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Reisebericht : Neckermann Kuba von West nach Ost
Die Rundreise begann in Frankfurt, von wo aus ein 10,5 Stunden Flug mit Condor nach Varadero ging. Der sehr ruhige aber wie immer von Platzangst geprägte Flug in der Viehklasse wurde leider auch durch die Bordverpflegung nicht aufgewertet.
Varadero Ankunft ca. 20:00. die Abfertigung ging überraschend schnell, da fast alle Schalter offen waren. Draußen empfing uns schon ein mit dem Neckermann Schild winkender Kubaner und auch das ungewohnt schwül - warme Klima. Wir wurden je nach Zielgebiet in verschiedene Busse aufgeteilt wo wir auch zum ersten Mal auf unsren Reiseleiter für diese Woche trafen – David.
Durch die ungewohnt verkehrsarme und wenig beleuchtete Gegend ging’s 2 Stunden durch die kubanische Nacht nach Havanna, vorbei an noch schummrig beleuchtete Häuschen, hinein in die Großstadt von der wir natürlich noch wenig mitbekamen, außer das sie groß war.
Occidential Miramar, eine 5 Sterne Bude empfing uns wohlwollend und durch die schnelle Organisation hatten wir auch in 15 min unser Zimmer wo wir in dem gut und leise klimatisierten Zimmer um ca. 01:00 ins Bett fielen. Wecken 06:30 da um 07:00 Frühstück und um 09:00 Abfahrt zur Stadtbesichtigung war.
Der Schlaf war gut, das Zimmer sehr ruhig, da es nach hinten in den Garten ging. Sogar das Fenster konnte man kippen, ein Luxus den wir später auf der Rundreise öfters Vermissen würden. Das Frühstück war wie zu erwarten erstklassig und vielfältig. Vor allem die so begehrte Mango war in einer spitzen Qualität zu finden aber auch Papayas und Ananas, wobei das Frühstück nicht nur aus Obst bestand.
Stadtrundfahrt und anschließender Stadtrundgang mit unsrem Reiseleiter zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten , bei denen es sich meist um historische Plätze oder Gebäude handelte. Auch die Bars Floridita und Bodeguita wo sich Hemingway die Leber ruinierte und die heute Touristenmagnete sind habe zwar noch den Charme von damals aber das Touristengewühl darin und die hohen Preise (Daiquiri für 6 CUC den s 2 Straßen weiter um 1,5 CUC gibt) trüben die Freude .
Das Rum Museum von Havanna Club, ein Kleinod etwas abseits der Haupttouristenströme war sehenswert. Auf 2 Etagen wird in etwas schummriger Atmosphäre der einstige Werdegang vom Zuckerrohr zu Rum gezeigt. Inklusive Kleinbahnromantik und Verkostung von etwas herbem 3Jähringen Rum. Danach noch ein kleiner 2 stündiger Bummel durch den Markt und die Straßen am Hafen auf eigene Faust. Dann ging’s mit dem Bus zurück ins Hotel wo uns um 19:00 ein erstklassiges Abendbuffet erwartete. Wer wollte konnte von 22:00 bis 23:30 eine Tropicana Tanzshow besuchen (Fakultativ 70 CUC/Pers mit Bustransfer) Da das eher nicht ganz unsere Kragenweite war und wir ohnehin noch den Jetlag intus hatten verzichteten wir darauf. Laut den berichten derer die dort waren (etwa 8 von uns 24) war’s ohnehin nicht allzu mächtig und wir sparten uns lieber das Geld für die Ausflüge die wir in der 2. Woche in Guardalavaca vorhatten
Havanna ist einfach zu Groß und vielfältig um in einem guten halben Tag mehr als die Umrisse zu sehen. Sicherheitsprobleme ala Handtaschendiebe und Hinterhof Straßenbanden kennt man hier nicht. Nicht das Havanna ein kriminalistisch weißer Fleck wäre, aber die Strafen fürs Klauen sind hier einfach abschreckend genug (15 Jahre). Ich könnte aber keine europäische Großstadt nennen wo man sich vergleichsweise so Sicher fühlen kann trotz der allgegenwärtigen Armut und des Mangels. Das gilt auch für den Rest Kubas. Wer nicht gerade mit Goldketten behängt und mit Geldscheinen winkend rumläuft hat so gut wie nichts zu befürchten.
Zum Thema Trinkgeld: Hier wie überall in solch vom Tourismus abhängigen Ländern ein nagendes Problem. Das Hauptproblem der frisch ankommenden Touristen ist hier die Einschätzung des richtigen Maßes und die Beschaffung von entsprechend viel Kleingeld.
