Handelte es sich um einen Beipack zu einem Medikament, müsste bei 444 Fällen bereits ein Warnhinweis gegeben werden, der nicht lauten dürfte "in seltenen Fällen".
Ja, es kann vorkommen, Schätzungen zur Folge werden aber überhaupt nur 10% der ansich meldepflichtigen Vorfälle dokumentiert. Das sind ca. 1000, somit sind 10 000 wahrscheinlicher und Betroffene sprechen sicherlich nicht im Konjunktiv, denn ihnen IST es eben passiert.
Bei Interesse mal Tim van Beveren googlen, der sich u.a. auch mit diesem Thema befasst. Ich habe es 2010 aus gegebenen Anlass näher verfolgt, immerhin hat sich eine gewisse Brisanz entwickelt und zu bisher allerdings recht halbherzigen Initiativen seitens der Airlines geführt.
Wichtig scheint mir jedoch der Hinweis, dass für gelegentliche Urlaubsflugpassagiere keine wirkliche Gesundheitsgefährdung besteht, betroffen sind eher Besatzungen, die dem Phänomen häufiger und auch über einen längeren Zeitraum ausgesetzt sind.
Zur Frage, hat die CONDOR aktiv etwas unternommen: Jein. Man berichtet von "ersten präventiven Maßnahmen" (deren nähere Definition ich nicht finden konnte), zudem wurden eigene Messungen (anscheinend ergebnislos) durchgeführt.
In aller Kürze: Was psi da zur Diskussion stellt, ist mehr als "ein Eintrag in Wiki", nämlich durchaus ein Problem, mit dessen Kausalzusammenhängen sich die betroffene Industrie und die Airlines künftig gründlicher auseinanderzusetzen haben werden.