@Harzer sagte:
Aber heutzutage werden die Spieler ja eher härter dafür bestarft, weil Sie sich über ein erzieltes Tor zu viel freuen oder z.B. das Trikot über den Kopf ziehen.
Nein ich glaube es nicht, es gibt eine gemeinsame Meinung zwischen Harzer und mir.
zum Thema Foulspiel, rufe ich allen den § 12 der Fußballordnungin Erinnerung, hier wird alles geregelt.
hier eine Copy der HP Seite des DFB:
Regel 12 – Verbotenes Spiel und
unsportliches Betragen
Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen 81
Indirekter Freistoß
Ein Torwart verursacht einen indirekten Freistoß für das gegnerische Team, wenn er
innerhalb seines Strafraums eines der folgenden vier Vergehen begeht:
Er hält den Ball mehr als sechs Sekunden lang in seinen Händen, bevor er ihn für
das Spiel freigibt.
Nachdem er den Ball freigegeben hat, berührt er ihn erneut mit der Hand, bevor
ein anderer Spieler den Ball berührt hat.
Er berührt den Ball, den ihm ein Mitspieler mit dem Fuß absichtlich zugespielt hat,
mit der Hand.
Er berührt den Ball, den er direkt von einem Einwurf eines Mitspielers erhalten hat,
mit der Hand.
Außerdem verursacht ein Spieler einen indirekten Freistoß für das gegnerische
Team, wenn er nach Ansicht des Schiedsrichters
gefährlich spielt,
den Lauf des Gegners behindert,
den Torwart daran hindert, den Ball aus seinen Händen freizugeben,
ein anderes Vergehen begeht, das nicht bereits in Regel 12 erwähnt wird und für
das die Partie unterbrochen wird, damit der fehlbare Spieler verwarnt oder des
Feldes verwiesen werden kann.
Der indirekte Freistoß wird an der Stelle ausgeführt, an der sich das Vergehen ereignete
(siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
Disziplinarmaßnahmen
Die Gelbe Karte zeigt an, dass ein Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselter
Spieler verwarnt wird.
Die Rote Karte zeigt an, dass ein Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselter
Spieler des Feldes verwiesen wird.
Rote oder Gelbe Karten können nur einem Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselten
Spieler gezeigt werden.
Disziplinarstrafen darf der Schiedsrichter vom Betreten des Spielfelds bis zum
Verlassen des Feldes nach dem Schlusspfiff aussprechen.
Wenn sich ein Spieler inner- oder außerhalb des Spielfelds eines verwarnungs- oder
feldverweiswürdigen Vergehens gegenüber einem Gegner, Mitspieler, Schieds -
richter, Schiedsrichter-Assistenten oder einer anderen Person schuldig macht oder
beleidigende oder schmähende Äußerungen gebraucht, wird er gemäß Schwere des
Vergehens bestraft.
82 Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen
Verwarnungswürdige Vergehen
Ein Spieler erhält eine Gelbe Karte und wird verwarnt, wenn er eines der folgenden
sieben Vergehen begeht:
unsportliches Betragen,
Protestieren/Reklamieren durch Worte oder Handlungen,
wiederholtes Verstoßen gegen die Spielregeln,
Verzögerung der Wiederaufnahme des Spiels,
Ignorieren des vorgeschriebenen Abstands bei Eckstoß, Freistoß oder Einwurf,
(Wieder-)Betreten des Spielfelds ohne Erlaubnis des Schiedsrichters,
absichtliches Verlassen des Spielfelds ohne Erlaubnis des Schiedsrichters.
Ein Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler wird verwarnt, wenn er eines
der folgenden drei Vergehen begeht:
unsportliches Betragen,
Protestieren/Reklamieren durch Worte oder Handlungen,
Verzögerung der Wiederaufnahme des Spiels.
