• salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1154686410000

    Aus dem Harz nichts Neues! Du bist ganz bestimmt der einzige hier, der das nötige Hintergrundwissen hat, um die Dinge richtig beurteilen zu können. Wahrscheinlich bist Du doch im geheimen so eine Art Ersatz-Reserve-Regierungssprecher der Bundesregierung. ;) Wenn dem so wäre, bekämst Du wenigstens die heiße Luft, die Du hier abläßt, auch noch bezahlt, wie die richtigen Regierungssprecher. ;)

    Du unterschätzt Deine Mituser ganz gehörig, Harzer.

    Nein, man zwingt niemanden, einen solchen "Arbeitsdienst"-1€-Job anzunehmen. Aber welch ein Zynismus! Wenn er es nämlich nicht tut, werden ihm die Regelleistungen um 30% für drei Monate, bei wiederholter Ablehnung um 60% gekürzt, jungen Leuten unter 25 wird für diese Zeit das ALGII gar ganz gestrichen.

    Die gerade eingeführten Gesetzesänderungen sehen "Pflichtarbeiten" für über 800.000 Erwerbslose vor. Bei den Aufgabenfeldern soll es sich um zusätzliche oder ergänzende Arbeiten handeln. De facto setzen aber die Kommunen die Erwerbslosen in Jobs ein, für die sie normalerweise Handwerksfirmen beauftragen würden. Die Jobber verdrängen so regulär Beschäftigte, die aufgrund Arbeitsmangel von ihren Unternehmen entlassen werden müssen und ihrerseits in der Arbeitslosigkeit landen. Der angebliche Nutzen der Jobs ist also eindeutig kontraproduktiv.

    Ein zusätzlicher Nutzen besteht darin, daß die 1€-Jobber aus der Arbeitslosenstatistik rausfallen. Demnächst werden wir also dann lesen und hören, daß die Arbeitslosenzahl sich dank HartzIV um 800.000 reduziert habe. Welch ein Irrsinn!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1154688130000

    Das ist die Realität der 1€-Jobs.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Barbara R.
    Dabei seit: 1108252800000
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    geschrieben 1154688466000

    Fragt mal nach bei den Spargel- und Erdbeerbauern, die vom Arbeitsamt Zwangserntehelfer zugewiesen bekommen, wie glücklich die sind, dass sie diese Helfer aufgedrückt bekommen.

    Wenn sie überhaupt auftauchen, machen sie in den seltensten Fälle ihre Arbeit gut, häufiger jedoch richten sie mehr Flurschaden als -nutzen an, oder bleiben irgendwann einfach ganz weg.

    Wenn diese Helfer sich dann eine Sperre einfangen, scheint es sie ja nicht sehr zu kratzen. Schwarzgeld ist schliesslich auch Geld, anders kann ich mir sowas nicht erklären.

    Barbara R. Wir haben alle den gleichen Himmel, aber nicht den gleichen Horizont
  • Chiara Saluta
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    gesperrt
    geschrieben 1154689061000

    @ salva

    nehmen wir mal deine Statesment's als Status Quo.

    Wir hätten dann 6,6 Mio. Arbeitslose/-suchende mit 3% Missbrauchsquote ( immerhin 198.000 ).

    Wir halten ebenfalls fest, das es in D. zuwenig Arbeitsplätze gibt.

    Wie sieht denn Deiner Meinung die Alternative zu dem bestehenden System aus :question:

    Bis dato hast Du Dich immer nur mokiert, ohne einen Lösungsvorschlag kund zu tun.

    Das alte System ( welches nicht mehr bezahlbar war ) wieder einführen ?

    Off Topic:

    Der Transfergesellschaft die lt. Bericht im Spiegel die momentan größte Bevölkerungsgruppe mit ca.28 Mio ist ( gegeüber 26Mio. die arbeiten ), stellt natürlich auch eine immense Wählergruppe dar, die will man sich als Politiker natürlich warm halten. :?

