Mein Urlaubsziel und politische Verhältnisse - egal oder wichtig ??

  • UteEberhard
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    gesperrt
    geschrieben 1220006138000

    Ich finde das Thema sehr spannend. Aber ich wette, dass die Resonanz hier nicht so groß ist.

    "Was soll ich mir den Kopf über das Land hier und die Politik machen. Hauptsache hier läuft der schwarze Kellner für mich, bringt mir mein Bier wie zu Hause - all inclusive".

    Solche Meinungen gibt es, wenige sind es nicht !

    Kapitalanleger, kommst Du nach Liechtenstein, tritt nicht daneben, tritt mittenrein.
  • Reiselady
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    geschrieben 1220006608000

    Warm und billig ist wahrscheinlich ein Kriterium, um ein Land zu bereisen. Das andere, mein Kriterium wäre, andere Länder, Menschen und Kulturen kennenzulernen, soweit dass in einem Urlaub möglich ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand irgendwo urlaubt, um dort in erster Linie aus Nächstenliebe die Einheimischen zu unterstützen.

    Wenn meine persönliche Sicherheit gewährleistet ist, mache ich auch Urlaub in Ländern wie Kuba und der Dom. Rep. usw.

    Länder, in denen es zu politischen Unruhen mit Attentaten und Terroranschlägen kommt, würde ich nicht bereisen. Ebenso auch nicht Länder zu Zeitpunkten, in denen man mit Naturkatastrophen rechnen muss, z.B. würde ich während der Hurrikan-Saison die Karibik meiden.

  • Agapanthus
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    geschrieben 1220006978000

    @UteEberhard

    Du wirst recht haben, es wird wohl keine grosse Diskussion geben. Eher wird hier mit Inbrunst darüber diskutiert ob AI bis 23.30 oder 24.00 geht, ob der Swimming-Pool nun 2.34 oder 2.45 lang ist oder ob der Flug zwei Stunden Verspätung hat.

    Ich möchte noch betonen, dass ich es nicht ablehne, wenn jemand in einem Land mit "Demokratie-Defizit" Ferien macht* - insbesondere wenn man bedenkt, dass es wohl keine völlig unproblematischen Destinationen gibt. In Mallorca ist z.B. der enorme Wasserverbrauch durch den Tourismus problematisch, in der Schweiz die "Verschandelung" der Landschaft durch Skianlagen etc. etc. etc.

    Ich begrüsse es einfach, wenn sich jemand zumindest Gedanken macht *und es dann ggf. für ihn Grenzen gibt (für uns z.B. Iran).

    Ein Knackpunkt ist dann halt schon noch der Preis. Zwei Wochen Individual-Ferien in guten Hotels in Italien + zusätzlicher Verpflegung in Restaurants ist halt viel teurer als 2 Wochen Ägypten AI. Insbesondere, da es für viele nicht bei einmal Ferien im Jahr bleibt!

    Heinz /*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/ Anstatt Urlaub mache ich Ferien
  • Sandra78
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    geschrieben 1220007644000

    Tatsächlich ein sehr interessantes Thema das mich zum Nachdenken veranlasst hat.

    Mit einem klaren JA oder NEIN kann ich die Frage allerdings auch nicht beantworten.

    Die eigene Tendenz geht dahin das ich mich von innerpolitischen Problemen des Landes nicht abhalten lasse. Diese Probleme hat jedes Land und vor meiner eigenen Haustür, sprich in D geht es schon los und hier lebe ich.

    Bei außenpolitischen Problemen müsste man abwägen wie groß diese sind und ob Gefahr für Leib und Leben besteht. In Krisen und/oder Kriegsgebiete würde ich nicht fahren.

    Zu den Beispielen der kriminellen Strukturen in den jeweiligen Ländern kann ich auch nur sagen das wir auch die in D genauso haben. Das fängt beim Rassismus an und hört bei den Mafiosis auf. Diesbezgl. macht also das Urlaubland keinen Unterschied.

    Ich bin gespannt von welchen Seiten dieses Thema noch beleuchtet werden kann.

    LG

    Sandra

    Avatarbild Made by Chriwi ;-) Febr. / März 2012 Bonaire-Curacao-Miami :-)
  • Jackfruit
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    geschrieben 1220007800000

    Dann ist Deutschlandurlaub auch höchst gefährlich. Schäuble warnt doch ständig vor Anschlägen. Na und die Neonazis erst. Politisch bedenklich!

