Moin! Wesentliche Frage: wie lange soll die Reise denn werden? Ich war vor ein paar Jahren eine ganze Woche in London und ich darf sagen, dass wir nicht ansatzweise die Stadt haben "abarbeiten" können. Wenn es sich nur um drei oder vier Nächte vor Ort handelt, sollte man rigoros aussortieren, was man sehen will und was man weg lässt. Mehr als drei Sehenswürdigkeiten pro Tag artet in extremen Stress aus und London ist eigentlich immer voll, außer vielleicht zwischen dem 10. und 20. januar *g* Besonders gut Situierte aus heißen Regionen, vorwiegend arabischen Ländern, im Sommer aber auch Spanien, "übersommern" gern in Großbritannien, was sicher der leichten Verständigungsmöglichkeiten und dem kulturellen Schmelztiegel geschuldet ist.
Es ist nicht nötig, ein zentral gelegenes Hotel zu nehmen, denn die Größe der Stadt verlangt ohnehin nach der benutzug der U-Bahn oder Bussen. Dafür würde die schon erwähnte Oystercard funktionieren. Wir hatten damals den London Pass für eine Woche, der auch den ÖPNV beinhaltet, aber ich würde eher empfehlen, die Eintritte für die Sehenswürdigkeiten direkt zu bezahlen. So ärgert man sich nicht, wenn man erst einmal keine Lust auf Besichtigungen hat, weil man die ja quasi im Voraus bezahlt bzw. angezahlt hatte. Es gibt auch zahlreiche kostenlose Vergnügungen wie z.B. das unbedingt zu empehlende Natural History Museum und gleich dahinter befindet sich das supertolle London Science Museum, ebenfalls mit kostenlosem Eintritt. Stephenson's Rocket oder der erste Superrechner "Cray" kann man hier bewundern - unbedingt sehenswert! Wenn man dann noch die Klassiker abarbeiten möchte wie Tower und Tower Bridge, Windsor Castle, Buckingham Palace, Hye Park, Shopping Areas wie Oxford Street und Harrod's, Themse-Rundfahrt, Kaufkaus Liberty, Westminster Parliament, ist man schon gut beschäftigt. Unbedingt, für einen ersten guten Überblick, sollte man mit dem Sightseeingbus erst einmal die kompletten Routen abfahren. Wir hoppen da nie on and off, wir gucken uns alles an und dann überlegen wir anschließend, wo wir noch mal mit dem ÖPNV hin fahren.
London City ist ein günstig gelegener Stadtflughafen, der inzwischen wohl auch von LH angeflogen wird, LHR ist das große internationale Drehkreuz, das sich vor allem durch Flugverspätungen auszeichnet, denn hier hangelt man sich permanent an der Kapazitätsgrenze entlang. Aber auch von dort kommt man gut und preiswert mit der U-Bahn in die Stadt. Wenn man noch nie in London war, ist auch diese etwas längere Fahrt mit der Piccadilly Line ein Erlebnis. "Mind the gap between the train and the platform. This train is going to Cockfosters."
Flugpreise, nun ja: billiger gehts immer, aber woll Ihr wirklich mit den allerbilligsten Ausbeutern fliegen wie Pyanair oder Easyjet? Wenn zwei oder drei Flughäfen in Frage kommen, sollte die Recherche kein Problem sein, auch wenn man bei vielen Buchungsportalen jeweils nur einen Abflughafen eingeben kann. Im Zweifel sollte man sich für eine gute Airline entscheiden, die auch mit ihren Mitarbeitern fair umgehen und das trifft z.B. auf Ryanair nicht zu, wo Piloten als Scheinselbständige ausgebeutet werden, sogar in jungen Jahren für ihre Flugstunden ZAHLEN (!!!) müssen und sich krank ins Cockpit schleppen, weil sie keine Lohnfortzahlung kennen. Mit so etwas würde ich nicht fliegen wollen. Durch diese billigsten Angeboten haben wir womöglich den rechten Blick dafür verloren, was wirklich "PREIS-WERT" ist, oder?
Viel Spaß auf jeden Fall in London, einer faszinierenden und vibrierenden Metropole, und bloß nicht vergessen: LOOK RIGHT vor dem Überqueren der Straße!