• salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1137941129000

    Gibt es Länder, in denen Ihr eigentlich gerne einmal Urlaub machen möchtet, deren politische oder gesellschaftspolitische Verhältnisse (Diktatur, Verletzung der Menschenrechte, extreme Armut, starke Kriminalität, Korruption etc.) Euch aber davon abhalten?

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Bulgarienfan
    Dabei seit: 1091923200000
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    geschrieben 1137942676000

    Die Frage ist für mich, soll ich meine Urlaubsentscheidung von politischen/sozialen Gesichtspunkten abhängig machen?

    Etwa "stütze ich Diktaturen wie auf Kuba, wenn ich dort Urlaub mache? Vernichte ich Arbeitsplätze, wenn ich AI buche?"

    Soll das entscheidungserheblich sein? Oder sage ich mir, "ich habe für meinen Urlaub hart gearbeitet und gespart. Jetzt will ich mich erholen und von dem ganzen Kram nichts wissen"?

    Ich denke, das liegt irgendwo in der Mitte. Nach Kuba würde ich nie fahren. Aber mit AI kann ich das so nicht sagen. Ich bevorzuge Bulgarien, da ist AI zumindest für mich Unfug. aber in anderen Ländern?

    Gruß

    Bulgarienfan

    Einmal Bulgarien - immer Bulgarien! Once in Bulgaria - forever in Bulgaria! Веднъж в България – завинаги в България! Однажды в Болгарии – навсегда в Болгарии!
  • Susanne xyz
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    geschrieben 1137945458000

    Da ich auch gerne eher untypische Reiseländer kennenlerne, stellt sich die Frage nach den politischen Verhältnissen und v.a. nach der Sicherheit natürlich, ebenso die Stellung der Frau im jeweiligen Land. So würden mich beispielsweise Reisen nach Pakistan (über die Seidenstraße) interessieren, aber diese Route wird wohl inzwischen gar nicht mehr angeboten. Desweiteren würde ich gerne mal den Jemen bereisen, allerdings wurde dieses Land ja mehrere Jahre auch nicht mehr angeboten aufgrund der Entführungen, erneute Aufnahme in die Reisekataloge im vergangenen Jahr haben mich hoffen lassen, aber nun hat sich ja gezeigt, daß sich die Situation offensichtlich nicht gebessert hat.

    Gerne würde ich auch mal den Iran bereisen, aber angesehen von den aktuellen politischen Problemen ist man dort als Frau ja durch die Verschleierungsvorschriften sehr stark eingeschränkt, daher habe ich auf eine solche Reise bislang verzichtet.

    Auch wollte ich vor einigen Jahren gerne mal ein südafrikanisches Land bereisen, hatte mich damals für Südafrika entschieden statt Zimbabwe, was ich heute etwas bedauere, da ja Reisen nach Zimbabwe inzwischen nicht mehr möglich sind.

    Auch eine Reise nach Burma (Myanmar) würde mich mal interessieren, aber bei dieser Militärdiktatur bin ich auch im Zweifel, da man das Regime durch eine Reise ja quasi unterstützt.

    Es gibt auch noch andere Beispiele, dieses waren nur einige, die mir gerade eingefallen sind.

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1138014660000

    @ Susanne xyz

    Du hast anhand von Beispielen Gründe erläutert, warum Du in bestimmten Regionen lieber nicht Urlaub machen möchtest. Ich kann alle die nachvollziehen, wo Dich fehlende Sicherheit bzw. hohe Kriminalität von einer Reise abhalten.

    Anders sieht es bei den politisch motivierten Vorbehalten aus. Es kommt bei der individuellen Beurteilung, welchem Regime man besondere Skepsis entgegenbringt, auf den eigenen politischen Standpunkt, aber auch auf gesellschaftspolitische Kriterien an.

    Unser Nachbar, der nebenberuflich in der Entwicklungshilfe tätig ist und unter anderem ein Lager für tibetische Flüchtlinge im indischen Darjeeling betreut, weigert sich zum Beispiel standhaft, in China Urlaub zu machen. Bulgarienfan betrachtet hingegen das Regime auf Kuba für besonders verachtungswürdig und wieder andere fahren nicht mehr in die USA, weil sie das Land mit dem Dauer-Menschenrechtsverletzer Bush identifizieren.

    Gerade bei politischer Motivation ist aber zu bedenken, wem man mit seiner Urlaubsabstinenz mehr schadet, dem jeweiligen Regime oder den unschuldigen Bürgern des jeweiligen Landes. Ich habe unlängst eine Diskussion im Fernsehen verfolgt (weiß nicht mehr, auf welchem Kanal), in deren Verlauf eine bekannte TV-Aktrice meinte: "Die Amerikaner, die den Bush auch noch wiedergewählt haben, kriegen mein Geld nicht mehr!", woraufhin ihr die Frage gestellt wurde, woher sie denn wissen wolle, daß diejenigen, denen sie ihr Geld geben würde , Bush die Stimme gegeben hätten.

    Ich denke, bei diesen politisch motivierten Urlaubs-Boykotts sind die Bewohner des Landes, die auf die "Groschen" der Urlauber angewiesen sind, die einzig Gelackmeierten!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • mosaik
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    geschrieben 1138019556000

    Nun ja, mag ja alles zutreffen, aber sind es nicht auch nur vordergründige Argumente, aufgrund politischer Situationen ein Land nicht bereisen zu wollen?

    China --> elektronische Geräte, Kleidung, Qi Gong, Feng Shui...

