Fragen über Fragen

@triple:

Darf ich fragen, was du erwartet hast?

Schönes Hotel -> erfüllt.

Schöner Strand -> erfüllt.

Safari -> erfüllt.

Der Müll gehört einfach dazu. Selbst in Frankreich, Spanien oder Italien ist es schon wesentlich dreckiger. Da heißt es dann "Mentalität". Nur in diesen Ländern gibt es eine Müllabfuhr usw.

In Kenia gibt es das nicht. Einzig Nairobi hat eine wirkliche Müllabfuhr, die zumindest in gewissen Stadtvierteln funktioniert. Welcome to Africa.

Auch den Punkt mit den Beachboys sowie Preisen finde ich absolut unverständlich. Jeder weiß, dass Beachboys bzw. Straßenverkäufer überall auf der Welt astronomische Preise zuerst verlangen. Mann muss mit ihnen handeln und so kann man sogar Schnäppchen machen. Wenn man es kann. Das ist in der Türkei oder der Karibik genauso. Das ist kein kenianisches oder afrikanisches Problem.

Mit der Fähre sieht es ähnlich aus. Das ist ein geordnetes Chaos. Und vielleicht denken ja manche auch mal an die Leute, die dort arbeiten. Auf jeder Seite sind mindestens 8 Menschen beschäftigt. Pro Fähre nochmal mindestens 7. Mit einer Brücke würden diese Menschen ihren Job verlieren. Eine Arbeit, die bestimmt nicht gut bezahlt ist. Aber es ist eine Arbeit! Das ist vielleicht auch unser Problem in Europa: Wir haben keine einfachen Jobs mehr. Alles geht automatisch oder wird wegrationalisiert.

Einzig die Kritik an den sonstigen Preisen kann ich verstehen. Aber man muss auch wissen, dass in Kenia a) sehr viel Geld versickert und für das Land die Nationalparks eine wesentliche Einnahmequelle darstellt.

Abgesehen davon fände ich Kenias Nationalparks mit asphaltierten Straßen nicht mehr schön. Schließlich gehört eine normale Piste oder gar Feldweg eher dazu. Ansonsten könnte man auch gleich in den Serengeti Park Hodenhagen nördich von Hannover fahren. Da kann man sogar die Tiere füttern...

Kenia bietet jede Menge Kritikpunkte. Aber bevor ich in ein solches Land reisen möchte, sollte man sich vielleicht mal schlau machen. In jedem Reiseführer steht alles. Und gerade die Fähre macht das Abenteuer Afrika aus. Genauso wie die Matatus oder eine schöne Safari in einem Zeltcamp. Afrika ist nicht Europa und erst recht nicht das fast schon überregulierte Deutschland.

Nochmal, ich war mit den Urlaub voll zufrieden und es ist ein eindrucksvolles Land mit einer phantastischen Landschaft, ich habe mir kein DE dort vorgestellt, ich habe hier nur meinE Eindrücke hinterlassen......

Es ist aber überdurchschnitlich schmutzig ausserhalb den Touristgebieten und Müllabfuhr hin oder her ich schmeiss ja auch nicht alles irgendwo hin nur weil es eine Müllabfuhr gibt.

Ja und ich weiss die Fähre beschäftigt Leute aber dies kann ich auch mit einer regulierten Brücke machen und es würde sicherlich zu weniger Unfällen oder gar toten wie jetzt erst kommen.

nur meinen Meinung und es soll niemanden von Kenia abhalten.

lg triple

Ich weiß, dass du nur deinen Eindruck schildern wolltest. Aber ich bin etwas erstaunt über die Punkte, die du kritisierst. Ich hätte da andere Punkte, die mich stören würden, und nicht der Müll oder eine Fähre. Denn das sind Punkte, die ich vorher kenne.

Aber zum Müll: Wo sollen sie ihren Müll lassen?

Klar, ich würde den Müll auch nicht vor meine Tür schmeißen. Aber schau dir manche Viertel bei uns an. Da schmeißen die Leute auch ihren Müll vor ihre Tür. Es gibt in Berlin furchtbare Viertel, die sehen ähnlich aus. Nur das dort der Müll auf einem asphaltierten Bürgersteig liegt.

Wir haben einen anderen Umgang mit Müll. Wir wissen, dass dieser Krankheiten verursachen kann. Wir gehen damit ganz anders um.

Der Afrikaner, Asiate oder Südamerikaner tut das nicht. Da fällt Kenia in puncto Dreck nicht aus der Reihe. Ich kann verstehen, dass die Likoni Gegend nicht gerade eine Aushängeschild ist. Aber auf der anderen Seite zeigt sie eben auch, dass Kenia ein armes Land ist. Ich bin sogar froh, dass zumindest an dieser Gegend jeder Touri vorbei muss. Sonst hätten manche noch die Vorstellung, dass in Kenia alles i.O. ist, wie am Strand oder in den NP`s.

Zum Brückenthema: Wie sollte denn diese Brücke aussehen? Die Schiffe müssten durchpassen. Das heißt, sie müsste entweder hoch genug sein oder mit einer Öffnungsfunktion ausgestattet sein. Beides würde Millionen verschlingen. Das Fährsystem funktioniert und ich denke, dass das Geld woanders besser aufgehoben wäre.

.... Ja das geld ist sicher besser aufgehoben in den Rachen der Politiker.