    Zurück zum Thema:

    Der einzige Lösungsansatz des Problems könnte in seiner Theorie so sein, wie HartzIV ursprünglich gedacht war - der Gedanke des fördern und forderns - welcher aber durch die ausgehandelten Kompromisse von SPD-Grünen und Union ach schon damals so verwässert wurden, das es zu dem wurde, was wir heute haben, einen löchrigen Käse, der auch noch übel riecht.

    Ich will schon gar nicht auf die anderen Baustellen momentan verweisen.....

    Aber nur wen man einsieht, dass man auch selbst etwas tun muss, und wenn man nicht weiß wie, das es das Arbeitsamt gibt um diesen zu unterstützen, aber nicht an die Hand nehmen sollte.

    Nur leider ist es für viele einfacher - wie harzer es treffend formulierte - die gebratenen Tauben vorgesetzt zu bekommen, als sie selber zu suchen.

    Zur Not gibt es diese auch im Ausland, wo händeringend Arbeitskräfte gesucht werden, grade in Skandinavien.

    Aber dann gibt es wieder das grosse Deutsche ABER.....

    Hilf Dir selbst, dann hilft dir Gott

    i.d.S.

    Chiara

  • Harzer
    Dabei seit: 1127260800000
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    geschrieben 1154694077000

    @Sokrates

    Stimme dir vollkommen zu, es wird schon schwer heutzutage was zu finden, wenn man über 40zig ist und ab 50zig ist sowieso Ende im Gelände. Außer wenn man viel Glück hat, Vitamin B oder einen Beruf sehr gut kann, der derzeitig händeringend gesucht wird. Wie z.B. qualifizierte Ingenieure.

    Wir kriegen auch von oben vorgschrieben, welche Kriterien ein Bewerber erfüllen muss, und welches die ko Kriterien sind.

    Und solange es genügend passende Bewerber gibt um eine Stelle zu besetzen, wird z.B. kein ältere eingestellt. Wenn ich das machen würde, müßte ich es schon sehr sehr gut begründen müssen, wenn nebenan noch weitere 80zig Menschen sich beworben haben, die alle zwischen mitte zwanzig bis mitte dreißig sind.

    Derzeitig sehe ich da auch keine Besserung in Sicht, aber langfristig werden sich wohl die Unternehmen auch wieder auf Mitmenschen über 50zig zurückgreifen müssen, da sie sonst gar nicht mehr ihre Arbeitsplätze besetzen können. Es gibt ja jetzt schon etliche Berufe, wo es an fähigen Bewebern mangelt und die Arbeitslosenqoute bei diesen Berufsfeldern gegen Null tendiert.

    Man geht ja davon aus, das die Bevölkerungszahl von 82 Mio Deutschen auf 50 Mio sinken wird, weil es keinen Nachwuchs mehr gibt. Und von den 50 Mio ist der größte Teil Rentner, also müssen die Unternehmen wieder umdenken und auch dann wieder ältere Einstellen und die restlichen freien Stellen müssen durch Einwanderer besetzt werden.

    Leben und leben lassen!
  • salvamor41
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    geschrieben 1154694972000

    @ Chiara

    Du darfst nicht alles glauben, was die Politiker Dir so erzählen!

    Die jammern dauernd unter Hinweis auf geänderte demoskopische Verhältnisse, daß der Staat zu wenig einnimmt, und sie holen sich immer mehr von den Bürgern, indem sie die Steuern und Abgaben erhöhen. Aber wenn es darum geht, die Ausgabenseite des Staates kontrolliert zu reduzieren, stellen sie sich taub.

    Unser Verteidigungsminister Jung setzt sich z.B. zur Zeit vehement dafür ein, den eh auf ca. 100 Milliarden €/Legislaturperiode aufgeblähten Wehretat Deutschlands zu Lasten der Sozialausgaben noch um 5 Milliarden € zu erhöhen.

    Auch bei der dringend erforderlichen Reduzierung der verschiedenen staatlichen Subventionen, die sich auf unsgesamt ca. 150 Milliarden € p.a. belaufen, tuen die Damen und Herren in Berlin sich sehr schwer.

    Wie wäre es u.a. auch mal, die Einkommen der ganzen Heerscharen von Bundesbediensteten der demoskopischen Entwicklung anzupassen, anstatt immer nur bei den sozial Schwachen abzukassieren! Wie wäre es, einmal die Existenzberechtigung so einiger Großverdiener in Frage zu stellen?!

