@anne49 sagte:
Aber - immer vorausgesetzt, es wäre für Touristen ungefährlich - würde ich (vor allem als Frau) z.B. in den Iran reisen ?
Iran ist ein wunderschönes, sehr sehr (gast)freundliches Reiseland, reich an schönen Landschaften, prächtigern Städten und wunderbaren Sehenswürdigkeiten. Die Kleidervorschriften sind lästig, haben aber zumindest den Vorteil, dass man quasi per Zwang mit den einheimischen Frauen solidarisiert wird und ganz schnell mit den Leuten ins Gespräch kommt.
Zum Thema: Es ist typisch, dass natürlich gleich wieder nur an den "Schurkenstaat Iran" oder "Spanien unter Franco" gedacht wird.
Aber dieselben Leute fahren fröhlich zum Badeurlaub ins sonnige Ägypten. Und Ägypten ist eine der verkrustetsten Diktaturen überhaupt, mit einem greisen Staatsoberhaupt, das sich seit nun bald 30 Jahren an die Macht klammert. Das Land ist seit 1983 im Ausnahmezustand, Folter und willkürlicher Verhaftung von Oppositionellen sind an der Tagesordnung, die Situation der Frauen wird durch den Islam-Backlash immer schlechter.
Ähnlich ist es mit anderen beliebten Badezielen wie Kuba, Kenia oder Thailand.
Ich sehe das so: Iraner sehen jeden Touristen als Chance, ein anderes Iranbild mitzugeben, als das Zerrbild in den westlichen Medien. Sie wollen diskutieren und sich austauschen, fragen nach unserer Meinung. Solcher Austausch und der Abbau von Vorurteilen auf beiden Seiten rechtfertigt das Reisen (damit sind nicht zwei Wochen Strandurlaub gemeint).