Feldverweiswürdige Vergehen
Ein Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler erhält die Rote Karte
und wird des Feldes verwiesen, wenn er eines der folgenden sieben Vergehen begeht:
grobes Foulspiel,
Tätlichkeit,
Anspucken eines Gegners oder einer anderen Person,
Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance des
Gegners durch absichtliches Handspiel (gilt nicht für den Torwart im eigenen
Strafraum),
Vereiteln einer offensichtlichen Torchance für einen auf sein Tor zulaufenden
Gegenspieler durch ein Vergehen, das mit Freistoß oder Strafstoß zu ahnden ist,
anstößige, beleidigende oder schmähende Äußerungen oder Gebärden,
zweite Verwarnung im selben Spiel.
Ein Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler, der des Feldes verwiesen
wird, muss die Umgebung des Spielfelds und die Technische Zone verlassen.
Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen 83
Auslegung der Spielregeln und Richtlinien der FIFA für Schiedsrichter
Grundvoraussetzungen für ein Foulspiel
Damit ein Vergehen als Foulspiel gewertet wird, müssen folgende Bedingungen
erfüllt sein:
Das Foulspiel wurde von einem Spieler begangen.
Das Foulspiel erfolgte auf dem Spielfeld.
Das Foulspiel erfolgte bei laufendem Spiel.
Hat der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen, weil es außerhalb des Spielfelds
(bei laufendem Spiel) zu einem Vergehen gekommen ist, wird die Partie mit einem
Schiedsrichter-Ball an der Stelle fortgesetzt, an der sich der Ball zum
Zeitpunkt der Unterbrechung befand. Wurde das Spiel innerhalb des Torraums
unterbrochen, erfolgt der Schiedsrichter-Ball auf der Torraumlinie parallel zur
Torlinie so nahe wie möglich bei der Stelle, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der
Unterbrechung befand.
Fahrlässigkeit, Rücksichtslosigkeit, übermäßige Härte
„Fahrlässigkeit“ liegt vor, wenn ein Spieler unachtsam, unbesonnen oder unvorsichtig
in einen Zweikampf geht.
„Fahrlässige“ Fouls ziehen keine disziplinarische Maßnahme nach sich.
„Rücksichtslosigkeit“ liegt vor, wenn ein Spieler ohne jede Rücksicht auf die
Gefahr oder die Folgen seines Einsteigens für seinen Gegner vorgeht.
„Rücksichtslose“ Fouls ziehen eine Verwarnung nach sich.
„Übermäßige Härte“ liegt vor, wenn ein Spieler übertrieben hart in einen Zwei -
kampf geht und die Verletzung des Gegners in Kauf nimmt.
„Übermäßige Härte“ zieht einen Feldverweis nach sich.
Zweikampf
Als Zweikampf gilt der Kampf um Raum in Ballnähe mit Körperkontakt, jedoch
ohne den Einsatz von Armen und Ellbogen.
Im Zweikampf als unzulässig und als Vergehen gelten
Fahrlässigkeit,
Rücksichtslosigkeit,
übertriebene Härte.
Halten eines Gegners
Halten liegt vor, wenn ein Spieler seinen Gegner durch den Einsatz von Händen
oder Armen oder durch sonstigen Körpereinsatz daran hindert, an ihm vorbeioder
um ihn herumzulaufen.
84 Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen
Die Schiedsrichter sind angewiesen, das Zurückhalten von Gegenspielern frühzeitig
zu ahnden und entschlossen durchzugreifen, insbesondere im Strafraum
bei Eck- und Freistößen.
Der Schiedsrichter hat folgende Möglichkeiten:
Er ermahnt Spieler, die einen Gegner halten, bevor der Ball gespielt wird.
Er verwarnt Spieler, die ihren Gegner nach einer Ermahnung weiter halten.
Er entscheidet auf direkten Freistoß oder Strafstoß, falls das Vergehen erfolgte,
nachdem der Ball gespielt worden war.
Wenn ein Verteidiger einen Angreifer außerhalb des Strafraums zu halten beginnt,
ihn jedoch bis in den Strafraum weiter festhält, entscheidet der Schieds -
richter auf Strafstoß.
Disziplinarmaßnahmen
Hält ein Spieler einen Gegner fest und hindert ihn so daran, in Ballbesitz zu
gelangen oder eine günstige Position einzunehmen, wird er wegen unsport -
lichen Betragens verwarnt.