    Wer sagt Dir also, daß das alte System nicht mehr finanzierbar war? Inzwischen ist es fast zum geflügelten Wort geworden, daß der Staat "kein Geld mehr" hat (insoweit haben unsere Politiker mit ihrer Vernebelungstaktik Erfolg gehabt), aber viel zu wenige fragen, warum er kein Geld mehr hat.

    Die Sozialausgaben u.a. für Arbeitslose hätten spielend leicht beibehalten werden können, wenn man sich die Mühe gemacht hätte, an anderer Stelle zu sparen.

    Wofür brauchen wir überhaupt eine Staatsverwaltung, wenn sie nicht einmal bereit ist, für unverschuldet in Not geratenen Bürger einzustehen und ihnen in Notzeiten eine bedarfsorientierte Existenz zu gewährleisten?! Oder sind wir Bürger nur dazu da, einem Heer von zigtausend Sesselfurzern eine Rundumversorgung zu bezahlen, die sie den Bürgern verweigern?!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1154696895000

    @ Harzer

    Was würdest Du denn den Arbeitslosen der Generation 50+, die Du nicht einstellen darfst, empfehlen?

    Die Ausführung von Hilfsarbeiten in der Ein-Euro-Brigade oder besser doch Erntehelfer beim Erdbeer- oder Spargelbauern?

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Harzer
    Dabei seit: 1127260800000
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    geschrieben 1154698564000

    Vollkommen richtig, das es nicht so weitergeht, das nur einfach die Steuern und Abgaben erhöht werden, man muss auch mal die Ausgabenseite überarbeiten. Man braucht sich nur mal den jährlichen Bericht vom Bund der Steuerzahler durchlesen, da fragt man sich wirklich, warum nicht mal eingeführt wird, das Politiker und Beamte für den "müll", den sie teilweise verzapfen und für die Steuergelder, die durcM irgendwelche Hirngespinnste verpulvert werden, nicht mal haftbar dafür gemacht werden?

    Bei den Subventionen sollte man nach dem Rasenmäherprinzigp gehen und nicht werd die größte Lobby hat.

    Ich würde auch nicht einzelne Etats duchgehen, wie z.B. den Wehretat (an dem hängen nämlich mehr Arbeitsplatze, als man denkt), sondern das sich mal wirklich alle an einen Tisch setzen und das vorhandene Geld gerecht an die einzelnen Etats verteilen. Was schwierig wird, da ja schon fast 50% des Haushalts nur für Zinsen und Zinseszinsen jährlich verbraucht ist.

    Allerdings, falls man doch wieder erwarten Geld über hat, würde ich das, im Gegensatz zu salvamor41, nicht wieder den Arbeitslosen geben. Selbstverständlich sollen hilfebedürftige für die Zeit, bis sie wieder auf die Beine gekommen sind, vom Staat UNTERSTÜTZT werden, aber nicht dauerhaft AUSGEHALTEN werden.

    Ich würde das Geld eher in die Ausbildung der Jugend investieren, weil das unsere Zukunft ist und auch seit jeher war, das es gut ausgebildete Arbeiter(-innen) in D. gibt.

    Des Weiteren würde ich mit dem Geld eher die Menschen unterstützen, die schon mehrere Jobs angenommen haben, wo es aber trotzdem nicht zum Existensmimimum reicht. Ich unterstütze lieber die Menschen, die sich Arbeit gesucht haben, obwohl sie sich wahrscheinlich, wenn Sie zu hause geblieben wären, besser gestellt hätten. Als die, die zu Hause darauf warten, das Ihnen die gebratenen Tauben zufliegen.

    Und bzgl. der älteren Arbeitslosen gibt es halt das Problem bzgl. des Tarifgehalts. Ich verstehe nicht z.B., warum verdient ein 50ziger gemäß Tarifgehalt mehr als ein 35zig jähriger? Ich verstehe ja, das ein Mitarbeiter mit entsprechender Berufserfahrung mehr verdienen sollte als ein Berufsanfänger, aber ein 35zig jähriger kann die Arbeit genau so verrichten wie der 55zig jähriger, nur er kostet dem Unternehmen für die gleiche Arbeit weniger.