    Die besten Reisen, das steht fest, sind die oft, die man unterlässt.
  • Ronny87
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    geschrieben 1220008144000

    Aber mal andersherum gefragt, weil von dir Holzmichel das Beispiel mit Kuba kam.

    Was wäre, wenn der Tourismus z. B. eben auf Kuba nicht so ausgeprägt wäre wie er ist? Dann wären die Leute noch ärmer und es gäbe noch noch weniger Arbeitsstellen. Also ich denke, man sollte beide Seiten beleuchten!

    Da ich ja nun noch ein DDR-Kind bin, fand ich auch letztes Jahr im Urlaub eine Bemerkung eines Urlaubers sehr interessant, der in West-Berlin zu damaligen Zeiten tätig war. Der erzählte, dass die Ossis nichts zum Essen hatten und auch so ziemlich arm dran waren, ein wenig später erzählte er, dass er immer rüber gefahren ist, um zu essen ... Und siehe da, WARUM? Weil es billig war ...

    Und genau das ist das, was viele schon bemerkt haben. Manche machen sich absolut keine Gedanken, aber viele Länder, wo nicht so eine Demokratie wie in West-Europa herrscht, sind eben billiger ...

    LG

    Gehe deinen eigenen Weg und lass die anderen lachen.
  • Agapanthus
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    geschrieben 1220009196000

    Es ist effektiv so, dass die Situation von den "Betroffenen", d.h. den Menschen, die in den entsprechenden Ländern leben (resp. von dort geflüchtet sind) betr. Tourismus völlig unterschiedlich eingeschätzt wird. So sollen Tibeter grundsätzlich den Tourismus in ihre Heimat begrüssen, kommt es so (wenn auch begrenzt) zu Einblicken in die chinesische Herrschaft über dieses Gebiet. Die burmesische Opposition betrachtet den Tourismus nach Burma hingegen skeptisch und es wird befürchtet, dass damit das Regime gestützt wird.

    Heinz /*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/*/ Anstatt Urlaub mache ich Ferien
  • Cathrinka
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    geschrieben 1220011391000

    @Reisemarie sagte:

    Wenn ich da aber an die beiden alten Damen in China denke, die man wohl inzwischen schon zur Umerziehung "fortgebracht" hat, würde ich jetzt noch weniger nach China reisen wollen als vorher.

    Man sollte nicht immer alles glauben, was deutschsprachige Medien ueber China berichten. Die beiden Frauen sind nach Aussagen von Verwandten schon laengst wieder auf freiem Fuss. Aber diese Meldung ist der beim Thema China zum groessten Teil gleichgeschalteten deutschen Verdummungspresse natuerlich keine Erwaehnung wert.

    Ich wuerde nie nach Amiland fahren, wo der Kriegsverbrecher Bush in naechster Zeit mit grosser Wahrscheinlichkeit von einem Mann abgeloest wird, der schon in den 60er Jahren in Vietnam zum Kriegsverbrecher geworden ist.

    Viele Gruesse

    Cathrin

  • maximax
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    geschrieben 1220011748000

    Ein sehr spannendes, ergiebiges Thema!

    Natürlich macht man sich Gedanken und spricht miteinander darüber.

    Die Probleme gehen an niemandem vorbei.

    Wir halten es so, daß wir keine Länder besuchen, in denen aufgrund der politischen Verhältnisse mit offenen Angriffen auf Fremde zu rechnen ist.

    Das sind wir uns selber schuldig, wir würden es uns nicht verzeihen, wenn einer von uns oder beide im Urlaub deshalb körperlichen Schaden erleiden würde.

    In allen anderen Fällen lassen wir uns von den jeweiligen politischen Machtverhältnissen nicht davon abhalten, bestimmte Länder zu besuchen, und zwar unter anderem deshalb, weil unser Boykott nicht dem jeweiligen Regime schaden würde, sondern ausschließlich den am Tourismus teilhabenden Menschen. Und die hätten es am wenigsten verdient.

    Suaviter in modo, fortiter in re.
  • maximax
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    geschrieben 1220012226000

    Cathrin,

    eine mutige Entscheidung von Dir, die ich respektiere, auch wenn ich sie nicht nachempfinden kann. Was haben schließlich die Menschen, die USA-Bürger damit zu tuen, vor allem diejenigen, die McCain dann nicht gewählt haben werden?

    Aber vielleicht kommt es doch anders, wie Du befürchtest. Lassen wir hoffen, daß mal wieder ein Demokrat ans Ruder kommt. Dann sieht die Welt wieder anders aus.

    Suaviter in modo, fortiter in re.
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