder hoch und ist nicht neu. Von Flügen reden wir da noch nicht mal.Da hat es eine TUI -die das ja lautstark ankündigt-mit der eigenen TUIfly noch relativ einfach

    Die Hotelzimmer kann man via Klima heizen, aber das muss man- so sagen die Fachleute--- in den Hotel insgesamt tun. Also auch Flure, usw. Das kann man nachrüsten, wird man aber erst, wenn es sich von den Gästezahlen rentiert.

    Flair und Urlaubserlebnis außerhalb:

    Hinzu kommt ,dass die Geschäfte und die Bars und Restaurants oft familiengeführt sind -da erwartet man sehnsüchtig die freie Zeit nach der normalen Saison .

    Ganz abgesehen davon ist es sicher kein besonderes Urlaubsfeeling, wenn die meisten Geschäfte die Rolläden unten haben- weil für sie die Saison Ende Oktober einfach "gelaufen" ist..

    Gilt auch für das Hotelpersonal,die meisten arbeiten wirklich 6 , andere auf Wunsch sogar 7 Tage die Woche :Zwar sind 12 Stunden Tage bei hoher Strafe durch die Behörden verboten (wird auch überwacht und kontroliert)---aber ausgebrannt sind da nach einer Saison auch mit 8 Stunden täglich alle.

    Fernstrecke:

    Es läuft gut, keine Frage, aber auch hier fehlen deutlich Flugkapazitäten, Gründe wurde ja oben schon kompetent genannt

    Genaue Aussagen wird man wohl erst im September -Oktober treffen können.

    Fest steht allerdings, nimmt man mal das erste Quartal 2023- dass sich -in nahezu allen Ferndestinationen-- die Zahlen aus dem Quellmarkt D besser erholt haben, als die aus den internationalen Quellmärkten

    Es gibt eine gravierende Ausnahme: Bei Dom Rep läuft es andersrum.

    Da ist die internationale Erholungsrate hoch, ggü 2019 um die 111%, aber der Quellmarkt D schwächelt deutlich.

    Beispiel:

    Im ersten Quartal 2023 kamen zwei Millionen Gäste aus aller Welt in die Dominikanische Republik und hat sich damit im internationalen Vergleich am schnellsten erholt. Die Einreisezahlen aus Deutschland, sind dagegen ernüchternd -im ersten Quartal 2023 gab es insgesamt 42.000 Einreisen aus D,, das ist ein Viertel weniger als im Vergleichsquartal 2019.

    Gründe hierfür werden in erster Linie bei den stark eingeschränkten Flugkapazitäten für die die Karibik gesehen.

    Das wird wohl auch noch etwas andauern.

    Insgesamt dürfte das Bild Fernreise --im zweiten Quartal etwas deutlicher werden, die Zahlen hierzu gibt es aber noch nicht

    Aber die stelle ich, sobald sie da sind, hier gerne ein

    =====

    Sind wir jetzt bei den 2019er Zahlen oder nicht?

    Aufgrund der Preiserhöhungen überall können die Umsätze durchaus gegenüber den 2019er Zahlen -sogar leicht darüber liegen, die Gästezahlen insgesamt hängen aber zurück.Von VA zu VA in etwas unterschiedlicher Ausprägung.

    Genaue Zahlen gibt es auch hier übergreifend noch nicht- auch die kommen bald. Man geht davon aus dass generell erst etwa 85 %, -manche neigen eher zu 90 % - der 2019er Urlauberzahlen.

    Noch kurz zu den Reisebürozahlen/Reisebüros um die Ecke-- dazu übernehme ich in Teilen direkt eine Aussage aus der FVW- traurige Geschichte:

    Zitat

    "Werner Sülberg, Marktforscher und Dozent an der University of Applied Sciences in Frankfurt, schätzt unter Einbeziehung weiterer Quellen, dass die Zahl der Vertriebsstellen von 10.900 (2019) auf 8800 (2022) geschrumpft ist. Das ist zwar ein starker Rückgang. Doch zu Beginn der Pandemie war ein viel stärkeres Reisebüro-Sterben befürchtet worden."

    Zitatende

    Anmerkung: Sülberg gilt in der gesamten Branche als echte Kapazität.

    Quellen: Angaben von Insidern, Gespräche mit Fachleuten , Angaben von Hoteliers , komprimierte Zusammenschnitte von Fachartikeln, u.a. auch aus der FVW, Einbau von Aussagen der TDA, eigene Notizen

  • Günter/HolidayCheck
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    geschrieben 1688475549143 , zuletzt editiert von Günter/HolidayCheck

    @webgambler sagte:

    Dass das globale Verkehrsaufkommen noch unter dem von 2019 liegt ist meines Erachtens auch damit zu begründen dass die Anzahl der Business Traveler deutlich geringer ist als vor der Pandemie.

    Aufgrund der Tatsache dass Videokonferenzen inzwischen zum Alltag gehören wird sich das auch kaum noch ändern.

    Ja Webgambler, der Schein trügt, sogar sehr. Man kann eben nicht alles via Zoom und Co. erledigen.

    Auch dazu habe ich eine Aussage, die ich freilich wieder in Kurzform übernehme*

    "Seit Ende Mai holen die Buchungen im Business Travel im Vergleich zum Leisure-Markt nach Angaben des Daten-Analysten Forward Keys auf. So liegen die weltweiten Flugbuchungen für Business-Trips im Juli laut Forward Keys nur noch 14 Prozent unter dem Niveau des Vergleichsmonats aus dem Jahr 2019. Bei Urlaubsreisen dagegen sind es noch 16 Prozent"

    *Ausriss = Quelle---aus einem ausführlichen Onlineartikel FVW Traveltalk...