Nimmt ein Spieler dem gegnerischen Team durch Zurückhalten eines Gegners
eine klare Torchance, wird er des Feldes verwiesen.
In allen übrigen Situationen zieht das Halten eines Gegners keine disziplina -
rischen Maßnahmen nach sich.
Spielfortsetzung
Direkter Freistoß am Ort des Vergehens (siehe Regel 13 – Ort der Freistoß -
ausführung) oder Strafstoß bei Halten im Strafraum.
Handspiel
Ein Handspiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball mit seiner Hand oder seinem
Arm absichtlich berührt. Der Schiedsrichter achtet bei der Beurteilung der
Situation auf
die Bewegung der Hand zum Ball (nicht des Balls zur Hand),
die Entfernung zwischen Gegner und Ball (unerwartetes Zuspiel),
die Position der Hand (Das Berühren des Balls an sich ist noch kein Vergehen.),
das Berühren des Balls durch einen Gegenstand in der Hand des Spielers
(Kleidung, Schienbeinschoner usw.), was ein Vergehen darstellt,
das Treffen des Balls durch einen geworfenen Gegenstand (Schuh, Schien -
bein schoner usw.), was ein Vergehen darstellt.
Disziplinarmaßnahmen
Unter gewissen Umständen sind Spieler bei einem Handspiel wegen unsport -
lichen Betragens zu verwarnen, z. B. wenn der Spieler
Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen 85
durch ein absichtliches, klares Handspiel verhindert, dass der Gegner in Ball -
besitz gelangt,
versucht, durch ein absichtliches Handspiel ein Tor zu erzielen.
Verhindert ein Spieler durch ein absichtliches Handspiel ein Tor oder eine klare
Torchance des gegnerischen Teams, wird er des Feldes verwiesen. Grund für diese
Strafe ist nicht das absichtliche Handspiel an sich, sondern die Tatsache, dass
durch eine unerlaubte und unfaire Aktion ein Gegentor verhindert wurde.
Spielfortsetzung
Direkter Freistoß am Ort des Vergehens (siehe Regel 13 – Ort der Freistoß -
ausführung) oder Strafstoß.
Für den Torhüter gelten bei Handspiel außerhalb des Strafraums die gleichen
Regeln wie für alle übrigen Spieler. Berührt der Torhüter den Ball innerhalb des
Strafraums mit der Hand, kann deswegen weder ein direkter Freistoß noch eine
Strafe gegen ihn ausgesprochen werden. Indirekte Freistöße aufgrund anderer
Vergehen des Torhüters sind jedoch möglich.
Vergehen des Torhüters
Der Torhüter darf den Ball nicht länger als sechs Sekunden in den Händen halten.
Der Torhüter hält den Ball in den Händen, wenn er
den Ball mit beiden Händen festhält oder ihn mit einer Hand gegen eine
Oberfläche hält (z. B. am Boden, gegen den eigenen Körper),
den Ball in der ausgestreckten offenen Hand hält,
den Ball auf den Boden prellt oder ihn in die Luft wirft.
Hat der Torhüter den Ball mit seinen Händen in Besitz gebracht, darf er von einem
Gegenspieler nicht angegriffen werden.
Der Torhüter darf den Ball im eigenen Strafraum in folgenden Fällen nicht mit
der Hand berühren:
Er hat den Ball freigegeben, ohne dass dieser von einem anderen Spieler
berührt wurde.
– Der Torhüter ist im Besitz des Balls, wenn er ihn irgendwie mit der Hand
oder dem Arm berührt. Dies gilt nicht, wenn der Ball zufällig vom Torhüter
wegspringt, z. B. nach einer Parade.
– Als Ballbesitz durch den Torhüter gilt auch, wenn der Torhüter den Ball absichtlich
von der Hand oder vom Arm abprallen lässt.
Ein Mitspieler hat ihm den Ball mit dem Fuß absichtlich zugespielt.
Er hat den Ball direkt von einem Einwurf eines Mitspielers erhalten.
Spielfortsetzung
Indirekter Freistoß am Ort des Vergehens (siehe Regel 13 – Ort der Freistoß -
ausführung).