Relational ist zb. 1 CUC ~ 0,7 EUR ein nettes Trinkgeld in Europäischen Lokalen. Doch hier in Europa liegt der Normalverdienst etwa beim 20 fachen eines Kubaners. Also sollte man umgerechnet 1/20 CUC = Trinkgeld geben, also 0,035 CUC, was aber einigen Unmut erzeugen und auf massive Beschaffungsprobleme stoßen würde. Also nicht übertreiben aber ruhig mal in Ländlichen Gebieten die Cent Lade öffnen.
Am Nächsten Tag, nach einem erstklassigen Frühstück ging’s um 09:00 weiter – raus aus Havanna, Richtung Halbinsel Zapata, wo eine Krokodilfarm und ein nachgebautes Tainodorf (Tainos sind die Ureinwohner Cubanacans) auf dem Programm stand.
Da in ganz Kuba offenbar ein zentrales Steuerungssystem über alle Rundreisen wachte, kamen wir zuerst zum Tainodorf (obwohl wir in der Krokodilfarm ankamen) und danach zur Krokodilfarm, offenbar um Kollisionen mit anderen Reisegruppen beim Mittagessen zu Vermeiden.
Das Tainodorf liegt in einer Lagune und ist nur mit Booten zu erreichen. Wir wurden , nachdem alle mit Schwimmwesten beglückt wurden in Boote verfrachtet (10 Personen / Boot) und es folgte eine flotte 10 minütige Fahrt durch eine ausgeholzte schnurgerade Wasserstraße in einem Mangrovenwald an deren Ende ein See lag . Dort waren auf einigen Inselchen die Strohhütten der Ureinwohner zu sehen. Nach dem aussteigen ging’s über Holzstege (wohl damit man das Gras nicht zertrampelte) auf einem Kleinen Rundweg über die Insel. Der Weg führte unweigerlich direkt durch eine der Hütten, wo uns der „Medizinmann“ und seine Helferin mit lautem Hugaschaga zur „Reinigung von bösen Geistern“ empfing, wo jeder einzelne um zwei braune Striche im Gesicht reicher und um 1 CUC ärmer (Geister wollen Opfer) 30 Sekunden später wieder aus der Hütte kam. (Mal rechnen… wir sind 22-mal mindestens 1 CUC - 5-mal Täglich = 110 CUC für effektiv 55 Minuten „Arbeit“ täglich, kein Wunder das Trinkgeld hier nichts Wert ist). Nach weitern 5 Minuten „Rundgang“ endeten wir in einer Hütte wo’s was zu Trinken gab (Kokosnusswasser mit Zucker, Zitrone und Rum) zu 3,5 CUC, es gab aber auch was „normales“. Nach 15 Minuten war Abfahrt mit den Booten, zurück zur Krokodilfarm. Der Bootsführer ließ auch diese Gelegenheit nicht aus, sich einen Zusatzverdienst zu sichern in dem er kurz hielt und zum Anschein fragte ob er einen „Interessantern“ Rückweg nehmen sollte, wo man mehr zu sehen bekommen könnte. Nach allgemeiner Bejahung (er wäre wohl ohnehin dort gefahren) war ihm ein Trinkgeld schon sicher. Mit einigen flott gefahrene Kurven und einem kurzen Stopp bei einem Termitennest (hab ich schon zu Hunderten gesehen) sowie der Überreichung einer Rose für die Damen im Boot, sicherte er sich wieder ein saftiges Trinkgeld mit geradezu null Aufwand- Sagenhaft.
Nach dem Mittagessen im angeschlossnen Lokal wo man auch die Gelegenheit hatte mal Krokodil zu versuchen (kostet extra) – was einer von unserer Gruppe auch wagte, aber nicht gerade in Euphorie darüber ausbrach- ging’s in die Krokodilfarm . Diese beherbergt eigentlich auch andere Tiere als Krokodile, also eher ein Zoo. Um ein wenig Leben in die Faul rumliegenden Echsen zu bringen, warf ein Wärter kurzerhand aus einem Eimer lebende riesen Landkrabben über den Zaun, welche die Tiere auch knackten wie Erdnüsse.
Durch die immer drückender werdende Nachmittagshitze schon etwas mürbe waren wir froh doch wieder im klimatisierten Bus zu Sitzen. Unser Reiseleiter David kam nun mit einer neuen Frage auf uns zu. Wir könnten uns für den geplanten direkten Weg über die Autobahn nach Cienfuegos entscheiden oder wenn alle einverstanden sind einen Umweg über die Schweinebucht welche in der Nähe liegt machen. Zusätzlich würde dann noch am nächsten Tag das Tal der Zuckermühlen besucht das auch nicht auf dem offiziellen Programm stand. Das ganze sollte 10 CUC / Person Aufpreis kosten. Natürlich wollte keiner ein Spielverderber sein und so kam der kleine Umweg über die Küstenstraße entlang der Schweinebucht zustande. In Giron, ein nur von Einheimischen besuchter kleiner Strandabschnitt gab’s dann einen kurzen Fotohalt um einige Überreste des „kalten Krieges!“ zu bewundern welche vor einem kleinen Museum standen.
