• Holginho
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1103724076000

    Hallo Christine!...schön, wieder etwas von Dir zu hören/lesen!

    Ich stimme Dir dahingehend zu, das "angepaßte" (wer legt das fest?) Öffnungszeiten sicher nicht das Allheilmittel und DAS Rettungsboot für die RBs sind.

    Andererseits fördern gewisse (unsinnige? freiwillige? auferlegte?) Öffnungszeiten -und das gilt beilleibe nicht nur für RBs- nicht unbedingt ein positives Geschäftsergebnis...allerdings sollte in vielen Fällen, wie ja auch von Dir angedeutet, dabei auch die jeweilige Lage und Infrastruktur vor Ort betrachtet und damit im Zusammenhang gesehen werden.

    Aber ist in diesem Komplex immer die Schuld alleine (und grundsätzlich) bei den RBs zu suchen?

    Ich denke nicht!

    Hierzu mal ein kleiner Situationsbericht aus meinem Heimatort (ca. 160000 Ew. in mehreren Stadtteilen); beschränkt auf die Innenstadt:

    Meine Schwester arbeitet in einem RB, welches in ein EKZ etwas außerhalb des Zentrums integriert ist. Dieses (alteingesessene) RB mußte seine Öffnungszeiten denen des EKZ anpassen und so können sie dort von 8.00-20.00 Uhr "dienstleisten".

    In der Stadtmitte ist ein weiteres EKZ (2 Reisebüros inklusive) - auch hier Angleichung der Öffnungszeiten...allerdings 10.00-20.00 Uhr.

    Im Bereich der angrenzenden Fussgängerzone befinden sich 2 weitere RBs, die bis 18.00 Uhr geöffnet sind. Gleiches gilt für 4 RBs die in angrenzenden Seitenstrassen ihren Platz haben.

    Durch diverse städtebauliche Maßnahmen ist unsere City z.Z. sehr zerhackt und unterliegt zudem dem Druck(?) diverser innerstädtischer Werbegemeinschaften und -zusammenschlüsse., sodaß 3 weitere RBs nur bis 18.00 Uhr öffnen (dürfen???) und besonders durch ihre Lage eigentlich nur zu den täglichen und saisonalen Stoßzeiten frequentiert werden.

    Gesamt betrachtet sind dies z.T. unterschiedlichste Arbeitsbedingungen bei prinzipiell gleichem Leistunsangebot und in etwa gleichem Kostenaufwand.

    Fairer Wettbewerb???

    Ich bin zwar für eine komplette, individuell gestaltbare Freigabe von Öffnungszeiten, aber hier liegt m.M. nach nicht das wirkliche Problem der RBs.

    Der alltägliche 24stündigen Dauerservice(?)-Vorteil des Internets kann m.E. nur durch kundenorientierten, individuellen Service, Service, Service...Service...und eine Menge Aufklärungsarbeit wettgemacht werden. Aufklärungsarbeit z.B. in dem Sinne, das die völlig unsinnige Mär von grundsätzlich billigeren Internetbuchungen endlich ein Ende hat.

    Aber wird genau dies von Reiseveranstaltern gewünscht oder gar unterstützt? Die Antwort darauf heißt leider NEIN, da die entsprechenden Internetportale mittlerweile zu wichtigen Einnahmequellen geworden sind (und teilweise ja auch durchaus ihre Berechtigung haben).

    Ich gebe an dieser Stelle gerne zu, das ich für meine Reisen (sowohl beruflich alsauch privat) das Internet für diverse Vorabinformationen nutze - aber letztendlich immer auf die individuelle Beratung und den entsprechenden Service in "meinem" Reisebüro vertraue.

    Ja, viele RBs könnten noch vieles besser machen...was aber häufig durch diverse Rahmenbedingungen erschwert oder gar zunichte gemacht wird.

    Viele Grüße, Holger

    “Mit dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach zu spielen...“ Rest bei Bedarf googeln!
  • salvamor41
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    geschrieben 1103726335000

    @ Sohn vom kleinen Prinzen

    Nein, die Öffnungszeiten sind beileibe nicht das wichtigste Problem der Reisebüros, aber meines Erachtens auch nicht das unwichtigste. Denn eins steht fest, wenn ein Reisebüro geschlossen ist, kann keiner rein gehen und eine Reise buchen.

    Eine triviale Aussage, zugegeben! Mir geht es darum, aufzuzeigen, daß es unverständlich ist, wenn ein Reisebüro seine Pforte schließt, obschon rund herum in der Hauptgeschäftszeit alle anderen Geschäfte geöffnet haben. 

    Die Öffnungszeiten der Reisebüros sollten sich an den örtlichen Gegebenheiten orientieren. Es ist nicht einzusehen, wenn ein Reisebüro zum Beispiel in unmittelbarer Nachbarschaft von Kaufhof und Karstadt um 13h schließt, während die Kaufhäuser bis 20h weitermachen.