    Ist halt ein Problem von vielen, wofür die Gewerkschaften gerade stehen müssen.

    Empfehlen salvamor würde ich, das sie es regeln nicht nach Tarif bezahlt werden zu müssen, damit Sie dem Betrieb nicht teurer kommen als andere auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Mitbewerbern. Und damit meine ich nicht zum Hungerlohn, aber der 50zig jährige würde vielleicht den Job erhalten, wenn er nicht teurer als der 30zig jährige wäre.

    Leben und leben lassen!
  • salvamor41
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    geschrieben 1154700154000

    @ Harzer

    Als Personaler müßtest Du wissen, warum ein Mittfünfziger berechtigterweise mehr verdient als ein Mittdreißiger. Er kann wesentlich mehr Berufs- und Lebenserfahrung, Augenmaß und Stehvermögen in seinen Job einbringen als der junge Spritzer. Ich habe selber über Jahrzehnte Personal für meine Abteilungen eingestellt und kann Dir aus leidvoller Erfahrung sagen, daß die Dreißiger zu oft meinen, schon alles zu wissen und alles zu können. Daß das nicht der Fall ist, merken sie dann selber, wenn sie ein wenig älter geworden sind. Diese Aussage ist freilich nicht zu verallgemeinern, aber sie stimmt tendenziell.

    Die Älteren bekommen den Job übrigens auch nicht, wenn sie mit ihren Gehaltswünschen auf das Niveau der 30jährigen runter gehen, weil sie nämlich aufgrund ihres Alters schon bei der Vorauswahl hinten rüber fallen. Sie kommen also gar nicht dazu, ihre reduzierten Gehaltsvorstellungen bekannt zu geben. Insoweit kann das hohe Gehalt eines älteren AN gar kein Kriterium sein.

    Wenn man die Unternehmen fragt, warum man nicht zum Zuge kommt, kommen höchstens so nebulöse Erklärungen wie:

    "Sie passen nicht in unsere betriebliche Altersstruktur", "Ich glaube nicht, daß sie sich bei uns wohl fühlen würden, denn das Gros der Mitarbeiter ist unter 30 Jahren" etc. Meistens aber kommt überhaupt keine Erklärung, höchstens noch der Dir bekannte Spruch "Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, daß wir uns für einen anderen Bewerber entschieden haben. Bitte sehen sie darin kein persönliches Werturteil..." bla bla bla.

    Aber auch so weiß man dann Bescheid, woran es gehapert hat!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • caribiangirl
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    geschrieben 1154725471000

    Die gerade eingeführten Gesetzesänderungen sehen "Pflichtarbeiten" für über 800.000 Erwerbslose vor. Bei den Aufgabenfeldern soll es sich um zusätzliche oder ergänzende Arbeiten handeln. De facto setzen aber die Kommunen die Erwerbslosen in Jobs ein, für die sie normalerweise Handwerksfirmen beauftragen würden. Die Jobber verdrängen so regulär Beschäftigte, die aufgrund Arbeitsmangel von ihren Unternehmen entlassen werden müssen und ihrerseits in der Arbeitslosigkeit landen. Der angebliche Nutzen der Jobs ist also eindeutig kontraproduktiv.

    So siehts aus.Besser hätt ich es nicht formulieren können.

    Gerade kleinere handwerkliche Betriebe,müssen bei den Kostenvoranschlägen eh schon recht niedrig kalkulieren,dass sie einen Auftrag bekommen.Wenn diese Arbeiten aber immer öfter durch 1 € Jobber verrichtet werden,geht eben weiterhin ein Betrieb nach dem anderen den Bach runter.

    Außerdem Harzer,wenn du in einem kleinen zb landwirtschaftlichen Betrieb arbeiten würdest und eure Auftragslage würde durch 1 Euro Jobber zurückgehen,würdest du vielleicht auch anders denken.Schon alleine,weil dein Arbeitsplatz event. auch gefährdet sein könnte.

    LG

    Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.
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