Nach der Feststellung das in dem kleinen aber auf arktische Temperaturen herunter gekühlten Laden die Getränke (Wasser, Cola, Bier) erstmals seit beginn der Rundreise annehmbare Preise hatte – 1,5l Wasser für 1 CUC wurde - auch fleißig eingekauft. Danach ging’s über einige Dörfer weiter Richtung Cienfuegos, wo wir um ca. 17:00 ankamen.
Das Hotel Jagua sah im ersten Moment recht pompös aus, mit dem Schloss gegenüber und versprach eigentlich eine gute Übernachtung. Das Hotel selbst hat einen kleinen Pol und einen Garten mit einer Bar. es liegt eigentlich direkt am Meer, hat aber keinen wirklichen Strand sondern nur eine kleine Betonstiege ins nicht sehr einladende Wasser des Hafenbeckens. Das Abendessen (wie immer um 19:00) war recht ordentlich. was man von unserem Zimmer (201) nicht ohne weiteres behaupten konnte. Im Wandschrank- der sich als Installationsschacht entpuppte waren ständig laute Fließgeräusche im Kanalrohr von den oberen Zimmern zu hören. Aber leider kann das unangenehmste noch. Um 22:00 ging in der direkt unter unserem Zimmer befindlichen Bar die Post ab. Auch bei geschlossenen Fenstern war kaum an Schlaf zu denken. Leider gelten in gesamt Kuba für derartige Dinge keine europäischen Maßstäbe. Der Rambazamba ging bis fast um 04:00 durch.
Das Frühstück am Nächsten morgen entschädigte jedoch wieder teilweise, und wir mussten feststellen das wir anscheinen wieder mal die A-Karte bezüglich des Zimmers gezogen hatten. Die anderen waren im 5. Stock auf der anderen Hausseite untergebracht und hatten demnach einen ruhige Nacht.
Nach dem Frühstück folgte um 08:30 die Abfahrt in die Innenstadt wo eine straffe Besichtigungstour folgte. Cienfuegos hat leider nicht allzu viel anzubieten außer ihren allgegenwärtigen Helden und einigen netten Plätzen wo dem Stadthelden Jose Marti Tribut gezollt wird. Ein recht Österreichischer Bezug war das alte aber niemals in Betrieb gesetzte AKW in Cienfuegos welches man vom Hotel aus über den Hafen blickend sehen konnte. Zwentendorf lässt grüßen, hier allerdings aus wirtschaftlichen Gründen. Die Stadt hat viel von ihrer Wirtschaftskraft verloren seit die Zuckerindustrie niederging. Damals zu Sowjetzeiten war hier ein wichtiger Zucker und Ölumschlaghafen. Heute klammert sich die Stadt an den Tourismus de aber aufgrund der geringen Möglichkeiten recht bescheiden bleibt.
Danach ging s weiter nach Trinidad. Auf dem Weg dorthin ging’s noch ins Valle de los Ingenios (Tal der Zuckermühlen) auf einen kurzen Abstecher (Der ohnehin auf dem Weg lag) zu einem ehemaligen Sklavenüberwachungsturm in Manaca Iznaga. Den konnte man auch besteigen und von seinen 40 m hohen Ausguck einen einmaligen Rundblick über die ehemaligen Zuckerrohrfelder genießen. Der Auf und Abstieg waren ein wenig abenteuerlich, da die Treppen schon ein wenig ausgetreten und teilweise sehr steil und eng waren. Vor dem Turm war ein Kleiner Stoffmarkt aufgebaut wo hauptsächlich Tischwäsche angeboten wurde. Offenbar nur für die Touristen, denn keine größere Ortschaft weit und breit. Aber wer braucht das schon im Urlaub
Alles in allem waren also der Ausflug nach Giron und die Turmbesteigung hier die für 10CUC zusätzlich dann doch ein wenig wenig (ca. 60km Umweg und der „Eintritt“ für den Turm) hmmm… mal Nachrechnen 22 Personen mal 10 = 220 CUC die sich wohl Fahrer und Reiseleiter teilen werden.
