Das Interview ist hilfreich - in der Theorie. Wer noch nichts vom Sicherungsschein gehört hat, bekommt hier durchaus einige Antworten.
Allerdings wird zu der aufgetretenen Problematik
"Wie schütze ich mich vor kriminellen Machenschaften"
kein Ratschlag gegeben. Soll heissen, wenn jemand Sicherungsscheine unberechtigt verteilt, besteht weiterhin für Pauschalurlauber keine Chance, ohne finanzielle Einbußen aus der Sache herauszukommen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Im Einzelnen:
"Kunden erhalten den Sicherungsschein vom Reiseveranstalter oder Reisebüro"
Das ist schon der 1. Fehler im System. Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht.
Sorry, liebe korrekt arbeitende Veranstalter/Reisebüros. Aber der Sicherungsschein
je Reise sollte zur Sicherheit und trotz Mehraufwand im Normalfall
direkt von der versichernden Ausgabestelle, also vom Versicherer kommen
und dem Endverbraucher separat zugesandt werden. Da das sehr aufwändig
ist, gerne auch andere, aber sichere Vorschläge hier im Forum unterbreiten.
"Wie verhält man sich am Urlaubsort, wenn man von der Insolvenz erfährt?"
Den unseriösen Veranstalter, um den es hier ja schließlich geht, möchte ich sehen,
der dann, wenn er aufgefallen ist, noch Reiseleiter vor Ort hat. Die Hilfe der
Konsulate ist nur zu erwarten, wenn diese sich zufällig auch in der Nähe des
Urlaubsortes befinden. Ansonsten dürften diese nur aktiv sein, wenn öffentlich
Druck auf Behörden ausgeübt wird. Da gehen dann schnell einige teure, vertane
(Urlaubs-) Tage für den Feriengast ins Land.
"Bietet jeder Veranstalter die Absicherung durch Sicherungsschein?"
Dass man sich halt an den Insolvenzverwalter wenden solle, wenn der
Veranstalter über keinen Versicherungsschutz verfügt, schließt den Kreis und der
Kunde ist dann wieder mal der Dumme. Und alle werden rätseln, wie so etwas
hier in Europa, im ordentlichen Deutschland passieren kann.