    Kuba --> Zigarren, Rum, Zucker

    USA --> technische Geräte, COMPUTER - Bill Gates..., ...

    sind das nicht Dinge, die wir trotzdem im täglichen Leben konsumieren?

    "ich bringe dem und dem Regime kein Geld!"

    Schön.

    Und die Menschen dort?

    Die Kinder?

    Mögliche Armut?

    --> Nepal

    Wir reisen doch gerne wieder nach Thailand --> dort hat das Militär das Sagen.

    Sankt Petersburg --> liegt das nicht im Russland von Herrn Putin?

    Türkei --> ungelöstes Kurdenproblem, Menschenrechtsverletzungen, Stellung der Frau

    Italien - vor allem im Süden regiert die Korruption - fahren wir deshalb nicht mehr auf Ischia, Capri, Sizilien...?

    Die Liste ließe sich verlängern.

    Natürlich kann man ein Land (im Moment) aufgrund besonders depperter Einreisebestimmungen oder politischen Situationen auf der Wunschliste nach hinten reihen. Aber ich denke, diese Entscheidung wird wohl vom Wunsch nach einem friedlichen und erholsamen Urlaub beeinflusst werden. Reizt das Land mit seinen Menschen und Sehenswürdigkeiten, werde ich wohl Einreisetamtam und oder anderes in Kauf nehmen.

    Noch ein Aspekt, der es schwierig macht, keinen Groschen --> Cent wo hin zu bringen: unsere Regierungen versuchen den Export unserer Wirtschaft anzukurbeln, mit Lieferungen im Militärbereich, im technischen Know-How und anderen Bereichen - alles wieder Arbeitsplätze bei uns... oder irre ich da?

    Meint Euer

    Peter

  • ganesha123
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    geschrieben 1138023886000

    :? Tja, würden wir uns nach den oben genannten Einschränkungen leiten lassen, dürfte niemand von uns mehr Urlaub in Ägypten (korrupte, menschenverachtende Diktatur, die sich den dünnen Anstrich einer Demokratie leistet) oder der Türkei (Unterdrückung von religiösen und kulturellen Minderheiten im eigenen Land) machen.

    Am Ende des Tages würde wirklich nur noch Spanien oder Österreich übrigbleiben.

    Letztendlich werden es persönliche Ressintiments sein, die einen von der Reise in ein bestimmtes Land abhalten. Ich würde z.B. gerne mal eine Freundin von mir in Teheran besuchen, aber der Gedanke, dass ich beim Betreten des Flughafengebäudes bereits den Tschador tragen muss (und andere akute politische Vorkommnisse) halten mich davon ab.

  • Sambal
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    geschrieben 1138025324000

    @'ganesha123' sagte:

    ... dürfte niemand von uns mehr Urlaub in Ägypten (korrupte, menschenverachtende Diktatur, die sich den dünnen Anstrich einer Demokratie leistet) ...

    Ist in Tunesien leider genauso...

    Die Touristen sind höchst willkommen, da sie ja die Wirtschaft ankurbeln, aber ausserhalb der Touristenghettos bekommt man von der politischen Situation nicht viel mit...

    Travel if you aim for certain values. By travelling the skies, the crescent becomes a full moon. (Ibn Kalakiss, 13th century)
  • Lady Luna
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    geschrieben 1138032688000

    Bei der Auswahl meiner Urlaubsziele sind für mich der Sicherheitsfaktor sehr wichtig. Die politischen Verhältnisse interessieren mich dagegen nicht. In ein Land in dem es Pflicht ist, sich als Frau zu verschleiern (z.B. Iran, Irak usw.) würde ich aber trotzdem nicht reisen, selbst wenn es sicher wäre. Für mich ist es auch noch wichtig, dass das Land entweder kulturell und/oder landschaftlich viel zu bieten hat.

    Gruß Mareike

    Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen (Goethe)
  • caribiangirl
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    geschrieben 1138061055000

    Sicherheit geht bei mir auch vor.Wobei ich aber dazu sagen muß,dass einem diese heutzutage LEIDER niergens mehr gewährleistet ist.

    Islamische Länder,in denen die einheimischen Frauen verschleiert sein müssen,würde ich auf jeden Fall meiden.

    Irak,Iran,Afganistan und Pakistan gehören ja auch dazu,wobei es dort ja auch noch recht oft "rappelt".Diese 4 Länder vielen mir eben spontan ein,wobei es diesbezüglich noch mehr gibt.

    Kuba,das hier auch schon genannt wurde,wäre mir egal.Ich denke,dass Kuba noch zu einem der sichersten Länder dieser Erde gehört.Kommunismus hin oder her.Fidel ist jedenfalls nicht so ein "Kriegstreiber",als der "Amibush".

    LG Silke

    Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.
  • Lady Luna
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    geschrieben 1138087967000

    @'caribiangirl' sagte:

    Ich denke,dass Kuba noch zu einem der sichersten Länder dieser Erde gehört.Kommunismus hin oder her.Fidel ist jedenfalls nicht so ein "Kriegstreiber",als der "Amibush".

    LG Silke

    Ganz meine Meinung Silke! :D

    Bei dem Thema Sicherheit muss man halt abwägen, was man sich selbst gegen über vertreten kann und was nicht. Wie fliegen zum Beispiel in ca. drei Wochen nach Südafrika, das auch nicht gerade zu den sichersten Ländern gehört (wir haben aber Bekannt die dort schon viele Jahre leben und und auf unserer Tour begleiten).

    Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen (Goethe)
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