Naja- nix nachdenk in Urlaub. Rein in den Bus und ab nach Trinidad. Der Küste entlang , wo man unter den Straßenbrücken in den Buchten die Einheimischen beim Baden sah. Dann durch die hügelige Landschaft hinauf ins kleine Städtchen Trinidad , welches an einem Hang lag und durch bestechend enge Gässchen bestach durch die sich der Bus quälte. Zuerst kam allerdings mal die Frage nach dem Mittagessen. Ob Fisch , Huhn , *******, Rind, welches wir mal vorbestellten , dort wo wir auch nach der Besichtigung Essen würden. Dann ging’s noch ein Stück weiter zur Casa Santander. Eigentlich eine alte traditionelle Töpferei. Dem Bild im Verkaufsraum nach, hat schon Fidel hier eingekauft. Die ausgestellten wirklich schönen keramischen Windspiele und Vasen waren allerdings weder überaus Preiswert noch zum einfachen mitnehmen geeignet, wo und wie den sicher transportieren. Irgendwie hatte man trotz dem uralten Brennofen nicht ganz das Gefühl als würden die hier verkauften Produkte auch hier Produziert, aber vielleicht täuscht´s ja auch.
Danach ging’s zum vorbestellten Mittagessen. In dem Innenhof des Lokales (dem ehemaligen Knast) war es sehr gemütlich aber auch leider wahnsinnig heiß, kein Windhauch und über 30 grad ließen auch lauwarmen Mahlzeiten zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden. Das Essen selbst war hingegen wirklich sehr gut und man bemühte sich hier offensichtlich aus wenigen Möglichkeiten sehr viel zu zaubern. Anschließend ging’s noch mal zu Fuß durch die Stadt. Der beeindruckende Rest von Trinidad schlug uns mit Hitze auf seinen Kopfsteinpflasterstraßen und die bunten alten Häuschen wirkten sehr heimelig. ein wirklich netter und ruhiger Ort und für mich die schönste Stadt Kubas . Am Plaza Major konnten wir noch für 2 CUC ein kleines Museum mit alten Kolonialmöbeln und anderen Einrichtungsgegenständen besuchen. Naja die Fotografierlizenz hätte auch noch drin sein können. Auch bestand man darauf dass man keine Taschen mitnehmen durfte. Offenbar aus Angst vorm Klau der lose rumstehenden Kleingegenstände (obwohl 2 Damen mitgingen die sich eher als Wachhund als als Führer entpuppten) Wir hatten eher mehr Sorge ob unsere Wertsachen in dem unversperrten Holzschränkchen auch sicher waren.
Ein kleiner Abstecher ins Lokal Cancacara, das so hieß wie der dort beheimatete Drink . Aus Wasser, Honig, Rum, Zitrone, und Eis in der Tonschale serviert. Wir schlürften unsere Cancacaras, während wir von einem alten Mann, der mit seinen Trommeln versuchte uns Geschichten zu erzählen, unterhalten wurden. Tja Verstanden haben’s wohl die wenigsten von uns (ich auch nicht), was er da mit seiner Trommel so zusammenplapperte. Ein Stück die Straße runter wartete schon Raul mit dem Bus und empfing und wieder mit der Kälte der Klimaanlage.
Danach ging’s weiter nach Sancti Spiritus, wo uns schon auf der Fahrt der Regen einholte. Leider waren die Hoffnungen vergebens das sich die Fluten die da runterkamen bei der Ankunft im Hotel schon wieder ausgetobt hatten. Ich freute mich trotzdem schon auf das „Los Laureles“ weil ich wusste, dass es ein Hotel mit Bungalows war und dort die Zimmer meist gemütlicher sind als in den Bettenburgen. Der empfang dort war auch schon ungewöhnlich, es gab gleich mal einen Begrüßungsdrink in der Lobby und danach die Zimmerschlüssel. Leider regnetet es immer noch in strömen und da nicht so viele Helferlein im Hotel waren und auch die nicht nass werden wollten versuchten wir mit Koffer und Regenschirm unser Zimmer selber zu finden. Im Los Laureles keine leichte Aufgabe, da die Zimmer auf den Wegen nicht angeschrieben sind und man so gezwungenermaßen lange suchen muss um das Nummernsystem zu durchblicken. Nass wurden wir trotz Schirmen. Als ich dann vor dem Zimmer stand war daraus deutlich laute Musik zu hören. Zuerst dachten wir dass es das falsche Zimmer war. Nö - richtige Nummer am Schlüssel - also vorsichtig aufgesperrt und – keiner da außer dem eingeschalteten Fernseher in Partylautstärke. Also erst mal aus da Ding und …. Wie zum Hohn war nun durch die Wand des Nachbarzimmers wieder Fernsehgebrüll kombiniert mit Kindergeschrei zu vernehmen. Oje. Na dann wenigstens die Klima einschalten um die feucht Schwüle Luft zu Trocknen. Dies aber übertönte wiederum die