86 Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen
Vergehen gegen Torhüter
Hindert ein Spieler den Torhüter daran, den Ball aus seinen Händen abzuspielen,
gilt dies als Vergehen.
Tritt ein Spieler den Ball oder versucht er, den Ball zu treten, während der
Torhüter diesen abspielen möchte, wird der Spieler bestraft.
Das Behindern des Torhüters durch unfaires Bedrängen, z. B. bei einem
Eckstoß, gilt als Vergehen.
Gefährliches Spiel
Als gefährliches Spiel gilt jede Aktion beim Spielen des Balls, durch die jemand
verletzt werden könnte (einschließlich des Spielers selbst), die sich in der Nähe
eines Gegners zuträgt und diesen aus Angst vor einer Verletzung daran hindert,
den Ball zu spielen.
Ein Fallrückzieher oder Scherenschlag ist erlaubt, sofern nach Ansicht des
Schiedsrichters dadurch kein Gegenspieler gefährdet wird.
Gefährliches Spiel kann nur dann vorliegen, wenn kein Körperkontakt zwischen
den Spielern erfolgt. Kommt es jedoch zum Körperkontakt, gilt die Aktion als
Vergehen und wird mit einem direkten Freistoß oder Strafstoß geahndet. Bei gefährlichem
Spiel mit Körperkontakt hat der Schiedsrichter zudem zu prüfen, ob
auch eine Unsportlichkeit vorliegt.
Disziplinarmaßnahmen
Gefährliches Spiel im Rahmen eines „normalen“ Zweikampfs zieht keine
Disziplinarmaßnahme nach sich. Nimmt der fehlbare Spieler bei seiner Aktion
eine Verletzung des Gegners in Kauf, wird er vom Schiedsrichter verwarnt.
Verhindert ein Spieler durch gefährliches Spiel eine klare Torchance, wird er
vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen.
Spielfortsetzung
Indirekter Freistoß am Ort des Vergehens (siehe Regel 13 – Ort der Freistoß -
ausführung).
Bei Körperkontakt liegt ein anderes Vergehen vor, das mit einem direkten
Freistoß oder Strafstoß geahndet wird.
Behindern des Gegners
Behinderung des Gegners liegt vor, wenn sich ein Spieler in den Weg eines
Gegenspielers stellt und ihn dadurch auflaufen lässt, zum Abbremsen oder zu einer
Richtungsänderung zwingt, wobei sich der Ball für beide Spieler außer
Reichweite befindet.
Jeder Spieler darf seine Position auf dem Feld selbst bestimmen. Er darf dem
Gegner zwar im Weg stehen, ihm jedoch nicht in den Weg treten.
Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen 87
Das Abschirmen des Balls ist gestattet. Schirmt ein Spieler, der den Ball in spielbarer
Distanz kontrolliert, diesen aus taktischen Gründen vor einem Gegner ab,
ohne dass er dazu seine Arme oder seinen Körper benutzt, liegt kein Vergehen
vor. Befindet sich der Ball in spielbarer Distanz, darf der Spieler vom Gegner
regelkonform angegriffen werden.
Verzögerung der Spielfortsetzung wegen Gelber oder Roter Karte
Entscheidet sich der Schiedsrichter, einen Spieler zu verwarnen oder des Feldes
zu verweisen, wird die Partie erst nach Zeigen der Gelben oder Roten Karte fortgesetzt.
