@ Tanja
Du hast natürlich völlig recht, die wirkliche Verantwortung für die Termingestaltung trägt der jew. Arzt, und nicht die Arzt- oder Sprechstundenhelferin. Diese ist, wie jeder Arbeitnehmer, weisungsgebunden und kann sich nicht so einfach über die Anweisungen ihres Chefs oder ihrer Chefin hinwegsetzen. Der Arzt sollte ein Interesse daran haben, daß die Patienten nicht über Gebühr lange warten müssen, denn ob sie mit ihm zufrieden sind oder nicht, hängt nicht nur von der ärztlichen Behandlung ab, sondern auch davon, ob sie sich menschlich "anständig" behandelt fühlen.
Die Realität sieht allerdings oft anders aus. Vielen Ärzten scheint es völlig egal zu sein, wie lange der einzelne Patient zu warten hat, ihnen kommt es einzig allein darauf an, eine bestimmte Anzahl Patienten "durchzuschleusen", wie ist ihnen egal, weil man glaubt, nur so wirtschaftlich arbeiten zu können, das vor allem in Zeiten, in denen der Anteil der Büroarbeit in den Praxen immer umfangreicher wird.
Ursache für diese Einstellung vieler Ärzte ist die patriarchalisch-hierarchisch ausgeprägte Ausbildung, die sie genießen. Diese ist im Medizinbereich an der Tagesordnung, und viele Ärzte können sich auch dann nicht davon trennen, wenn sie selbständig sind. Da ist "Schnauze halten" die Devise, ihr Verhältnis zu den Patienten ist von hrer Erziehung geprägt.
Nun ist es allerdings keineswegs zwingend so, daß man sich als Patient alles gefallen lassen muß. Wenn man über Gebühr lange warten muß, zumal wenn man einen fixen Termin hat, steht es einem frei, den Arzt zu wechseln. Wenn der Herr Doktor irgendwann eine leere oder zumindest leerer gewordene Praxis vorfindet, wird er sich schon Gedanken machen über die Terminplanung.
Ärzte sind nämlich keine Wohltäter der Nation, als welche sich manche aufspielen. Arztpraxen sind nichts weiter wie Wirtschaftsunternehmen, kein Umsatz, keine Rendite...Insoweit unterscheiden sie sich in keiner Weise z.B. von einer chem. Reinigung, einem Restaurant oder einem Schuhgeschäft.