Hallo Christine!...schön, wieder etwas von Dir zu hören/lesen!
Ich stimme Dir dahingehend zu, das "angepaßte" (wer legt das fest?) Öffnungszeiten sicher nicht das Allheilmittel und DAS Rettungsboot für die RBs sind.
Andererseits fördern gewisse (unsinnige? freiwillige? auferlegte?) Öffnungszeiten -und das gilt beilleibe nicht nur für RBs- nicht unbedingt ein positives Geschäftsergebnis...allerdings sollte in vielen Fällen, wie ja auch von Dir angedeutet, dabei auch die jeweilige Lage und Infrastruktur vor Ort betrachtet und damit im Zusammenhang gesehen werden.
Aber ist in diesem Komplex immer die Schuld alleine (und grundsätzlich) bei den RBs zu suchen?
Ich denke nicht!
Hierzu mal ein kleiner Situationsbericht aus meinem Heimatort (ca. 160000 Ew. in mehreren Stadtteilen); beschränkt auf die Innenstadt:
Meine Schwester arbeitet in einem RB, welches in ein EKZ etwas außerhalb des Zentrums integriert ist. Dieses (alteingesessene) RB mußte seine Öffnungszeiten denen des EKZ anpassen und so können sie dort von 8.00-20.00 Uhr "dienstleisten".
In der Stadtmitte ist ein weiteres EKZ (2 Reisebüros inklusive) - auch hier Angleichung der Öffnungszeiten...allerdings 10.00-20.00 Uhr.
Im Bereich der angrenzenden Fussgängerzone befinden sich 2 weitere RBs, die bis 18.00 Uhr geöffnet sind. Gleiches gilt für 4 RBs die in angrenzenden Seitenstrassen ihren Platz haben.
Durch diverse städtebauliche Maßnahmen ist unsere City z.Z. sehr zerhackt und unterliegt zudem dem Druck(?) diverser innerstädtischer Werbegemeinschaften und -zusammenschlüsse., sodaß 3 weitere RBs nur bis 18.00 Uhr öffnen (dürfen???) und besonders durch ihre Lage eigentlich nur zu den täglichen und saisonalen Stoßzeiten frequentiert werden.
Gesamt betrachtet sind dies z.T. unterschiedlichste Arbeitsbedingungen bei prinzipiell gleichem Leistunsangebot und in etwa gleichem Kostenaufwand.
Fairer Wettbewerb???
Ich bin zwar für eine komplette, individuell gestaltbare Freigabe von Öffnungszeiten, aber hier liegt m.M. nach nicht das wirkliche Problem der RBs.
Der alltägliche 24stündigen Dauerservice(?)-Vorteil des Internets kann m.E. nur durch kundenorientierten, individuellen Service, Service, Service...Service...und eine Menge Aufklärungsarbeit wettgemacht werden. Aufklärungsarbeit z.B. in dem Sinne, das die völlig unsinnige Mär von grundsätzlich billigeren Internetbuchungen endlich ein Ende hat.
Aber wird genau dies von Reiseveranstaltern gewünscht oder gar unterstützt? Die Antwort darauf heißt leider NEIN, da die entsprechenden Internetportale mittlerweile zu wichtigen Einnahmequellen geworden sind (und teilweise ja auch durchaus ihre Berechtigung haben).
Ich gebe an dieser Stelle gerne zu, das ich für meine Reisen (sowohl beruflich alsauch privat) das Internet für diverse Vorabinformationen nutze - aber letztendlich immer auf die individuelle Beratung und den entsprechenden Service in "meinem" Reisebüro vertraue.
Ja, viele RBs könnten noch vieles besser machen...was aber häufig durch diverse Rahmenbedingungen erschwert oder gar zunichte gemacht wird.
Viele Grüße, Holger