Verwarnung für unsportliches Betragen
Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er
eines der sieben Vergehen, die mit einem direkten Freistoß geahndet werden,
rücksichtslos begeht,
zur Unterbindung oder Verhinderung eines vielversprechenden Gegen -
angriffs ein taktisches Foul begeht,
einen Gegner zurückhält, um ihn dadurch vom Ball zu trennen oder um zu verhindern,
dass der Gegner in Ballbesitz gelangt,
den Ball mit der Hand spielt, damit der Gegner nicht in Ballbesitz gelangen
oder einen Gegenstoß ausführen kann (gilt nicht für den Torhüter im eigenen
Strafraum),
versucht, durch ein Handspiel ein Tor zu erzielen (dabei ist unerheblich, ob der
Versuch erfolgreich war. Der Versuch alleine gilt als Unsportlichkeit.),
versucht, den Schiedsrichter durch das Simulieren einer Verletzung oder eines
angeblichen Fouls (Schwalbe) zu täuschen,
während des Spiels ohne Erlaubnis des Schiedsrichters seinen Platz mit dem
Torhüter tauscht,
sich gegenüber dem Spiel respektlos verhält,
beim Verlassen des Spielfelds den Ball tritt, nachdem er die Erlaubnis erhalten
hat, das Spielfeld zu verlassen,
einen Gegner während des Spiels oder davor verbal ablenkt,
unerlaubte Markierungen auf dem Spielfeld anbringt,
bei einem Rückpass zum eigenen Torhüter den Ball absichtlich auf unkonventionelle
Art mit dem Kopf, der Brust oder dem Knie spielt, um die Rück pass -
regel zu umgehen. Dabei ist unerheblich, ob der Torhüter den Ball anschlie -
ßend mit der Hand berührt oder nicht. Die Aktion wird als Vergehen geahndet,
weil der Spieler damit Sinn und Geist von Regel 12 untergräbt. Die Partie wird
mit einem indirekten Freistoß fortgesetzt,
bei der Ausführung eines direkten Freistoßes den Ball auf unkonventionelle
Art zum eigenen Torhüter zurückspielt und damit die Rückpassregel umgeht.
Der Spieler wird verwarnt und der Freistoß wiederholt.
88 Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen
Torjubel
Zwar ist es einem Spieler erlaubt, seiner Freude nach einem Treffer Ausdruck zu
verleihen, doch darf der Torjubel nicht übertrieben werden.
Die FIFA gestattet Torjubel in angemessenem Rahmen. Zu unterbinden sind jedoch
„choreografierte“ Jubelszenen, wenn dadurch zu viel Zeit verloren geht.
Die Schiedsrichter sind angewiesen, in solchen Fällen einzuschreiten.
Ein Spieler wird verwarnt, wenn er:
nach Meinung des Schiedsrichters mit provozierenden, höhnischen oder aufhetzenden
Gesten jubelt,
an einem Zaun hochklettert, um einen Treffer zu feiern,
sein Hemd über seinen Kopf auszieht oder es ganz oder teilweise über seinen
Kopf stülpt,
Kopf oder Gesicht mit einer Maske oder Ähnlichem bedeckt.
Das Verlassen des Spielfelds beim Torjubel ist an sich noch kein verwarnungswürdiges
Vergehen, doch sind die Spieler gehalten, so rasch wie möglich auf das
Feld zurückzukehren.
Von den Schiedsrichtern wird erwartet, dass sie in solchen Situationen präventiv
auf die Spieler einwirken und bei der Beurteilung des Torjubels gesunden
Menschenverstand walten lassen.
Reklamieren/Protestieren
Zeigt sich ein Spieler mit einer Schiedsrichter-Entscheidung nicht einverstanden,
indem er protestiert (verbal/nonverbal), wird er vom Schiedsrichter verwarnt.
Der Kapitän genießt in Bezug auf die Spielregeln weder einen Sonderstatus noch
besondere Privilegien, trägt aber eine gewisse Verantwortung für das Verhalten
seines Teams.
Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen 89
Verzögerung der Wiederaufnahme des Spiels
Der Schiedsrichter verwarnt jeden Spieler, der die Spielfortsetzung verzögert,
indem er
einen Freistoß absichtlich an der falschen Stelle ausführt, um damit den
Schieds richter zu zwingen, die Ausführung wiederholen zu lassen,
einen Einwurf vorbereitet, dann aber plötzlich den Ball einem Mitspieler überlässt,
nach einer Spielunterbrechung durch den Schiedsrichter den Ball wegspielt
oder ihn mit den Händen wegträgt,
die Ausführung eines Einwurfs oder eines Freistoßes unnötig verzögert,
bei seiner Auswechslung das Spielfeld absichtlich langsam verlässt,
eine Auseinandersetzung provoziert, indem er den Ball absichtlich in die Hand
nimmt, nachdem der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen hat.
