Ich halte das Gejammer über eine "unverständliche" Ausdrucksweise und übertriebenen Gebrauch von Fremdwörtern für ein vorgeschobenes Argument.
Hier wird unterstellt, man wolle sich mit präziser Ausdrucksweise und vernünftiger Grammatik bewusst und böswillig abheben, nicht ungebildet müsse eingebildet bedeuten und ein u.U. durchaus komplexer Sachverhalt in "Kneipenjargon" erklärt werden.
Mir geht´s wie Mam: Manchen ist alles recht um andern am Zeug zu flicken - und dabei geht´s noch nicht einmal um die Inhalte oder den Duktus an sich sondern um die (unbekannte!) Person des Autoren.
Zudem sehe ich hier von einer Seite jedenfalls weit überwiegend glasklare Argumentation hinsichtlich der konkreten Vorwürfe (samt Beispielen), die "andere Seite" (so es sie denn geben sollte?!) kommt über Floskeln und sich von einigermaßen schusssicherer Grammatik gedemütigt fühlen nicht hinaus. Ach ja - soviel zu "schuldig bleiben" als probates Stilmittel - ja nee, is klaa!
Wenn ich jemandem sage, er solle Natriumhydrogencarbonat zufügen gehe ich davon aus, dass er weiß wovon ich rede. Kann ich davon nicht ausgehen stelle ich die den Behälter hin und sag "davon soundsoviel Gramm". Auch das Beispiel mit den Franzosen fehlt - sie sind schlichterdings so stolz auf ihre Sprache, dass sie nirgends auf der Welt eine andere benutzen. Das ist aus meiner Sicht beispielsweise arrogant.
Ich lasse mir letztlich auch nicht die Fähigkeit zur Selbstreflektion absprechen - die ergab jedoch bisher keinen Anlass für mich, den Leitfaden zu einer erfolgversprechenden Beschwerde in "Kneipenjargon" zu verfassen.
Sorry, aber solche konstruierten "Problemquellen" sind wirklich substanzlos.