Geräuschkulisse der Nachbarn selbst auf kleinster Stufe mit maschinengewehrartigem Geknatter. Also wenigstens Fenster auf …. Nix da .. Fenster war mit Schrauben gegen beabsichtigtes Öffnen gesichert. Bevor wir noch irgendwas auspackten war ich schon auf dem Weg zu Rezeption um dem Leiden ein Ende zu bereiten. Dort war man auch gleich und ohne Diskurs bereit ein anderes Zimmer rauszurücken. Diesmal im ersten Stock (ist mir eh lieber). Das Zimmer war deutlich ruhiger, wenn auch die Klimaanlage wieder kein Leisetreter war. Aber besser ? Nö Hier regnete es durchs Dach. Na wenigstens Balkon mit Türe zu Öffnen … und des Nachbarbungalows scheppernde Klimaanlage diesmal direkt vorm Balkon. Gut das wenigstens der Regen aufhörte und uns einen netten Sonnenuntergang am Balkon zeigte. Unser Reiseleiter hatte uns noch vorgewarnt beim Abendessen pünktlich zu sein.. wie immer 19:00.. Warum wohl Um 19:10 war schon einen Gruppe von 20 Personen vor dem Restaurant und als die Türe aufging stürmten diese los als gäb´s morgen nix mehr zu essen. Das Abendessen war …. Naja Mensamäßig - Futterausgabe. Ein so schlechtes Buffet sollte uns in Kuba nie wieder begegnen. Endgültig vertrieben wurden wir dann von der aufdringlichen Tischmusik welche einen penetrant mit Gejaule nervte und so eigene Unterhaltungen unmöglich machte. Im Zimmer angekommen stellten wir fest das die Schepperklima gegenüber immer noch aktiv war und leider auch die ganze Nacht über bleiben sollte. Entweder der Bewohner hatte bereits einen Hörsturz oder es gab gar keine Bewohner. Die Nacht war daher auch relativ unruhig und die Betten waren alte durchgelegene Federkernmatratzen, die einem das Rückgrat in gefällige U-Form legten. Hier wollte man sicher nicht länger als 1 Nacht bleiben. Einheimische (mit etwas mehr Kohle) – so erzählte und David - kommen oft aus der Umgebung hier her und nutzen das AI Angebot (Essen, Pool …) ohne hier zu wohnen, zu halbwegs günstigen Preisen. Tagesgäste - Sowas gibt’s auch? Naja … Wohnen wollen wohl nicht mal Kubaner hier. Das Frühstück am nächsten Morgen (um 20 min verspätet) war zwar ein wenig besser aber auch wieder 2* Niveau.
Die Kurzstadtbesichtigung von Sancti Spiritus gab auch nicht allzu viel her. Einige nette Plätze und Parks sowie koloniale Gebäude. Naja also weiter mit dem Bus, denn Camagüey war schon ein wenig weiter weg als die bisherigen zurückgelegten Entfernungen.
Zwischendurch mal Mittagessen in einer ganz netten Raststation an der Straße. Mit Souvenirladen (Che lässt grüßen) und einem kleinen Bach der hinten vorbeifloss. Die ******** gehörte wie man an einigen Beschriftungen ersehen konnte zum Reiseveranstalter mit dem wir unterwegs waren. Das kleine Buffet war trotz seiner Einfachheit wesentlich besser als es der erste Blick vermuten ließ und übertraf das Los Laureles bei weitem. Unter dem Palmbätterdach schmeckte es noch besser als in der klimatisierten Glaskammer dort.
Weiter nach Camagüey also…. Dort kamen wir so um 16:00 an und staunten über die relativ große Stadt und das unser „Grand Hotel“ mitten im Zentrum an einer FUZO (durch die aber auch immer wieder Autos fuhren) lag. So eng dort das der Bus offenbar nicht reinkam und es gab auch keine Durchfahrt oder Wendemöglichkeit. Also an der Ecke gehalten und alles ausgeladen. Die 100m den Gehsteig entlang und schon waren wir in der Lobby des Grand Hotel. 5 bestechend alte Stockwerke Kolonialstil. Alte Holzvertäfelungen und ein Lift der wohl noch aus der Gründerzeit des Hotels stammte . Mit Liftführer, den er war nur mit Fachwissen zu betreiben. Die Technik die den Lift antrieb war in einer Kammer auf der Dachterrasse eingesperrt und verrichtete dort unberührt wohl seit 100 Jahren ihren Dienst. Unser Zimmer war Richtung Straße (direkt über dem Eingang) im 2. Stock. Alles Kolonialstil und (bis auf die Klimaanlage und das Bad) alt. Die Fenster Landesüblich nur als Jalousien ohne Verglasung so das die Klimaanlege wohl recht sinnlos war. Sie kühlte zwar, aber auch recht geräuschvoll und blieb daher ausgeschaltet. Die Hoffnung auf eine endlich mal ruhige Nacht (Die Betten waren recht gut) nahm sich beim eindrucksvollen Blick vom Balkon über die Stadt nicht allzu gut aus , da die Straße und Lokale gegenüber nicht allzu wenig Lärm versprachen.