    @ Christine

    Ich denke, Eure Öffnungszeiten sind durchaus an Eure örtlichen Gegebenheiten angepaßt. Da gibt es nichts zu maulen. Ein Reisebüro in einem ländlich geprägten Gebiet wie bei Euch in Stommeln, das weitgehend ohne Laufkundschaft auskommen muß, ist anders strukturiert als ein Reisebüro in der City.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Holginho
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1103727968000

    Hallo salvamor!

    Da stimme ich Dir 100ig zu - einzige Krux: Die "langen" Öffnungszeiten müssen auch bezahlt werden können...ein Teufelskreis!

    Viele Grüße, Holger

    “Mit dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach zu spielen...“ Rest bei Bedarf googeln!
  • cv
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    geschrieben 1103731906000

    Hallo Dirk,

    ich finde eigentlich nicht, dass ich über irgendein Ziel hinausgeschossen bin - wenn doch SORRY, ist normal nicht meine Art.

    Allerdings hat mich die Aussage "das RB hat sich sein eigenes Grab geschaufelt, weil es von .. bis .. geöffnet hat" sehr ärgerlich gemacht. Denn wie schon gesagt wurde, Öffnungszeiten sind leider kein Zaubertrank gegen ausbleibende Kunden.

    Wir müssen mit dem INTERNET konkurrieren, kannst du mir erklären, wie das gehen soll?

    Klar könnte man Personal einstellen, die rund um die Uhr das Büro besetzen - aber wofür? Für den einen Kunden, der nur mal die Toilette benutzen will??

    Und wovon wollen wir die Leute bezahlen, die sich bis Abends 20:00 hier hinsetzen?

    Von der Null-Provison der Lufthansa? Oder von den 1,50 die wir noch auf Musicalbuchungen kriegen? Oder sollen wir umsonst arbeiten (so wie ich diesen Monat quasi!!!), damit eventuell im nächsten Jahr alles besser wird?

    Meinst du echt,"dein" Büro hätte noch geöffnet, wenn es auf die Mittagspause verzichtet hätte? NIE IM LEBEN  - vielleicht hätten sie sich noch 2 Wochen länger über Wasser gehalten, aber das wars dann auch!

    Ich habe ja zugestimmt, dass sich die Büros in den Innenstädten anpassen sollten - man muß jeden Weg nutzen.... aber so einfach ist das alles nicht.

    Dirk, ich habe deine Aussage so aufgefaßt, als hätten die RB selber schuld an ihrem Untergang (auf jeden Fall zum großen Teil) und dagegen protestiere ich! Sollte ich das falsch aufgefaßt haben - sorry.

  • cv
    Dabei seit: 1086739200000
    Beiträge: 480
    geschrieben 1103732133000

    Hallo Holger,

    danke gleichfalls - schön, DICH wieder zu lesen! :-)

  • Klaus43
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    geschrieben 1103739131000

    Mein Reisebüro, bei dem ich seit mehr als 20 Jahren buche (Internet kommt nicht infrage) hat folgende Öffnungszeiten:

    Mo-Fr: 09.00-18.00 durchgehend

    Sa: 09.00 - 13.00

    Das Reisebüro steht mir also 49 Std./pro Woche zur Verfügung. Wenn ich nicht in der Lage bin, während dieser Zeit einen Urlaub zu buchen, liegt es wohl an mir selbst. Was soll diese ganze Diskussion überhaupt?

    Grüsse,

    Klaus 

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1103744194000

    @ Christine

    Du hast hier sehr offen über die allgemeine Reisebüro-Misere,  die Probleme Deines Brötchengebers und Deine persönlichen Befürchtungen berichtet. Das finde ich sehr symphatisch!

    Ich erinnere mich noch an einige hitzige, zeitweise unsachliche Debatten hier im Forum vor einigen Monaten, als ein paar superaufrechte Reisebüromitarbeiter so krampfhaft wie unglaubwürdig versuchten, abzustreiten, daß es überhaupt Probleme gebe.

    Ich finde Deine Darstellung der Situation im Gegensatz dazu nicht nur zutreffend, sondern auch bemerkenswert ehrlich.

    Deine Bemerkung, die Probleme hätten nicht nur mit den Öffnungszeiten der Reisebüros zu tuen, wird von allen hier im Forum geteilt. 

    Deinen Disput mit Dirk habe ich vom Ansatz her nicht verstanden. Dirk hatte, wenn ich richtig erinnere, am Beispiel 

    s e i n e s  Reisebüros vor Ort, d.h. eines bestimmten, dargelegt, wie er die Lage dort beurteilt und seine Schlüsse daraus gezogen. Er hat keineswegs verallgemeinert und seine Rückschlüsse auf Euer Reisebüro übertragen. Wie könnte er auch? Er kann sich genau wie ich und andere hier im Forum doch nicht anmaßen, für Euer Reisebüro im speziellen oder alle Reisebüros im allgemeinen Ratschläge zu erteilen, ohne die jeweiligen örtlichen Voraussetzungen, die Kundenstrukturen, die Angebots- und Nachfrageschwerpunkte zu kennen.

    Ich denke, Ihr solltet Euren Disput als ein kleines Mißverständnis deklarieren und ihn beenden.

