Und so war es auch - die Verbindung zu Amrum war in diesen 2 Jahren stets aufrecht - durch die Online Amrum-News, durch das Amrum-Klönschnack-Forum einschließlich Forumstreffen in Bonn, und durch Amrum auf FB.
Nun ist mein 3. Amrum-Urlaub vor gut 2 Wochen zu Ende gegangen
Mit dem Leitspruch "suche nicht was fehlt, genieße was du hast"
wurden es 11 ausgefüllte, wunderschöne Tage (trotz beinah täglicher Regenschauer und nur 13-19°C).
14-stündige Anreise (von Tür zu Tür), Gepäck vorschicken hat tadellos funktioniert (4-5 Tage). Flug Wien-Hamburg, dann S1 nach Altona und weiter mit der Nord-Ostseebahn nach Sylt (die diesmal am besten mit meinem Flug korrespondierende Verbindung), weiter per Adler-Express nach Amrum. Trotz der schönen Anreise über den Hindenburgdamm, und später mit dem Schiff ganz nah an der Amrumer Odde vorbei, werde ich künftig die Fähre wählen, denn alleine während meiner Urlaubszeit ist der Adler-Express 2x wegen unruhigem Seegang ausgefallen (auch am Tag vor meiner Anreise).
Zurück von der Insel ging es per Fähre und IC bis Hamburg, dort Nächtigung. Am nächsten Tag Stadtrundfahrt und Rückflug nach VIE am späten Nachmittag.
In meiner Unterkunft Pension Auguste in Norddorf - komplett ruhig an der Wattseite - habe ich mich total wohl gefühlt, hier gehts zu meiner Bewertung.
Norddorf habe ich ausgiebig erbummelt – zum Ortszentrum von der Unterkunft nur einen Katzensprung … direkt vorbei am Café Schult (und oft auch hinein).
Ich mag die Wattseite sehr, ein Spaziergang dort war jederzeit erholsam, mit kleinen Abstechern in schmale Gässchen mit den wunderschönen Friesenhäusern samt herrlichen Gärten.
Mag auch Nebel diesbezüglich spektakulärer sein – ich bin eben Norddorf Fan.
Als Spazier-Wanderin war ich in Norddorf auf allen Bohlenwegen unterwegs (da bin ich wenigstens von unten her nicht nass geworden). In Wittdün durfte ich den Bohlenweg Badeland – Campingplatz – Sitzgruppe – Wriakhörnsee in lieber Insulanerinnen-Gesellschaft samt Kind und Fellnase genießen, mit abschließender Einkehr im Café Auszeit. Die Aussichtsdüne beim Badeland habe ich mal am Tag und mal am Abend zum Sonnenuntergang besucht.
Gut gefallen hat mir die Wanderung den Teerdeich entlang bis zum Ende und einige hundert Meter weiter zum Übergang durch den Dünenpfad auf die Nordseeseite. Dort leicht erhöht habe ich die Zeit vergessen – der Blick auf den endlosen Strand und das Meer brachten mich in medidative Stimmung. Weiter ging es den Flutsaum entlang, Einkehr im Strand 33 und über den Dünenlehrpfad zurück nach Norddorf.
Schön war auch die Variante Strandweg, dann wieder vor ans Wasser, Richtung Quermarkenfeuer vorbei an der beflaggten Strandkorb–Idylle, über die Treppe an der Aussichtsplatform hinauf und den Bohlenweg zurück Richtung Minigolfplatz.
Zwischendurch nahm ich mir eine Bus-Wochenkarte zu 19€, die sich auf jeden Fall ausgezahlt hat. So bin ich z.B. bis Süddorf gefahren, der Strasse nach Steenodde gefolgt, dann den Damm bis Wittdün entlanggewandert.
Oder von der Haltestelle Badeland zum Tonnenhafen spaziert und weiter den Deich entlang zum Abendessen im Gasthof Likedeeler.
Die neue Bushaltestelle Köövenbush (beim Weg zur Vogelkoje) fand ich angenehm, war tatsächlich zum 1.x an der Vogelkoje und wäre noch weiter gegangen, hätte es mich dort nicht ordentlich abgeregnet. Der 1.Unterstand war das kleine Museumshäuschen und dann halt immer wieder unter Waldbäumen.
