Jambo,
also, bezüglich des Sicherheitshinweises hat sich bis auf den Punkt, dass die Rallys beendet werden sollen, nix geändert. Das war schon immer so. Der verschärfte Sicherheitshinweis "...vor Reisen nach Kenya wird dringendst..." wurde ja schon vor ein paar Tagen aufgehoben.
Ich hab von Yeiyo, die seit 08.01. an der Diani Beach ist, gerade folgendes per Telefon mitgeteilt bekommen und dachte mir mal, dass es den ein oder anderen interessiert:
In Diani ist es ruhig, sie waren erst heute im Diani Shopping Center beim einkaufen und es gab alles. Bezüglich der Versorgung im Hotel selber gibt es keinerlei Einschränkungen. Im Gegenteil, es gab schon Zeiten, wo das Essen nicht so gut war .
Yeiyo war auch schon allein in der Kirche in Ukunda und fährt auch allein mit dem Matatu.
In Ukunda hat es um den 30.12. herum gebrannt, das konnte Yeiyo bestätigen, aber aktuell ist es auch dort ruhig.
In Mombasa ist es auch verhältnismäßig ruhig. Es gab lediglich kleinere Demos, diese jedoch mit weitaus geringerer Beteiligung als erwartet und sie waren auch sehr schnell aufgelöst.
Der Transport mit der Fähre war jetzt immer problemlos.
Einige Safariveranstalter vor Ort haben oder bieten - weiß jetzt net mehr genau, wie des geregelt ist - an, dass man, wenn man auf Safari geht, einen Polizeibegleitschutz bekommen kann.
(Erinnert mich an unsere letzte Nilkreuzfahrt im Nov. 2005, nur so am Rande)
Gewarnt wird vor Reisen jeglicher Art in den Gegenden um Kisumu und am Viktoriasee, Kisii, dem Rift Valley und vor allem auch Eldoret. Gestern soll es auch in Narok zu einigen Schwierigkeiten gekommen sein.
Yeiyo selber geht nächsten Samstag, wie geplant, auf Safari.
Was ihr sehr am Herzen lag, ist die aktuelle Meinung der Kenyaner vor Ort. Die Stimmung ist sehr gedrückt, da die Hotels wirklich nur sehr gering ausgelastet sind und schon viele ihre Jobs verloren haben und auch noch verlieren werden. Die meisten können es nicht verstehen, warum die Touristen ausbleiben.
Das wollte ich nur mal mitteilen.
Wie ich schon schrieb, es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, ob ich fliegen soll oder nicht . Das muss jeder für sich selber entscheiden.
Wer eine pauschale Reise gebucht hat, setzt euch doch mal mit dem Reiseveranstalter selber in Verbindung, wenn ihr euch bei eurem Reisebüro nicht so gut beraten fühlt.
Es gab auch in den letzten Jahren immer wieder Schwierigkeiten in Kenya (auch mit vielen Toten) und vor allem im Norden Kenyas spielten sich ähnliche Szenen wie jetzt ab und da hat das viele nicht interessiert. Ich kenne auch viele, die davon keine Ahnung haben bzw. die das einfach auch nicht interessiert hat. Das war ja soweit weg.
Zu solchen Aussagen wie, ich hab ein schlechtes Gewissen, wenn ich an der Hotelbar sitze und draußen vor dem Hotel werden Menschen niedergeknüppelt...man sollte sich vielleicht auch mal intensiver informieren. (Sudan und Somalia sind ja schon wieder andere Länder, da spielt die Entfernung dann ja auch wieder ne andere Rolle... ).
Es macht aus meiner Sicht einen großen Unterschied, ob jemand schon mal in Kenya war oder eben das erste Mal dorthin fährt.
Auch Manfred hat ja angeboten, dass er gerne für Fragen zu Verfügung steht, wenn er in Kenya ist. Stüppi fliegt ja morgen und auch sie wird uns auf dem laufenden halten.
Wir werden in Kürze fliegen. Sicher wird dieser Urlaub anders werden, als in den letzten Jahren.
