Sorry ist etwas OT, aber der Beitrag von chriwi gehört von mir aus gesehen kommentiert, da er ein zu rosiges Bild von China mahlt. chriwi spricht gar von grossen politischen Leistungen Chinas, was so nicht stehen gelassen werden kann. Objektiv gilt festzuhalten, dass China immer noch ein kommunistisches, undemokratisches Regime hat, dass systematisch Menschenrechte - die sind übrigens universell gemäss Beschlüssen der UNO, wo China soviel ich weiss auch Mitglied ist - wie Meinungs-und Pressefreiheit, Recht auf Leben (nirgends wird so oft die Todesstrafe angewendet), Versammlungsfreiheit und Minderheitsrechte missachtet.
Die Angaben zur "Armut", die chriwi macht sind nicht nachvollziehbar ohne Quellenangaben. Sollten diese gar die offiziellen, chinesischen Angaben sein, sind diese mehr als fraglich, da ganz bestimmt geschönt (Stichwort: Einparteiensystem ohne Kontrollmöglichkeiten).
Eine verlässliche Studie der unabhängigen Weltbank ergab zwar durchaus einen Rückgang der "Armut", allerdings auf sehr tiefem Niveau. Viele Chinesen leben heute immer noch von weniger als 2 Dollar pro Tag, d.h. in Armut, denn was angehoben wurde war das Existenzminimum (von 1 auf 2 Dollar pro Tag), das ist aber nicht gleich der Armutsgrenze chriwi. Zudem fand der "Armutsrückgang" vor allem anfangs der 80er Jahre statt, kein Wunder, denn nach der Kultrurevolution hätte es wirklich nicht noch tiefer gehen können, und stagniert seither. Das soziale Gefälle Stadt – Land hat hingegen exponentiell zugenommen. Weiter Info dazu findet man hier: www.worldbank.org Ein recht verlässlicher Indikator ist übrigens auch des BIP/pro Einwohner. Dieser ergab 2009 (Human Development Report 2009) für China gerade mal Rang 92.
Ich gebe zu, dass unsere (westlichen) Demokratien auch nicht immer die leuchtensten Beispiele für gute Staatsführung sind und "Demokratieexport" (wissenschaftlich gesehen sind aber Demokratien unter sich friedlicher als nicht-Demokratien) nur beschränkt ein taugliches Mittel darstellt aber ich würde mich klar dagegen verwehren an dieser Stelle China, von mir aus gesehen und gemäss den universellen Werten klar ein Unrechtsstaat, als bessere Alternative darzustellen zu wollen.
Persönlich spricht für mich aber nichts gegen einen Besuch/Reise (war selbst schon in China) in solchen Ländern, trotzdem muss ich das dortige System nicht gut finden und meine Eindrücke, die ich gewonnen habe, so grossartig die dortige Kultur auch war, ändern an dieser Meinung/Überzeugung nichts.