Vorerst war aber noch Zeit bis zum Abendessen um 19:00 die wir für einen kleinen Stadtrundgang auf eigene Faust nutzen, und so einige Plätze und Gebäude die offiziell zwar schon heute auf dem Programm standen zu besichtigen. Wir hatten aber offenbar hierher irgendwo Zeit liegengelassen so dass die geführte Besichtigung erst morgen nach dem Frühstück dran war. Ein Zeitverlust den wir nicht wider aufholen konnten wie sich am nächsten Tag rausstellen sollte. Das Abendessen im 4. Stock war überraschend sehr gut. Super reichhaltiges Buffet . Leider war der Speisesaal unglaublich aufgeheizt, da rundum von der Sonne beschienen. Die Hitze sickerte wohl auch durch die unisolierte Decke, da darüber gleich die Dachterrasse war (mit Bar für Abends). So wurde das Mahl zu einer schweißtreibenden Angelegenheit, trotz all der geöffneten Fenster. Die Dachterrasse mit einem unvergleichlichen Ausblick über die Stadt ist nach dem Essen (Sonne schon weg) ein angenehmer und stimmungsvoller Ausklang. Die Nacht ließ sich zuerst unerwartet ruhig an da die Menschenmasen auf der Straße mit Einbruch der Dunkelheit fast völlig verschwanden und es so schlagartig ruhiger wurde. Leider hatten wir (diesmal nicht alleine) wiedermal mit „Murphys Law„ zu kämpfen. Kaum das es allgemein draußen ruhiger wurde, fing gegenüber der riesige Dachlüfter eines Lokales zu laufen - und in seiner grandiosen Unwucht - mit seinem Blechdach wild zu scheppern an. Die Hoffnung, dass die Bude bald mal schließen würde und der Lüfter dann aus war bestätigte sich bis 04:00 nicht. Dann war der Lüfter endlich aus. Super, nun ging aber in dem Lokal nebenan erst der richtige Lärm los, Musik, lautes geplapper….. Die akustische Untermalung wurde um 06:00 vom einsetzen Lieferwagenverkehr wieder in die Schranken verwiesen. Was soll´s – Frühstück ist eh schon um 07:00.
Das Frühstück war wie das Abendessen sehr gut und reichhaltig, zudem war´s im Speisesaal diesmal nicht mehr so heiß wie abends. Um 08:30 ging’s dann zu der, am Vortag verschobenen Stadtbesichtigung. Ignacio Agramonte Park (ganz in Hotelnähe) und die Klosteranlage mit der Gruft unter dem Altar. Danach zum Obst und Gemüsemarkt der am Stadtrand lag. Überall Mango so weit das Auge reicht daneben Papaya die groß wie Kürbisse waren und ein Fleischmarkt der leicht neben den Europäischen Hygienestandards war. David kaufte dort für seine Frau einen (vor Ort hergestellten) Korb aus Palmblättern voller Mangos die zwar Optisch nicht die Allerbesten zu sein schienen (kleine schwarze Punkte). David aber meine dass die die besten wären und der musste es wissen. Dazwischen wieder Altstadtromantik und Armut dicht nebeneinander. Ein buntes Völkergemisch von Europäisch weiß bis Schwarzafrikanisch dunkel und alle sind Kubaner. Der Typische Kubaner sieht also aus wie Du und Ich. Vielleicht vielfach ein wenig übergewichtiger (sieht man häufig bei der jüngeren Generation) woher das kommt ist oft auf den Märkten und in den Panaderias zu sehen. Zucker ist hier nun mal heimisch und Kubaner würzen zwar ansonsten eher wenig, aber Zucker ist hier als Nahrungsmittel mehr als alles andere in Verwendung. Wenn das Leben schon hart ist gib dir süßes….