Aber ich möchte nur anmerken, dass es in 2006 während der Dürre und der darauf folgenden Hungersnot in einigen Teilen KENYAS auch sehr viele Probleme gab, die wir zum Teil mibekommen haben, genauso wie letztes Jahr nach den heftigen Regenfällen, wo auch viele Existenzen zerstört wurden. Der Tourismus in Kenya am Boden - diejenigen, die 2002 oder 2003 in Kenya waren, kennen das schon ein wenig.
Eigentlich hat der Tourismus in Kenya jetzt seit 1997 bis eigentlich 2005/2006 gebraucht, um sich zu erholen. Seitdem boomte er - bis zu den Ausschreitungen :sad: .
Für alle, die in der nächsten Zeit fliegen. Es gibt nun mal keine Entscheidung, wie " ab dem Tag X ist alles wieder in Ordnung". Das hätten NICHT nur wir gerne .
Unter bestimmtem Voraussetzungen kann man kostenlos umbuchen oder stornieren. Hierfür ist jedoch die Kulanz des jeweiligen Reiseveranstalters erforderlich. Dies betrifft sowohl Pauschalreisen als auch Charterflüge. Diese Entscheidungen sind meistens jedoch kurzfristig oder auch nur bis zu einem bestimmten Termin. Hier erkundigt man sich einfach bei seinem Reisebüro oder beim jeweiligen Veranstalter direkt.
Bei der offiziellen Reisewarnung sieht das dann schon etwas anders aus.
In Kenya selber ist bei vielen aktuell einfach die Tendenz zu erkennen, dass sie wieder zu ihrem Alltag zurückkehren wollen. Es gibt jedoch auch viele, für die das nicht mehr möglich ist.
Die Stimmung an der Küste ist natürlich mit der zunehmenden Arbeitslosigkeit auch sehr angespannt.
Kenya ist ein Entwicklungsland und hatte immer schon Probleme, auch wenn diese nicht in den Medien vertreten waren. Vor allem im Norden oder auch in Teilen Westkenyas gab es immer wieder Schwierigkeiten. Für den Tourismus sind diese Gegenden nicht so "wichtig" bzw. interessant bzw. es sind einfach keine touristischen Gegenden.
Probleme und Zwischenfälle gab es immer schon. Die Slums sind auch nicht von heute auf morgen entstanden. Und in puncto Korruption muss man sowieso nix sagen, die ist auch schon länger da und nicht nur in Kenya...
Man muss die Situation in Kenya einfach weiterverfolgen und sich in Geduld üben, was zugegebenermaßen nicht unsere Stärke ist.
Keiner kann heute sagen, wie es nächste Woche aussieht. Heute vor einer Woche wusste man nicht, ob diese Woche einigermaßen friedlich verläuft oder ob es eskaliert. Im Nachhinein hätte auch keiner damit gerechnet, dass die Rallys mit so wenig Beteiligten ausgehen und doch mit - bitte versteht mich jetzt richtig - weniger Opfern als befürchtet.
Die ethnischen Konflikte und der Hass derjenigen, die in der letzten Zeit Familie oder Freunde verloren haben - es wird lange dauern und ob es wieder so wird wie früher kann keiner sagen.
Es geht hier nicht mehr darum, wer Recht hat oder nicht. Die Situation ist verfahren genug und keiner von uns weiß, was hinter den Kulissen abläuft.
Verfolgt doch mal die Berichterstattung über Kenya vom Jahreswechsel bis zum heutigen Tag in den deutschen Medien...
Ich will jetzt nix beschönigen. Es war und ist furchtbar, was in diesem Land passiert :sad: :sad: :sad: . Trotz allem hoffe und bete ich nach wie vor, dass es doch noch zu einer friedlichen Lösung kommt.
Passieren kann immer und überall etwas. Sicher, man muss nichts herausfordern, aber vieles im Leben ist nunmal eine Gradwanderung und wenn wir in die Zukunft sehen könnten...
Wollte das nur mal kurz mitteilen und bitte den ein oder anderen sarkastischen oder zynischen Unterton zu entschuldigen, aber ist nun mal so...
Viele Grüsse
Chrissy