  • webgambler
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    geschrieben 1688503533898

    Whow, Günter,

    das muss ich erstmal verarbeiten, ich möchte mich jetzt aber zumindest kurz bedanken für die Arbeit die Du Dir gemacht hast.

    Ich melde mich aber auf jeden Fall wenn ich das alles verarbeitet habe.... Vielen vielen Dank

    Gruß Jürgen --- Besser mit dem Fahrrad zum Strand als mit dem Mercedes zur Arbeit.
  • Günter/HolidayCheck
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    geschrieben 1688988486442 , zuletzt editiert von Günter/HolidayCheck

    Passend zur Headline, Nachlieferung

    Noch ein paar Sätze zum Kreuzfahrtgeschäft, zumindest als weiteres Streiflicht Thema "Gesamtsituation der Touristik-Branche" -

    TUI Cruises ein Joint Venture zwischen TUI Group und Royal Caribbean Group ( Hinweis nur für die, die es nicht so genau wissen)

    Auch bei TUI Cruises brummt der Laden , man sei inzwischen wieder bei den Buchungszahlen von 2019 angekommen.

    Wie "schwarz" die Zahlen dann sind, das wird Ende d. J. sichtbar werden, im Winterhalbjahr waren die "TUI Cruiser " jedenfalls schon in der Gewinnzone, der Neukundeanteil soll übrigens in 2023 bei 40 % !liegen.Das ist beachtlich.

    Dass es brummt sieht man auch daran, das gleich drei neue Schiffe zu den bisherigen 6 dazu kommen-

    Mein Schiff 7- wird in Turku bei Meyer gebaut und soll Mitte 2024 in Dienst gestellt werden.

    Mit den Schiffen 8 und 9 (gebaut in Montefalcone bei Triest), wird sich einiges ändern-- sie sollen deutlich mehr Betten anbieten, es wird mehr Einzelkabinen geben.Diese beiden Schiffe werden deutlich größer als die bisherigen sein. Der 80 % Balkonkabinen-Anteil sollaber auch hier erhalten bleiben.Bei den Gästen peilt man mehr Internationalisierung / europäischer Markt- an.

    Schiff 8 kommt Ende 2024, die Nummer 9 Im Frühjahr 2026.

    Quelle : Wybke Meier , CEO von TUI Cruises /Gespräche mit der FVW, hier gibt es leider nur komprimierte , aus einem Print-Artike---Auszüge daraus

  • webgambler
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    geschrieben 1689244363004

    Danke Günter und natürlich auch den Anderen hier für die viele Arbeit die Ihr Euch gemacht habt um das Thema einmal zu vertiefen.

    Ich jedenfalls stecke nun erheblich tiefer im Thema und habe nun einen ganz anderen Einblick.

    Corona und jetzt die Auswirkungen des Ukrainekrieges haben doch zu erheblichen Änderungen in der Reisebranche geführt.

    Ich war offen gestanden aufgrund der hohen Nachfrage optimistischer was das Reiseaufkommen im Vergleich zu 2019 betrifft.

    Ich bin gespannt ob sich das Preisniveau wieder auf einem etwas niedrigeren Niveau einpendelt.

    Ich kann mir nicht vorstellen dass der Tourist auf Dauer dazu bereit und in der Lage ist diese Preise zu bezahlen.

    Gruß Jürgen --- Besser mit dem Fahrrad zum Strand als mit dem Mercedes zur Arbeit.
  • Günter/HolidayCheck
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    geschrieben 1689248355076 , zuletzt editiert von Günter/HolidayCheck

    Der Umsatz iliegt analog 2019 und teilweise leicht darüber, die Zahlen der Urlauber sind es noch nicht so ganz: Da fehlen eben 10- 15 % ,,bei einigen VA stimmt aber auch dieser Wert. Die nächste Analyse wird zeigen, welche Urlaubergruppen da fehlen.Vermutlich ein Teil der Familien

    Beim Preisniveau muss man aufpassen. Worüber reden wir?

    Die Hotels werden nicht mehr billiger werden, die Kostensteigerungen sind überall enorm-- an die Entwicklung der Flugpreise außerhalb von Pauschalreisen traue ich mich nicht ran.

    Bei Pauschalreisen sieht das Thema Flugeinkauf anders aus, da kommt dann schon die Verkaufsmacht und der Preisdruck der VA bei Veranstaltertarifen irgendwann wieder durch- aber gewaltige Veränderungen nach unten macht das sicher nicht aus.

    Ganz interessant ist dabei auch , dass das Luxussegment immer noch sehr gut gebucht wird

    Was mir ziemlich Sorgen macht, ist die heftige Abnahme der Reisebüros um die Ecke-- siehe oben.. Man könnte jetzt meinen, ich bin ein "Onliner" und da könnte es mir gerade recht sein? Nein- überhaupt nicht--da geht sehr viel know how verloren.Das ist wirklich meine Überzeugung.

    Man kann eben nicht alles locker Online buchen- gerade bei komplexeren Reisen sind Spezialkenntnisse gefragt, der Zugriff auf Spezialveranstalter, usw.

    Pauschalreisen sind eine andere Hausnummer.

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