Naja, ist schon klar, das man da Verständnis hat. Meine Eltern waren auch zu der Zeit in Punta Cana, insofern kann ich schon mitfühlen, was ihr mitgemacht habt. Aber Schadensersatz wegen nicht vorhandener Reiseleitung? Von meinen Eltern weiß ich z. B., dass ihre Reiseleiterin bei ihnen im Hotel drei Tage festsaß und von dort nicht mehr wegkam, da sämtliche Zufahrtswege und Verbindungstr. unpassierbar waren. Glück für meine Eltern, Pech für Urlauber in anderen Hotels.
Allerdings kann die Reiseleitung in solch einem Fall sowieso absolut überhaupt nichts machen, außer die Lage an die Heimatbasis mitteilen und so dafür sorgen, dass nicht noch mehr Urlauber angekarrt werden, wie ja z. T. geschehen.
Aber nochmal zurück zu dem Schadensersatz wegen nicht vorhandener Reiseleitung. Das impliziert ja, das euch der Schaden nicht entstanden wäre, wenn die Reiseleitung da gewesen wäre. Nur was hätte sie tun sollen? Viele Hotels haben nach dem Hurrican geschlossen und die, die noch offen hatten waren voll bis unters Dach, da zusätzlich noch Leute aufgenommen werden mussten, die aus ihrem Hotel evakuiert werden mussten. Und mit "evakuiert" meine ich wirklich evakuiert, und nicht wegen zeitweise aussetzendem Strom oder Wasser. Du hast ja mit Sicherheit auch die Militärhubschrauber gesehen, die die Leute aus den Hotels ausgeflogen haben, die völlig von der Außenwelt abgeschnitten und in denen Trinkwasser- und Essensvorräte aufgebraucht waren?
Was wäre also die andere Alternative? Da bleibt nur noch die Leute vorzeitig heimschicken. Nur leider ging auch das nicht, da erst mal einige Tage gar keine Maschinen flogen und dann alle bis zum letzten Platz ausgebucht waren...
Du siehst also, so einfach ist das alles nicht. Und jetzt zu sagen, die Reiseleitung ist an allem Schuld, ich weiß nicht... Es ist nun mal eine Naturkatastrophe und ihr hattet das Pech in einem Hotel zu sein, das es halt ziemlich schwer erwischt hat. Aber gegen solche Naturereignisse kann man nunmal nichts machen und im Übrigen ist das auch der erste Punkt, für den JEDER Reiseveranstalter Schadensersatz in seinen Bedingungen explizit ausschließt... Wie schon vorher geschrieben, jeder der im August, September, Oktober in die Karibik fliegt, weiß dass dort zu dieser Zeit Hurricanzeit ist. Klar hofft man immer, dass es einen selbst nicht trifft, aber so ist das halt, mit dem Risiko muss man dann wohl leben. Wenn mir in Ägypten, der Türkei oder sonstwo eine Bombe unter dem Hintern explodiert, kann ich mich auch nicht hinstellen und sagen, da hätte sich die Reiseleitung aber mal ein bisschen besser kümmern müssen. Klingt hart, ist aber so. Mit solchen Risiken muss man leben, wenn man in andere Länder reist. Und selbst beim Urlaub auf Balkonien kann mir ein von oben angeflogener Blumentopf das Hirn zertrümmern.
Ach ja, meine Eltern haben noch das beste aus ihrer verbliebenen Woche gemacht und noch richtig Spaß gehabt. Sie haben mir allerdings auch von Leuten berichtet, die dann mit der Digicam in der Anlage rumspaziert sind und gleich mal "Beweisfotos" für die anstehende Geldrückforderung gemacht haben und den ganzen Tag nur am Meckern waren, weil es hier noch feucht war, oder da noch Sand lag oder der Pool abgelassen werden musste. Gut, wer so seinen Urlaub verbringen will, bitte schön...
Die Angestellten haben jedenfalls schier unmenschliches geleistet! Während die Straßen blockiert waren, und somit die Ablösung nicht ins Hotel kam, haben sie tlw. 72 Stunden durchgearbeitet, wohl wissend, dass zu hause ihre Hütte dem Sturm zum Opfer gefallen ist und sie somit quasi obdachlos sind. Daran sollte man auch mal denken, wenn man hier nach Schadensersatz schreit...