    Man kann unmöglich die ganze Branche über einen Kamm scheren. Dafür sind, ich wiederhole mich, die individuellen Voraussetzungen zu unterschiedlich. Wenn hier Kritik an "den Reisebüros" laut wird, braucht sich niemand persönlich auf den Schlips getreten fühlen. Alle Kritik und auch alle als hart empfundenen Anwürfe aus der Community können immer nur allgemeiner Art sein, sie beschäftigen sich mit tendenziellen Entwicklungen der Gesamtbranche.

    Christine, Du sprichst darüber, woran es nicht liegen kann, daß es die Probleme in der Branche gibt. Was mir ein wenig fehlt, sind Deine konstruktiven Vorschläge bzw. innovativen Gedanken zu einem turnaround der Branche. Daß Du welche hast, bezweifele ich nicht, so, wie Du hier im Forum auftrittst.

    Gruß salvamor  

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Bulgarienfan
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    geschrieben 1103745536000

    Hallo,

    ich will mal etwas Grundsätzliches von mir geben. Ich bin für die völlige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten, also für die Abschaffung des Ladenschlussgesetzes. Aber das bedeutet für mich auch, dass es in der völlig freien Entscheidung des Unternehmers liegt, zu welchen Zeiten er seine Leistungen anbietet oder zu welchen Zeiten eben nicht.

    Wenn etwa ein Reisebüroinhaber meint, er könne ausreichend Umsatz und Gewinn erzielen, wenn er jeden Tag vier Stunden geöffnet hat, ist das ausschließlich seine Angelegenheit.  Es gibt meines Erachtens kein Kundenrecht auf irgendwelche Öffnungszeiten!  Wem irgendwelche Öffnungszeiten nicht passen, der geht halt zur Konkurrenz. So funktioniert Marktwirtschaft.

    Viele Grüße vom Bulgarienfan

    Einmal Bulgarien - immer Bulgarien! Once in Bulgaria - forever in Bulgaria! Веднъж в България – завинаги в България! Однажды в Болгарии – навсегда в Болгарии!
  • cv
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    geschrieben 1103797369000

    Hallo salvamor,

    sicher kann es sein, dass der kleine Disput (was ich eigentlich noch unter "Diskussion, die etwas emotional angehaucht ist" einstufen würde ;-)) auf einem Missverständnis beruht, kann natürlich sein! Es mag auch sein, dass ich den Satz "Manche schaufeln ihr eigenes Grab" zu sehr auf die Goldwaage gelegt habe...

    sei es drum.

    Ich befürchte, was man bräuchte, um die RB aus dem Schlamm zu ziehen, ist ein großes Knowhow der Internetentwicklung und deren Aufbau. Und damit kann ich nicht dienen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die RB sich bald nur noch über Wasser halten können, wenn sie einen starken Internetauftritt mit fitten Buchungsmaschinen haben - zudem natürlich genügend Mitarbeiter, die die Buchungen innerhalb kürzerster Zeit bearbeiten können.

    (Wobei sich natürlich wieder die Frage stellt, wie bezahlt man die Mitarbeiter so am Anfang?)

    Was die RBs sicher tun sollten, ist, sich von den Veranstaltern etwas abseilen, damit man nicht auf die magere Provision angewiesen ist, die ja auch ständig gekürzt wird. Man braucht mindestens 2 Standbeine, um noch überleben zu können. Das heißt eigene Projekte, vielleicht Spezialisierung auf besondere Reisearten oder Länder - was natürlich auch irgendwie finanziert werden muß....

    Zum Glück hat mein Chef das nötige Internetbewußtsein und wird zum 01.01. mit einer neuen Zweitfirma und einem neuen Buchungssystem, das mit Privatleuten und den Hotels selber arbeitet, an den Start gehen.

    Wir alle beten (vorallem mein Konto), dass es so einschlägt, wie wir uns das vorstellen.

    Viele hoffnungs- und friedvolle Grüße

    Christine

  • salvamor41
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    geschrieben 1103798742000

    Hallo Christine,

    genau das ist es, ich stimme Dir 100%ig zu. Es muß den Reisebüros, die überleben wollen, gelingen, sich aus der engen Umklammerung der Veranstalter zu lösen, indem man die immer uneinträglicher werdende "Zwangsjacke Katalog" abstreift und sich anderen Standbeinen zuwendet. Dein Chef ist mit seinem Vorhaben meines Erachtens auf dem absolut richtigen Weg!

    Du sprichst die Finanzierungsprobleme solcher grundlegender Veränderungen an. Ich bin überzeugt davon, daß Geldgeber die entsprechenden Mittel locker machen, wenn überzeugende Konzepte vorgelegt werden.

    Das Festhalten an den alten Strukturen können sich höchstens noch finanzstarke Konzerne leisten. Bei denen geht der "Wandel" dann allerdings mitunter ganz schnell vonstatten, wie aktuelle Beispiele zeigen. Wenn die sharehoulder nicht mehr entsprechend bedient werden können, wird der Laden halt platt gemacht. Die Leidtragenden dabei sind ausschließlich die Mitarbeiter.

    Sollten wir uns nicht mehr "sehen", wünsche ich ein FROHES FEST.

    Gruß salvamor

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
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