Allgegenwärtig: Amigo – Commandante - Che Guevara. Wird wohl nach Fidels Abgang auch so ein Kult mit IHM getrieben? Aus Touristischer Sicht sicher wünschenswert. Dadurch ist auf der Straße immer ein Vorbild greifbar. Die Altstadt von Camagüey ist in den Nebengassen, dort wo man einfacher wohnt, schon ziemlich verfallen. Immerhin, wir waren schon in vielen Ländern wo in solchen größeren Städten nicht nur wesentlich mehr Armut (Bettler), Schmutz (brennende Müllsäcke), und rumlungernde Arbeitslose zu sehen waren. Hier, wie in ganz Kuba ist diesbezüglich alles wesentlich besser. Der Durchschnittskubaner der mit wenigen Pesos auskommen muss sieht das sicherlich ein wenig anders, aber echte Armut sieht meines Erachtens ganz anders aus. So schlecht man den Sozialismus und die Diktatur auch finden kann, Wer die Anarchie in freien (armen) Ländern kennt (wo Straßenkinder und ganze Familien auf Müllhalden leben) wird hier sehr erfreut sein das es auch anders geht. Immerhin ist an der wirtschaftlichen Schwäche hauptsächlich das Embargo der Amis und der Zusammenbruch der Sowjetunion schuld, und nicht die Bevölkerung und nur zum Teil die Regierung. Das Land versucht sich eben grade am Tourismus hochzuziehen und erste Liberalisierungsmaßnahmen (Handy und DVD Player) sind ein deutliches Signal das es vorwärts geht. Bleibt nur zu hoffen dass die Amis nicht eine Schwäche nutzen um diese wunderbare Land mit ihren falschen Verlockungen zu kolonialisieren und damit zu ruinieren. Kuba hat für die Amis zwar kaum wirtschaftlichen aber umso mehr strategischen Wert, als Bollwerk für die aus Lateinamerika aufkeimende Anti Amerika Bewegung von Chavez und Morales.
Um 11:00 verlassen wir dann Camagüey Richtung Santiago mit geplanten Zwischenstopps in Bayamo (der Heimatstadt der Pferdekutschen und unseres Reiseleiters) und El Cobre (Kloster)
Auf der Fahrt kündigte sich schon Regen an und hin bald rauschten mehrere kurzer Schauer über den Bus. In Bayamo (14:00)war zuerst Mittagessen in einem Hotel das offenbar als Zwischenstation für Reisegruppen die hier nur Essen - eingerichtet war. Das Essen war sehr gut und unser Reiseleiter nutzte die 2 Stunden Aufenthalt um seine Mangos und einen Gruß nach Hause zu bringen. Nachher war noch eine kurze Stadtbesichtigung von Bayamo geplant. Das dies seine Heimatstadt war merkte man David an. Er ging zu ersten Mal etwas aus sich raus und trällerte sogar mit einem Freud zusammen die Hymne von Kuba die „Baymesa“. Die Casa de la Trova (Haus der Musik) wollte er uns auch noch zeigen. Leider war dort kein hineinkommen Offenbar war niemand da und auch kein Schlüssel aufzutreiben. Der Verzogene Himmel lies und nicht mehr allzu viel Zeit. Als der Regen einsetze ging’s flott zurück zum Bus. Schade. Bayamo wäre sicher noch eine Stunde wert gewesen.
Zeit und Entfernungsmäßig ging sich das Kloster El Cobre heute wohl nicht mehr aus. Es war schon Nachmittag und um 18:00 sollten wir in Santiago sein. Bei der Fahrt über die Berge und dem Regen war das wohl nicht mehr zu schaffen und El Cobre war wohl genau so Verregnet wie Santiago. Also Cancelte David es kurzerhand ohne offizielle Erklärung. Uns war s egal. Eine Kirche weniger war kein Problem. Santiago de Cuba empfing uns mit dem Charme einer karibischen Großstadt. Der Regen hörte auch auf und das Hotel Melia Santiago de Cuba war ein Glasturm mit 15 Stockwerken. . Sah sehr Pompös aus, entpuppte sich aber als sehr gutes Hotel. Saubere und gemütliche Zimmer (wir waren im 14. Stock) und das Essen einfach spitze. Hier war auch das erste Mal die Tischmusik angenehm (leise Klavierbegleitung) außerdem konnte Diese Tischmusik nicht an den Tisch kommen und den Abend verderben wie in manch anderem Hotel erlebt.
Die Hoffnung endlich mal eine ruhige Nacht zu haben, standen anfangs gar nicht schlecht. 14. Stock keine Bar vorm Haus und weit weg von den anderen Häusern. Einzig die 4 Spurige Straße könnte Lärm verursachen. Denkste – Straßenlärm von wegen . Der Verstummte wie meist am Abend fast völlig . Was hingegen einsetzte war Straßenmusik von einem hinter den Bäumen gegenüber verborgenem Lokal. Anfangs noch Livemusik in beträchtlicher Lautstärke welche sich durch den hofartigenen Charakter des Hotels noch verstärkte. Ab 03:00 war Live zu Ende. Nun versuchte der DJ vermutlich seinen Schlaf damit zu vertreiben das er im Minutentakt Lieder anspielte um gleich darauf zum nächsten zu wechseln. Alles in Freiluftkonzertlautstärke bis ca. 05:00 dann war endlich Ruhe. Also wieder mal A-Karte, denn einige andere Mitreisende hatte ein Zimmer hinten raus und damit die ganze Nacht Ruhe.