Wiederholtes Verstoßen gegen die Spielregeln
Die Schiedsrichter sollten stets auf Spieler achten, die wiederholt gegen die
Spielregeln verstoßen. Dabei sollten sie sich insbesondere bewusst sein, dass
auch Spieler, die verschiedene Vergehen begehen, wegen wiederholten
Verstoßens gegen die Spielregeln verwarnt werden müssen.
Wie viele Vergehen erforderlich sind, um einen Spieler wegen wiederholten
Verstoßens gegen die Spielregeln zu verwarnen, ist Ermessenssache. Die
Beurteilung eines möglichen Verhaltensmusters muss immer im Sinne einer
optimalen Spielleitung erfolgen.
Grobe Fouls
Ein Spieler begeht ein grobes Foul, wenn er bei laufendem Spiel im Kampf um
den Ball übermäßig hart oder brutal in einen Zweikampf einsteigt.
Gefährdet ein Spieler in einem Zweikampf die Gesundheit seines Gegners, ist
dies als grobes Foul zu ahnden.
Ein Spieler, der im Kampf um den Ball von vorne, von der Seite oder von hinten
mit einem oder beiden Beinen in einen Gegenspieler hineinspringt und durch
übertriebene Härte die Gesundheit des Gegners gefährdet, begeht ein grobes
Foul.
90 Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen
Bei groben Fouls wird nicht auf Vorteil entschieden, es sei denn, im Anschluss an
die Szene ergibt sich eine klare Torchance. Der Schiedsrichter zeigt dem fehl -
baren Spieler bei der nächsten Spielunterbrechung die Rote Karte.
Grobe Fouls werden mit einem Feldverweis geahndet. Die Partie wird mit einem
direkten Freistoß an der Stelle, an der sich das Vergehen ereignete (siehe Regel
13 – Ort der Freistoßausführung), oder mit einem Strafstoß fortgesetzt (falls
sich das grobe Foul im Strafraum des betreffenden Spielers ereignete).
Tätlichkeit
Eine Tätlichkeit liegt vor, wenn ein Spieler einen Gegner abseits des Balls übermäßig
hart oder brutal attackiert.
Als Tätlichkeit gelten auch übertriebene Härte oder Gewalt gegen eigene Mit -
spieler, Zuschauer, Spieloffizielle oder sonstige Personen.
Zu Tätlichkeiten kann es auf oder neben dem Spielfeld und bei laufendem oder
unterbrochenem Spiel kommen.
Bei einer Tätlichkeit wird nicht auf Vorteil entschieden, es sei denn, im Anschluss
an die Szene ergibt sich eine klare Torchance. Der Schiedsrichter zeigt dem fehlbaren
Spieler bei der nächsten Spielunterbrechung die Rote Karte.
Tätlichkeiten können oft in einen Tumult ausarten, weshalb die Schiedsrichter
angewiesen sind, präventiv einzugreifen.
Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselte Spieler, die eine Tätlichkeit begehen,
werden des Feldes verwiesen.
Spielfortsetzung
Bei unterbrochenem Spiel wird die Partie gemäß der vorangegangenen
Entscheidung fortgesetzt.
Bei laufendem Spiel und einer Tätlichkeit außerhalb des Spielfelds gilt:
– Befindet sich der Spieler beim Begehen der Tätlichkeit bereits außerhalb
des Spielfelds, wird die Partie mit einem Schiedsrichter-Ball an der Stelle
fortgesetzt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Unterbrechung befand.
Wurde das Spiel innerhalb des Torraums unterbrochen, erfolgt der Schieds -
richter-Ball auf der Torraumlinie parallel zur Torlinie so nahe wie möglich
bei der Stelle, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Unter brechung befand.
– Verlässt der betreffende Spieler für die Tätlichkeit das Spielfeld, ist die
Partie mit einem indirekten Freistoß an der Stelle fortzusetzen, an der sich
der Ball zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung befand (siehe Regel 13 – Ort
der Freistoßausführung).
Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen 91
Bei laufendem Spiel und einer Tätlichkeit auf dem Spielfeld gilt:
– Bei einer Tätlichkeit an einem Gegenspieler wird die Partie mit einem
direkten Freistoß an der Stelle, an der sich das Vergehen ereignete (siehe
Regel 13 – Ort der Freistoßausführung), oder mit einem Strafstoß fort -
gesetzt (falls sich die Tätlichkeit im Strafraum des betreffenden Spielers
ereignete).
– Bei einer Tätlichkeit an einem Mitspieler wird die Partie mit einem indirekten
Freistoß am Ort des Vergehens fortgesetzt (siehe Regel 13 – Ort der
Freistoß ausführung).
– Bei einer Tätlichkeit an einem Auswechselspieler oder einen ausgewechselten
Spieler wird die Partie mit einem indirekten Freistoß an der Stelle
fortgesetzt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung befand
(siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
– Bei einer Tätlichkeit am Schiedsrichter oder einem Schiedsrichter-Assis -
tenten wird die Partie mit einem indirekten Freistoß an der Stelle des
Vergehens fortgesetzt (siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
– Bei einer Tätlichkeit an einer sonstigen Person wird die Partie mit einem
Schiedsrichter-Ball an der Stelle fortgesetzt, an der sich der Ball zum
Zeitpunkt der Unterbrechung befand. Wurde das Spiel innerhalb des Tor -
raums unterbrochen, erfolgt der Schiedsrichter-Ball auf der Torraumlinie
parallel zur Torlinie so nahe wie möglich bei der Stelle, an der sich der Ball
zum Zeitpunkt der Unterbrechung befand.
Vergehen durch Werfen von Gegenständen (inkl. Ball)
Wirft ein Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler bei laufendem
Spiel rücksichtslos einen Gegenstand auf einen Gegner oder eine andere
Person, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel und verwarnt den betreffenden
Spieler.
Wirft ein Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler bei laufendem
Spiel mit übermäßiger Härte einen Gegenstand auf einen Gegner oder eine
andere Person, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel und verweist den
betref fenden Spieler wegen einer Tätlichkeit des Feldes.
Spielfortsetzung
Wirft ein Spieler im eigenen Strafraum einen Gegenstand auf einen Gegner
außerhalb des Strafraums, wird die Partie mit einem direkten Freistoß für
den Gegner an der Stelle fortgesetzt, an der das Objekt den Gegner getroffen
hat oder hätte.
Wirft ein Spieler außerhalb des eigenen Strafraums einen Gegenstand auf
einen Gegner, der sich im Strafraum befindet, entscheidet der Schieds -
richter auf Strafstoß.
92 Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen
Wirft ein Spieler auf dem Spielfeld einen Gegenstand auf eine Person
außerhalb des Spielfelds, wird die Partie mit einem indirekten Freistoß an
der Stelle fortgesetzt, an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Spiel unter -
brechung befand (siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
Wirft ein Spieler außerhalb des Spielfelds einen Gegenstand auf einen
Gegner auf dem Spielfeld, wird die Partie mit einem direkten Freistoß für
den Gegner an der Stelle, an der das Objekt den Gegner getroffen hat oder
hätte, oder einem Strafstoß (falls der Gegner innerhalb des eigenen Straf -
raums getroffen wurde) fortgesetzt.
Wirft ein Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler außerhalb des
Spielfelds einen Gegenstand auf eine Person auf dem Spielfeld, wird die
Partie mit einem indirekten Freistoß für den Gegner an der Stelle fortgesetzt,
an der sich der Ball zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung befand
(siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer Torchance
Das Verhindern einer eindeutigen Torchance des gegnerischen Teams wird mit
einem Feldverweis bestraft. Dabei ist unerheblich, ob das Vergehen im Straf -
raum erfolgte oder nicht.
Entscheidet der Schiedsrichter bei einer klaren Torchance auf Vorteil und entsteht
daraus direkt ein Tor, obwohl ein Gegner den Ball mit der Hand gespielt
oder einen angreifenden Spieler gefoult hat, kann der betreffende Spieler nicht
des Feldes verwiesen, sondern lediglich verwarnt werden.
