Insolvenz Thomas Cook Gruppe (Neckermann, Öger Tours, Bucher Reisen)
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geschrieben 1571093866198"Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich"
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geschrieben 1571095081145
@vonschmeling sagte:
Es gibt selbst bei oberflächlicher Betrachtung durchaus das ein oder andere "wenn oder aber" Ballonflieger - falls darüber gestritten werden sollte wirst du staunen wie viele ...
Na klar, es gibt viele "wenn und aber" auf dieser Welt. Mich würden deswegen auch lediglich diejenigen interessieren, die geeignet sind, die EU-Richtlinie 2015/2302 außer Kraft zu setzen, hinsichtlich ihrer Bestimmung, dass die Mitgliedsstaaten (also auch die Bundesrepublik) zu gewährleisten haben, dass Reisende, die eine Pauschalreise buchen, vor der Insolvenz des Reiseveranstalters in vollem Umfang geschützt sind. Um diese "wenn und aber" würd's nämlich hier gerade gehen. Wie bereits erwähnt, waren die "wenn und aber", die der Bundesregierung 1996 vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg eingefallen sind, offensichtlich nicht so umwerfend...
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geschrieben 1571096419145
@banquoq sagte:
Da es hier immer um Relationen geht - man sollte eher die Reisesicherung innerhalb der jetzt betroffenen Länder betrachten.
Das kann man gerne alles machen. Spielt aber für den konkreten Fall "Thomas-Cook-Pleite Deutschland" überhaupt keine Rolle. Den EU-Mitgliedsstaaten war es gem. EU-Richtlinie freigestellt, wie sie die Bestimmung umsetzen, Reisende, die eine Pauschalreise gebucht haben, vor der Insolvenz des Reiseveranstalters in vollem Umfang zu schützen. Die Bundesregierung hat sich bzgl. der Umsetzung für den bekannten Weg des § 651r BGB entschieden – und offensichtlich führte der Weg in die Wüste...
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geschrieben 1571096584781
@banquoq sagte: GmbH in Deutschland..
Selbst Deutschland ist eine GmbH, kann man im Handeslregisterauszug nachlesen, deshalb haben wir auch Personalausweise und keine Personenausweise. Kaum einer hat die Staatasangehörigkeit Deutschland, ich auch nicht, bei mir steht nur das Adjektiv "Deutsch" im Perso. Und das ist natürlich keine Staatsangehörigkeit.
Zurück zum Thema: mit dieser Pleite hat einfach niemand gerechnet, und wie wir wissen, herrscht einfach das blanke Chaos.
Hier im Forum wird auf Opfer teilweise eingedroschen, da gefriert mir das Blut. Und tatsächlich gibt es auch noch Reisende, die kein Internet haben, die sich auf die Seriösität des Anbieters verlassen haben. Und noch etwas wie Menschlichkeit kennen, und sich im Reisebüro nicht die AGB mit sämtlichen Fussnoten durchlesen. Schon deshalb, weil es die Brille nicht hergibt.
Ja, es gibt Gesetze bezüglich Insolvenz, aber darf man diese nicht hinterfragen? Warum ist es gesetzeskonform, dass ein Hotelier erst Wochen/Monate nach Abreise des Gastes sein Geld erhält? Was muss man morgens rauchen, um soetwas zu legalisieren?
Hätte Thomas Cook nach den Regeln eines anständigen Kaufmanns die Hotels vor Ankunft des Gastes bezahlt, gäbe es jetzt nicht hunderttausende Schliessungen von Hotels! Der Sicherungsschein soll es heilen. Gesetz hin oder her, wie der Reisende behandelt wird, und auch die Hotels/Airlines ist einfach eine Schande.
Apropos Airlines. Wenn TC Flüge storniert, bekommen die natürlich den vollen Flugpreis zurück, und nicht nur Steuern und Gebühren.
Oder haltet ihr TC für so dämlich...?
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geschrieben 1571100442694
Das einzige was an deinem Post stimmt, ist die Uhrzeit.
"Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich" -
geschrieben 1571105484682
@vonschmeling sagte:
Hatte ich nicht vorhergesagt, dass sich augenblicklich ein halbseidener Inkassoverein ins Spiel bringen und die Erlangung evtl. Defizite aus der Unterdeckung der Versicherung verspricht?
Voilà ... es ging sogar noch schneller als befürchtet!
Halbseiden und befürchtet - da ist er wieder, der hier schon öfter beklagte Holzhammer.
Hinter der von Dir als "Inkassoverein" bezeichneten Firma steht im Fall VW eine der in Sachen Verbraucherschutzklagen weltweit bekanntesten Großkanzleien. Und: myRight wird im Abgasskandal nicht zuletzt durch die Stiftung Warentest als "interessanter Deal" empfohlen.
Klingt für mich erstmal überhaupt nicht halbseiden. Im Gegensatz zum Geschäftsmodell insolvent gehender Reiseveranstalter und den hierzulande in diesem Zusammenhang bestehenden vermeintlichen Sicherungssystemen.