Das Frühstück war wie zu erwarten sehr gut und vielfältig. Die Mango schussel wurde wie gewöhnlich von uns sofort geplündert, was nicht unbeobachtet bleiben sollte wie wir später, abends noch feststellen sollten.
Die Stadtbesichtigung von Santiago war wieder von Schönwetter und Hitze geprägt Besonders zu bemerken an exponierten Plätzen wie dem Revolutionsdenkmal welches Stein - Beton und freistehend die Hitze anzog. Riesige Schwerter und ein gigantisches Reitermonument sind unübersehbar. Hinter dem Denkmal ist ein kleiner Platz eingelassen wo - als wir gerade dort waren - irgendeine Zeremonie abgehalten wurde. Man hatte nichts dagegen das wir alles filmten und fotografierten. Offenbar Nationalstolz, der mit einem im Chor gerufenem „in Victoria Siempre“ bekräftigt wurde. Die Bacardivilla in einem Villenviertel sehr schön wie alle Villen dort, aber leider nur über den Zaun zu Fotografieren. Santa Efigenia (Fotografierlizenz 1CUC): Ein Friedhof mit vielen Berühmtheiten und keinen Platz mehr für Neuankömmlinge. Eindrucksvolle Wachablöse am Denkmal von Marti im Halbstundentakt. Alles junge Kadetten mit Sinn für 90° Winkel beim marschieren.
Danach ging’s zum Mittagessen raus aus der Stadt Richtung Festung El Morro. An einem Abgelegenen Hafen fielen wir in einer kleinen Freiluftlokalität ein, mit Blick direkt zur Festung. Das Essen war soweit ganz in Ordnung. Mehr gab die Küche wohl nicht her. Und auch das Geschirr dürfte nicht ganz ausgereicht haben. Traditionell serviert man „Flan“ auch in Kuba nicht direkt auf den Teller gegossen.
El Morro selbst (Fotografieren 1 CUC) ist als alte Festung noch ganz ansehnlich, leider fehlen die meisten Exponate. Nur mehr einige Schautafeln und wenige Vitrinen mit alten Musketen und einen restaurierte Kanone. Die wie Sirenen herumlaufenden Frauen hier locken die Besucher in dunkle Gänge, um ihnen vermeidlich versteckte Dinge zu zeigen (Hätte man auch so gefunden) um dann mindesten 1CUC zu erwarten - einfach Ignorieren, oder beim nächsten aus einer anderen Reisegruppe mal selbst versuchen zu kassieren. Langsam einsetzender Regen beendete auch diese letzte Besichtigungstour. Im Bus nach Santiago sitzend ließ man nochmals die vergangene Woche zurücklaufen und vermisste eigentlich eine ganze Woche Zeit. Wir verabschiedeten uns von Raul unseren Fahrer mit einem „Golden Handshake“ da es nächsten Tags mit anderen Bussen in die Badehotels ging und Raul nach Havanna zurückfuhr. David musste ohnehin nach Guardalavaca in die Firmenzentrale und fuhr daher mit uns. Der sollte sein „Fett“ dann morgen abkriegen.
Das Melia stand noch immer Pompös da und lockte mit leckerem Abendessen um 19:00.
Das war wie erwartend wieder spitze und wieder wurde die Mango schussel geleert. Diesmal aber hatte das Personal vorgesorgt. Offenbar war unser Mango hunger aufgefallen und unsere Tischkellnerin sagte als wir fertig waren das wir noch einem Moment warten sollten. Sie kam nach 10 Minuten aus der Küche mit 2 Säckchen darin jeweils 2 Mangos. Offenbar sollten wir nicht mehr die Schüsseln leerhamstern sondern gleich eine Extraration mitnehmen. Sehr aufmerksam. Die letzte Nacht der Rundreise begann mit der üblichen Sorge ob diesmal wie gewöhnlich wieder „Schlaflos in Kuba“ auf dem Programm stand. Aber diesmal war die ganze Nacht Ruhe vorm Haus. Unglaublich…. Fazit Die erste Nacht in Havanna und die letzte Nacht in Santiago geschlafen sonst immer Lärm.
Das Frühstück am nächsten Morgen, wie gewöhnlich , Mangoplünderung am Buffet. Dann um 09:00 Abfahrt mit einem neuen Fahrer. Fahrt über die Berge von wo wir 2 Tage zuvor kamen, diesmal aber Richtung Holguin. Mit einem Zwischenhalt kurz nach Holguin kamen wir nach ca. 2.5 h gegen Mittag in unsrem Hotel an und verabschiedeten uns von David mit einem Kuvert als Dank und für diese Woche auch von den restlichen Mitreisenden , da wir in dem Hotel (Playa Costa Verde) alleine von unsrer Gruppe waren.
Die Hotelbewertung vom PCV gibts sobals die HC Zensur sie freigegeben hat hier im HC