O.K nochmals Danke für Eure Hilfe und nicht bös sein das es vielleicht für manche mein Urteil abstossend findet aber es ist meine persönliche Meinung und ich bin sicher am Überlegen nochmals Kenia zu besuchen, vielleicht gibts ja dann ein Brücke anstatt der Fähre

lg triple

Das hat weniger mit abstossend zu tun als mit Wissen. Mir ist immer noch nicht ganz klar, wie diese Brücke a) aussehen soll und bezahlt werden soll. Kenia hat immer noch einen großen Infrarstrukturrückstand. Es fehlt an einem Eisenbahnnetz (zudem müsste Mombasa-Nairobi dringenst saniert werden), viele Straßen sind schlecht oder gar nicht asphaltiert (du hast doch Mombasa gesehen), Schulen und Krankenhäuser befinden sich wenn überhaupt in einem katastrophalem Zustand.

Und da ist ein Wunsch nach einer Brücke an einer Stelle, wo es auch ohne funktioniert, äußerst realitätsfremd. Natürlich versickert das Geld an zig anderen Stellen, es gibt aber auch zig andere infrarstrukturelle Dinge, die wichtiger sind. 

Die Gegend an der Küste ist ja sogar infrarstrukturell ganz gut aufgestellt - nur das Hochland bzw. Nairobi sind besser aufgestellt. Aber diese Gebiete machen vielleicht ein Fünftel des Landes aus. 

Abgesehen davon hast du nicht gesagt, was du mit dem Müll machen würdest. Meckern kann jeder...

Ich denke einfach das sind die Sachen die Triple am meinsten aufgefallen sind...der Dreck und eben die Fähre weil klaro erster Gedanke "eine Brück muss her"!

Wir, ich denke du auch Greno, wissen und lesen sehr viel über Kenya oder waren schon mehrfach dort und gucken hinter die Türen des Landes

Für "Touris" sind das genau die Dinge die auffallen.

LG Jasmin

@ Greno,

triple 25 hat doch nur Ihre Meinung geschrieben, eben eine typische Tourimeinung, denn die meißten machen Urlaub in Kenia und beschäftigen sich nicht mit der Geschichte des Landes, deshalb würde ich das nicht als meckern bezeichnen.

Gabi 2001 ( Franz )

Jambo,

jeder kann seine Meinung schreiben und Fakt ist nun einmal, dass viele Dinge in Kenya eben nicht rund laufen. Sicher kann man vieles auf "Entwicklungsland" usw. schieben, aber man muss sich auch mal ansehen, wie Kenya sich in den letzten 10 Jahren entwickelt hat. 

Sicher, viele wollen dort Urlaub machen und lesen sich auch ein, vieles ist bekannt, aber alles zu entschuldigen find ich jetzt auch nicht ok. 

Kenya hätte soviel Potential und zu sehen, was die dort daraus machen macht diejenigen, die seit Jahren dorthin fahren manchmal etwas traurig bzw. sogar wütend - ja, es gibt dort auch viele, die auf einige Dinge Einfluß nehmen könnten, wenn sie nur wollten.

Mit vielen Entwicklungen in einigen Bereichen tat und tut sich Kenya keine Gefallen. Und wenn man hört, dass es das Ziel dieses Landes sein soll, dass man sich den geldigen und nicht mehr den Normaltouristen zuwenden sollte, dann kann ich nur den Kopf schütteln. 

Ich brauche jetzt auch keine Teerstrassen in den Parks, es gibt jedoch viele Möglichkeiten um das Geld anderweitig und an die örtlichen Gegebenheiten sinnvoll einzusetzen, aber das ist in meinen Augen nicht gewollt. 

Es ist immer ein Unterschied, inwieweit ich mich selber auch mit einem Land beschäftige und gegebenenfalls identifiziere, jedoch ist dies hier ein Reiseforum und ich selber freue mich immer über ein Feedback, sowohl mit negativen als auch positiven Punkten. Genau so etwas hilft anderen Reisenden bzw. Ersttätern oftmals mehr.

Von meiner Seite also ein Danke und ich würde mich mehr über solche Feedbacks freuen. Ich kann auch verstehen, dass einige dazu aufgrund einiger Reaktionen einfach keine Lust haben. Aber gerade dadurch entstehen eben auch oftmals gute Diskussionen.

Viele Grüsse

Chrissy

Jambo,

Chrissy hat vollkommen Recht, es liegt schon vieles im Argen hier in Kenia. Die Politiker sind alle korrupt und ein Großteil des erwirtschafteten Geldes verschwindet in deren Taschen und es ist jeder dieser Damen und Herren gleich. Gerade zur Zeit, kurz vor den Wahlen überschlagen sich wieder die Versprechungen und am Ende geschieht gar nichts für die arme Bevoelkerung. 

Was mich zur Zeit,besonders hier an der Südküste stört, ist der immense Bauboom, den reiche Inder und Politiker anzetteln. Überall werden nun grässliche Apartement-Häuser gebaut, wer soll die denn einmal beziehen? Mich erinnert das ein wenig an Spanien - bleiben werden dann Bauruinen und eine zerstörte Landschaft.

Eine Bruecke von Mombasa-Island nach Likoni wäre wegen der HafenEinfahrt wirklich ein fast unmögliches Unterfangen, aber eine Strasse vom Airport bzw. aus Richtung Nairobi wäre schon möglichund ist schon lange in Planung. Kommen wird sie auch in den nächsten 20 Jahren nicht.

Yeiyo