Für Leute ohne Rechtsschutz im Rücken können Prozessfinanzierer eine letzte (und risikofreie) Möglichkeit sein, ansonsten verlorenes Geld zurückzuholen. Und mangels Alternativen sollte dann auch die im Erfolgsfall einbehaltene Provision zu verschmerzen sein.
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geschrieben 1571117129064
@michi137 sagte:
Es kostet nicht nichts, denn im Erfolgsfall bist du fast ein Drittel deines Geldes los.
Das ist bei den hier im Rennen befindlichen Beträgen ganz schnell 4stellig.
Das ist so nicht ganz richtig, wenn man eine Rechtschutzversicherung hat.
So steht es auf der Homepage von myRight
"Ohne Kostenrisiko
Über 85% der Menschen scheuen aus Angst vor den Kosten den Gang zum Anwalt. myRight trägt für Verbraucher Anwalts- und Prozesskosten.
Nur bei Erfolg bekommen wir im Gegenzug eine faire Provision. Für Rechtsschutzversicherte arbeiten wir zudem mit allen Versicherern zusammen und berechnen keine Erfolgsprovision."
02-14 - Kroatien ✈ 15 - Mallorca + Sri Lanka ✈ 16 - Fuerteventura + Zanzibar ✈ 17 - Sri Lanka ✈ 18 - Kos + Kuba ✈ 19 - Kos + Rhodos ✈ 20 - Kreta ✈ 21 - Kos ✈ 22 - Kreta + Kos ✈ 23 - Kreta + Makadi Bay ✈ 24 - Kreta + Makadi Bay -
geschrieben 1571117506872
@cnecky1 sagte:
Hier ... wird auf Opfer teilweise eingedroschen, da gefriert mir das Blut. Und tatsächlich gibt es auch noch Reisende, die kein Internet haben, die sich auf die Seriösität des Anbieters verlassen haben. Und noch etwas wie Menschlichkeit kennen, und sich im Reisebüro nicht die AGB mit sämtlichen Fussnoten durchlesen. Schon deshalb, weil es die Brille nicht hergibt.
Ja, es gibt Gesetze bezüglich Insolvenz, aber darf man diese nicht hinterfragen?
Ich hinterfrage Deine Wortwahl. "Eingedroschen" wird hier nämlich gar nicht, wer selbst ein Fan gefühlter Fakten ist muss angesichts des Ziels dieses Freds freilich damit rechnen, mit Tatsachen konfrontiert zu werden.
"Hätte Thomas Cook nach den Regeln eines anständigen Kaufmanns die Hotels vor Ankunft des Gastes bezahlt, ..." Ja, das wäre sicherlich schön gewesen. Wir sind aber nicht bei wünsch Dir was, sondern bei: Ist so. Und da sahen die Verträge wohl kein derartiges Zahlungsziel vor.
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Dabei seit: 1092268800000Beiträge: 25378Administrator Zielexperte/in für: Fuerteventurageschrieben 1571121057634 , zuletzt editiert von Günter/HolidayCheck
Reiseveranstalter zahlen Hotelrechnungen erst nach dem Ablauf der Reise.Und da gibt es sogar recht lange Fristen.
Das ist vertraglich geregelt und sicher kein T.Cook spezifisches Thema.
Es gibt eine Ausnahme- das ist das Thema Garantiekontingente, da werden bestimmte Vorauszahlungen an die Hotels geleistet.
Sowas bindet aber unglaublich viel Kapital, daher kommt man mehr und mehr davon ab. Das sind die Fakten.
Zudem gibt keineswegs immer direkte Verträge mit den Hotels, weil auch grosse Veranstalter inzwischen stark auf unahängige Hotel-Bettenbanken* zurückgreifen. Man kauft das, was man für die Produktion einer Pauschalreise gerade braucht.Das läuft vollmaschinell ab.
Bedeutet:
Die Bettenbank klärt die finanzielle Abwicklung/Preis/Zahlung an die Hotels direkt und der RV zahlt den Hotelteil an die Bettenbank.
Zu welchem Preis er das Hotel dann kalkuliert -also wie er das in die Produktion/Kalkulation einstellt, das ist dann die Sache des RV.
* Die weltgrösste Bettenbank sitzt auf Mallorca: Hotelbeds.
Hotelbeds ist Eigentum von Finanzinvestoren.Inzwischen wurde auch die ehemalige Bettenbank GTA von Kuoni/Schweiz übernommen.
Auch die Bettenbank Tourico wurde inzwischen von der Hotelbeds-Group aufgekauft.
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geschrieben 1571125817747 , zuletzt editiert von vonschmeling
Ich sehe übrigens soweit keine großen Parallelen zwischen der Causa Unterversicherung und dem Dieselskandal.
Hier hat man schlicht verkannt, dass bei einer schier (oder gänzlich?) beliebigen Summe die Deckelung auf 110 Mio zu einer enormen Diskrepanz führen würde. Der Fehler ist demnach ganz und gar offensichtlich, richten soll das jetzt der Steuerzahler, ein völlig Unbeteiligter.
Bei den Abgasgeschichten wurde manipuliert, gemauschelt und unterschlagen.
Der Anspruch richtete sich gegen das Unternehmen - also den Verursacher.
Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.