Vergabe der Hotelsterne

In Summe war ich (beruflich bedingt) auch schon monatelang alleine in Hotels. Traurig war‘s nicht, es liegt halt manchmal in der Natur der Sache...

Aber ganz sicher habe ich die Hotels nicht schlechter bewertet: Ein schickes Zimmer mit Holzfußboden und hochwertigen Möbeln, Granitfußboden und Echtglasdusche im Bad bleibt ein schickes Zimmer – egal ob ich alleine unterwegs bin oder nicht. Und ein Gurkenzimmer ist und bleibt ein Gurkenzimmer...

Zudem suche ich mir bei privaten Reisen doch das Hotel selbst aus – da wird‘s mir in den meisten Fällen doch gefallen... ?!?

Womöglich ganz besonders übrigens, wenn man es für sich aussucht und auf die Befindlichkeiten von Mitreisenden keine Rücksicht nehmen muss.

Ich habe auch schon ein sehr schönes Hotel bewohnt, das hatte gar keine Sterne - weil der Eigentümer "den Schmäh nicht mag" ...

oder ein höchst komfortables Zimmer (mit Echtholzparkett und Edeldusche!) in einem 3* Hotel (gab keine Minibar und somit auch keinen vierten Stern!).

Wären alle Reisenden genauestens informiert, wofür ihre Wunschherberge Sterne führt, hätten Hotels keinen Anlass sich eigenmächtig welche zuzudenken.

@vonschmeling sagte:

Womöglich ganz besonders übrigens, wenn man es für sich aussucht und auf die Befindlichkeiten von Mitreisenden keine Rücksicht nehmen muss.

So ist es. Keine Kompromissentscheidung.

Mal von der Seite betrachtet- exakt zu dem Thema, eine Überlegung der Osnabrücker Zeitung: Wer braucht eigentlich noch die Dehoga-Sternebewertung?

Hier gehts zur Überlegung

Genau so sieht´s aus - und weshalb dann noch eine Kategorisierung für die Küchenleistung klöppeln, die doch eh am detailliertesten in Bewertungen nachzulesen ist - so es sie denn gibt?

Vielleicht rückt ja mit der Aufdeckung des Betrugs das Thema mehr in die öffentliche Wahrnehmung und Verbraucher wenden sich präziseren Angaben zu anstatt sich auf die Sternchen zu verlassen?

Danke für den Link, Günter!

Und meine Rede seit langem...

@vS,

wir waren auch schon mal in einem ganz phantastischen, unbesternten „Guesthouse“ in Brügge – von dieser Unterkunft kann sich so manches 4– oder 5–Sterne–Hotel eine Scheibe abschneiden...

Ist ja nicht nur in Deutschland so--in Österreich macht das die WKO. Ein Hotelier hat mal --genervt über die Auflagen-- zu mir gesagt: "Ich überlege, ob ich da nicht komplett aussteige und die 4 Sterne ganz "abnehme"

Allerdings hat das Hotel sehr viele Stammgäste- die wissen was sie für ihr Geld kriegen-ob mit oder ohne Sterne.

Zudem ist die Zertifizierung ja mit Kosten verbunden, die muss müssen auch erst mal wieder eingespielt werden.

Ich lasse mich auch lieber von Gastlichkeit überzeugen als von irgendwelchen aufgegebenen Standards. Meine Vorhänge zuziehen und mein Bett aufdecken schaffe ich grad noch so alleine ...

Ich bestreite die These, dass die Sternevergabe überflüssig ist.

Nicht Nur ich, sondern offensichtlich auch Andere schauen sehr wohl auf die Sterneanzahl und natürlich auch und gerade auf die Bewertungen, welche ja auch nicht Immer das gelbe vom Ei sind.

Aber das mag auch an meinem schlichten Gemüt liegen, auf das ich durchaus stolz bin, weil ich mich dann nicht um hochgestochene Themen und Probleme kümmern muss, wei ich das ja nicht kann.

Natürlich ist das für viele Verbraucher noch ein Kriterium, Türkeifliegende - das bestreitet ja keiner.

Die Frage ist eher, ob es noch die Berechtigung hat unter den inzwischen doch stark veränderten Bedingungen.

Wenn ein Hotelier sich bewusst entscheidet, Sternegeeier nicht mehr mitzumachen, wird er das wohl erwogen haben und im Bewusstsein, dass sein Haus u.U. weniger Beachtung findet.

Man fragt sich allerdings, weshalb du dich beteiligst an der Thematik, wenn sie dir im Grunde viel zu "hochgestochen" ist ...