Hallo Holger, ein Patentrezept zum Thema Hooligans gibt es nicht und wird es auch in naher Zukunft nicht geben. Es tritt seit einigen Jahren ein Phänomen auf das sich auch in der Gesellschaft wiederspiegelt, die Bereitschaft zur Gewalt ohne Rücksicht auf die Gesundheit ja sogar auf das Leben des Einzelnen. Hier helfen weder Stadionverbote noch Haftstrafen, da dadurch die Wut auf die Obrigkeit weiter geschürt wird und sich einzelne zu Gruppen solidarisieren.
Fan-Gruppen bei Auswärts-oder Heimspielen durch den DFB auszusperren (siehe Dresden, St. Pauli, Frankfurt) halte ich für rechtlich sehr bedenklich. In der deutschen Rechtsprechung gibt es keine Kollektivstrafen und genau diese spricht der DFB aus.
Jemand der mit Pyro zündelt in den Knast zu schicken halte ich für verfehlt. Zwar ist in unseren Stadien das Abbrennen von Pyro verboten, doch kann es sich hierbei nur um einen Verstoß der Stadionordnung (Hausordnung) handeln und kann mit Hausverbot geahndet werden. Wobei der Täter zu ermittelt werden muss. 10 Fans des Stadions zu verweisen weil einer gezündelt hat aber nicht eindeutig zu ermitteln ist, ist nicht rechtens. Maßnahmen gibt es bestimmt viele aber nicht alle sind durchsetzbar.
Auch das Frankfurter-Projekt – Eintracht spendet EUR 50.000,- an eine Stiftung zur Erforschung und Behandlung von Knochenkrebs wenn bis zum Ende der Saison keine Strafe wegen Fanausschreitungen mehr eingeht. Strafen durch Fans verursacht, werden von den EUR 50.000,- abgezogen. Hier will man an das soziale Gewissen der Fans appellieren – wurde von den Ultras bereits im Vorfeld abgelehnt. Dazu muss man wissen die Frankfurter Ultras (mit über 3.000 Mitglieder die größte und gewaltbereiteste Fangruppe in Deutschland) hat in diesem Jahr durch den Verkauf von T-Shirts, Schals etc. weit über 50.000,- EUR an soziale Einrichtungen in Frankfurt gespendet.
Was ich mit diesen paar Zeilen aufzeigen wollte ist, dass es gar nicht so einfach ist, die richtige Maßnahme bzw. Entscheidung zu treffen. Meines Erachtens kann man nur über den Dialog mit den vernünftigen Fans dieses Problem angehen.
Hallo Meinungsfreiheit, diesmal sieht es echt gut aus für euch, die zweite Liga winkt.
Ohne Führungsspieler bzw. Leitwolf geht es im Fußball nicht. Außerdem kommt es auf die richtige Mischung zwischen alt und jung an. Man braucht Führungsspieler die wieder andere zu Führungsspieler heranziehen. Schweinsteiger ist das beste Beispiel.
Gruß Werner