Sydney - Australien hat seine Landsleute eindringlich vor drohenden Terroranschlägen in Indonesien gewarnt. Wer nicht unbedingt in den südostasiatischen Inselstaat reisen müsse, solle dies auch nicht tun, hieß es in einer Reisewarnung, die das australische Außenamt am Freitagabend veröffentlichte. Australier, die sich derzeit in Indonesien aufhielten, sollten zu ihrer eigenen Sicherheit ihre Abreise erwägen. Es gebe "neue Hinweise" darauf, dass Extremisten Bombenanschläge auf Hotels in der indonesischen Hauptstadt Jakarta planten, in denen westliche Urlauber absteigen.
Die geplanten Anschläge sollten "an einem nicht genannten Datum um die Mittagszeit" in den Eingangshallen von Hotels stattfinden, warnte das Außenministerium in Canberra. Die indonesische Polizei habe auch Botschaften, internationale Schulen, Bürogebäude und Einkaufszentren als mögliche Anschlagsziele identifiziert. Die Informationen stützten die Einschätzung der australischen Regierung, wonach Terroristen bei der Planung von Attentaten "sehr weit fortgeschritten" seien. "Anschläge können jederzeit und überall in Indonesien stattfinden und können sich gegen jeden Ort richten, an dem sich Ausländer aufhalten", warnte das Ministerium.
Eine ähnlich erneuerte Reisewarnung gaben am Freitag auch die Vereinigten Staaten heraus. Die USA hatten ihre diplomatischen Vertretungen in Indonesien vergangene Woche nach einer nicht näher erläuterten Bedrohung geschlossen. Am Dienstag wurden die Vertretungen wieder geöffnet; eine Reisewarnung blieb jedoch in Kraft.