Mit etwas Verspätung will ich versuchen zu erklären worum es hier eigentlich geht. De4r inzwischen beendete 'wilde' Streik ist lediglich ein neues (und noch nicht das letzte) Kapitel einer alten Geschichte (siehe hier: FLUGLOTSEN STREIKEN IN SPANIEN).
Vor einigen Monaten wurde ein Gesetz verabschiedet in dem die Arbeitzeiten und der Verdienst der spanischen Fluglotsen geregelt wurden. Degegen protestierten die Fluglotsen diesen Sommer. Nach tagelangem Streik wurde dieser Streik beendet. Man wollte die noch offenene Detaills der damals mündlichen Absprachen vor Jahresende schriftlich regeln (ist im verlinkten Thread genaustens erklärt). Regierung, AENA (spanische Luftfahrtbehörde) und die Fluglotsengewerkschaft kam aber bis heute noch nicht zu einer entgültigen Einigung.
Unangemeldet verliessen am Freitag nachmitag um 17.00 Uhr ca. 70% aller diensthabenden spanischen Fluglotsen den Dienst und brachen den gesamten Flugverkehr zum Zusammenbruch. Die meisten Fluglotsen gaben ihren "Gesundheitszustand" als Grund an (komischerweise trafen sich dann alle Madrider Fluglotsen und die Chefs der Vereingung in einem Hotel in Flughafennähe).
Gegen 19.00 Uhr bot man dem Verkehrs- und Bauminister die "Lösung"an: "Wenn Du dieses Papier unterschreibst hat das Problem ein Ende" (kurz; weniger Arbeitsstunden, mehr Geld). Auf diese Erpressung teagierte der Minuster kit der Einbeufung eines Kristenstabs, und um 21.00 Uhr wurde bekanntgegen dass man
1) den Alarmzustand ausruft (zum ersten Mal seit bestehen der Demokratie)
2) die Fluglotsen dem Militär unterstellt (und somit das Militärgesetz zur Anwendung kommt).
Somit liefen die Lotsen das Risiko wegen Dienstverweigerung bzw. Aufruhr vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden (potentielle Freiheitsstrafen bis zu 10 Jahre). Mit Beginn der Tagesschicht (Samstag) waren fast alle Lotsen wieder im Dienst. Das Chaos dauerte bis am späten Sonntagnachmittag.
Das eigentliche Problem bleibt jedoch - nach wie vor - ungelöst (was Arbeitszeiten bzw. Verdienst - bis zu € 850.000.-/Jahr - anbelangt kann alles im oben verlinkten Thread nachgelesen werden). Die spanische Regierung will in einer Sondersitzung des Parlaments den ALARMZUSTAND - und somit die Militärkontrolle der Fluglotsen - von den ursprünglichen 15 Tagen auf insgesamt 2 Monate absegnen lassen. Die Opposition hat ihre Zustimmung schon zugesagt.
Inzwischen hat man gegen 442 Fñuglotsen (jene die ihren Dienst amd Freitag verlassen haben) Disziplinarverfahren eingeleitet. Die Staastanwaltschaften wurden eingeschaltet um Zivil bzw. Kriminalverfahren gegen das Verhalten der Fuglotsen in die Wege zu leiten. Tausende betroffene Passagiere haben Anzeigen gehen die Fluglotsen erstattet und fordern Schadenersatz. Hoteliers, Reisebüros- und Veranstalter, Fluggesellschaften usw., usw. wollen ebenfalls klagen und von den Fluglotsen Schadenersatz einfordern. Man spricht von ca. 400.000 Betroffenen Urlaubern (manche sogar von bis zu 600.000.-) und Schaden in Höhe mehrere hunderte Millionen Euro. Die Hoteliers der Balearen haben - nach ersten Schätzungen - ca. 200 Millionen Euro, die auf den Kanaren geschätze 16 Millionen Euro verloren.
In den 2 Monaten des "Alarmsustands" will die Regierung Militärfluglotsen so weiterbilden dass sie in der zivilen Luftfahrt eingesetzt werden können um die vorraussichtlich entlassenen Fluglotsen zu ersetzen. Somit wäre auch die Flugsicherheit während den Weihnachtsferien gewährleistet.
Warum der 'wilde' Streik gerade jetzt? Am 6. Dezember ist Nationalfeiertag in Spanien (Tag des Grundgeseztes), und am 8. Dezember ebenfalls (Mariä Empfängnis). Allen Spaniern die während diesen Tagen mit dem Flugzeug verreisen wollten wurde somit ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bevölkerung (und die betroffenen Touristen) sind stocksauer. Man hat NULL Versdtändnis für das Verhalten der Fluglotsen. Die Touristikbranche spricht von einem nicht wieder gutzumachenden Schaden am guten Ruf des europäischen Urlaublandes Nummer 1.