Für mich als Vegetarierin ist punkto Essen der Seeblick in Norddorf die Nr.1 – bei Gerichten ohne Fleisch und Fisch an Kreativität und Auswahl unschlagbar, und von der Dessertvariation träume ich jetzt noch. Meine normal essenden Mitgeniesser waren auch sehr zufrieden. Immer toll angerichtet, auch das Ambiente fand ich angenehm.
Gut gegessen habe ich auch im Hüttmann Bistro, gar nicht geschmeckt hat mir die Pizza im Rialto. Cafés habe ich ja einige besucht, besonders gerne mag ich Café Pustekuchen in Wittdün.
Und immer wieder mal ein köstliches Eis von Giovanni ….
Mein Favorit für Zwischendurch – die Crêperie am Hafen click
Endlich – zum 1.x in der legendären "Blauen Maus" - und noch dazu in angenehmer Gesellschaft (Amrum-Foris).
Bei einem Bummel in Nordorf sind mir die “Kniepianer“ von der Krabbenhütte und Piratenkajüte über den Weg gelaufen – die ich vor 2 Jahren draussen in ihren Hütten erleben durfte, hier mein Bericht vom Juli 2014. Birgit (Autorin der Amrumer Kniepgeschichten) hat mich auf Anhieb erkannt und Hans hat sich gefreut, als ich ihn mit Kniepbürgermeister angesprochen habe.
Vielleicht erinnert sich jemand an den NDR-Beitrag vom Februar “Unsere Geschichte - Aufwachsen auf Amrum“ über die Familie Quedens. In der Bücherei im Gemeindehaus hatte ich ein nettes Gespräch mit einer der Akteurinnen. Das süße kleine Mäderl von damals hat sich sehr gefreut, daß ich einige Szenen so lebhaft vor Augen hatte, und hat gerne meine Fragen "ob es denn wirklich so war usw." beantwortet.
Von den Ausflugsfahrten von Kapitän Bendix Tadsen mit seiner MS Eilun bin ich begeistert - 2014 zu den Halligen Gröde und Oland, diesmal ging es zu den Seehundsbänken. Die vom Kapitän angeordnete 1/4 Stunde der Stille an Deck wurde befolgt - gut für die Seehunde und ebenso für unsere Sinne, hier mein Reisetipp
Erstmals nahm ich an einem Gottesdienst auf der Insel teil. Obwohl nicht evangelisch, wählte ich die St.Clemens Kirche in Nebel – eine besondere Sonntagsmesse: Einleitend meinte die zelebrierende Pastorin: “Seit Kindertagen besuche ich hier im Urlaub Gottesdienste – und nun stehe ich in der St.Clemens Kirche zum 1.x auf der anderen Seite – diesen Gottesdienst hat mir Pastor Hillebrand geschenkt“.
Nach der hl.Messe lauschte ich einem kleinen Konzert, gefolgt vom Ortsbummel mit Abstecher zum Watt, und das Friesencafé habe ich auch nicht ausgelassen.
Einige Tage später war ich nochmals in Nebel, um mir im „Lädchen“ den originellen, handgefertigten Leuchtturm-Schlüsselanhänger zu besorgen. Stöbern in verschiedenen Läden gehört auch zum Urlaub – nun zu Hause habe ich Freude an der grossen Tasse mit original Friesenmuster, am erfrischenden Duft „FLAIR D‘AMRUM“, und sonstigen Mitbringseln.
Richtiges Schietwetter gab es nur ein paar Stunden – da bin ich dann wirklich ins kuschelig warme Zimmer geflüchtet, habe auch mal ein Stündchen im Leseraum der Amrum Touristik verbracht.
Baden und Barfuss-Strandwandern ist diesmal ausgefallen … wird in spätestens 2 Jahren nachgeholt.
Bei der diesjährig letzten meiner Spazier-Wanderungen auf den Bohlenwegen in den Norddorfer Dünen kam mir in den Sinn, wie sehr ich das alles vermissen werde, und was mir besonders fehlen wird:
Der Wind, der mich bis zum Haaransatz durchgepustet hat und die Energie, trotz Regen täglich unterwegs zu sein. Die Dünen, die unendliche Weite des Kiepsandes, die Spaziergänge auf der Wattseite, das exzellente Frühstück inclusive traumhaften Ausblick und den spitzbübischen Humor des Gastgebers, meine Inselfreundinnen samt Fellnase, die unterhaltsamen Abende samt tollen Essen, und und und ….
Mal sehen, ob ich tatsächlich wieder 2 Jahre bis zum nächsten Amrum-Urlaub verstreichen lasse ...