Mit genau diesem Thema beschäftigen mein Mann und ich mich seit geraumer Zeit:
Wir sind beide gebürtige Frankfurter und haben da nahezu die ersten 30 Jahre unseres Lebens verbracht. Als unsere Tochter geboren wurde, sind wir in eine Kleinstadt gezogen, etwa eine Stunde vom Rhein-Main-Gebiet entfernt. Unsere Tochter ist nun groß und hat ihren eigenen Hausstand, ´ne halbe Autostunde von hier entfernt. Unsere Tochter sagt heute, sie habe in diesem "Nest" eine wunderbare Kindheit gehabt. Aber was soll ein junger Mensch im Dorf mit seiner Freizeit anfangen?
Es wurde ihr alles zu eng. Ich verstehe das sehr gut, denn mir war es hier schon immer zu eng. Jetzt gibt keinen Grund mehr, hierzubleiben. Mein Mann pendelt täglich nach Frankfurt, ich habe nur ca. 20 km bis zum Arbeitsplatz. Es zieht uns wieder in die Stadt/an den Stadtrand, wir möchten fußläufig und per S- oder U- oder Trambahn alle für uns wichtigen Örtlichkeiten erreichen können. Wir möchten abends hinausgehen und Lichter sehen. Hier werden um 20 Uhr die Rolläden heruntergelassen. Ruhiges Landleben gibt es auch nicht: Traktoren - in der Erntezeit rund um die Uhr - und Rasenmäher. Wenn der eine Nachbar seine Scholle abgemäht hat, fängt der zweite damit an. Hier gibt es viele Nachbarn, viele Rasenmäher und noch mehr Gras. Wir stecken mitten in der Planungsphase. Es ist nicht ganz einfach: sein Haus zu verkaufen, in dem man ja so viele Jahre gelebt hat. Die Pflege der wenigen Freundschaften wird schwieriger - man hat seinen Doktor, dem man bestens bekannt ist. Es ist doch recht vieles zu bedenken. Ganz konkret: in 5-10 Jahren sind wir nicht mehr hier. Back To The Roots!
Gruß Erika