Die Schiedsrichter sind angewiesen, beim Entscheid über einen Feldverweis für
das Verhindern eines Tors oder das Vereiteln einer Torchance folgende Aspekte
zu berücksichtigen:
Distanz zwischen Vergehen und Tor
Wahrscheinlichkeit, dass das angreifende Team in Ballbesitz bleibt oder
kommt
Richtung des Spiels
Position und Anzahl verteidigender Spieler
Art des Vergehens, durch das eine klare Torchance vereitelt wird, da dieses mit
einem direkten oder indirekten Freistoß geahndet werden kann
Anweisungen des DFB
1. Jeder Spieler, der den Schiedsrichter angreift oder beleidigt, wird des
Feldes verwiesen.
2. Jeder Spieler, der gegen eine Schiedsrichter-Entscheidung protes tiert,
wird verwarnt.
Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betragen 93
3. Greift ein Spieler einen Mannschaftskameraden, den Schiedsrichter, einen
Schiedsrichter-Assistenten, einen Zuschauer usw. an, so gilt dies ebenfalls
als gewaltsames Spiel.
4. Wenn ein Spieler der verteidigenden Mannschaft wegen Tretens oder
Schlagens eines Gegners innerhalb des Strafraumes vom Spielfeld gewiesen
wird, muss der Schiedsrichter außerdem noch einen Strafstoß verhängen,
wenn sich der Ball im Spiel befand.
5. Das Anspucken eines Spielers und der Versuch sind gleich (direkter
Freistoß, Feldverweis) zu bestrafen.
6. Wird ein bereits verwarnter Spieler während eines Spieles in Folge einer zweiten
Verwarnung des Feldes verwiesen, muss der Schieds richter ihm zuerst die
Gelbe Karte und unmittelbar danach die Rote Karte zeigen. (Damit soll deutlich
signalisiert werden, dass der Feldverweis aufgrund des zweiten verwarnungswürdigen
Verstoßes und nicht etwa aufgrund eines Verstoßes, der einen
sofortigen Ausschluss zur Folge gehabt hätte, ausgesprochen wurde.)
7. Wenn ein Schiedsrichter im Begriff ist, einen Spieler zu verwarnen, und dieser
Spieler, ehe die Verwarnung ausgesprochen ist, einen weiteren Verstoß
begeht, der eine Verwarnung nach sich zieht, so muss der Spieler mit „Gelb-
Rot“ des Feldes verwiesen werden (zunächst „Gelb“, dann „Gelb-Rot“).
8. Wenn nach Meinung des Schiedsrichters ein Torwart sich länger als notwendig
auf den Ball legt, macht er sich unsportlichen Betragens schuldig.
9. Der Torhüter ist mit der Roten Karte des Feldes zu verweisen, wenn er
außerhalb seines Strafraumes den Ball absichtlich mit den Händen spielt
und so eine klare Tormöglichkeit zunichte macht oder einen offensichtlichen
Torerfolg verhindert.
10. Das unabsichtliche Ablenken des Balles mit dem Fuß oder den Füßen (der
Ball wird von einem Mannschaftskollegen des Torhüters ungewollt abgefälscht
oder nicht richtig getroffen) ist kein Rückpass im Sinne der Regel.
11. Situationen, in welchen der Ball von einem Mannschaftskollegen mit dem
Fuß zwar nicht direkt in Richtung des Torhüters, jedoch absichtlich so gespielt
wird (beispielsweise neben das Tor), dass der Torhüter den Ball annehmen
kann, sind im Sinne dieser Regel als absichtliche Rückpässe an den
Torhüter zu werten. Berührt der Torwart in solchen Fällen den Ball mit den
Händen, ist ein indirekter Freistoß zu verhängen. Ein indirekter Freistoß ist
auch dann zu verhängen, wenn ein Mitspieler des Torhüters den Ball mit
dem Fuß absichtlich stoppt und der Torhüter diesen Ball mit der Hand
berührt.
12. Ein Verstoß gegen die Spielregel liegt ebenfalls vor, wenn sich ein Spieler
beim Eckstoß vor den Torhüter stellt, um diesen dadurch zu behindern, bevor
der Eckstoß ausgeführt und der Ball im Spiel ist.
94 Regel 12 – Verbotenes Spiel und unsportliches Betrag